Kraftwerkgelände wieder baubereit machen

Bau für großes Energiewende-Projekt in Ibbenbüren beginnt

Ibbenbüren (ABZ). – Früher rauchten am Kraftwerk in Ibbenbüren Schlote, um die Region rund um das westfälische Ibbenbüren mit Strom aus Steinkohle zu versorgen. Zukünftig soll hier grüne Windenergie aus der Nordsee für die Verteilnetze umgewandelt werden. Und mittendrin: die Hagedorn-Unternehmensgruppe.
Hagedorn Baustellen
Am ehemaligen Steinkohlekraftwerk in Ibbenbüren startete im letzten Jahr ein Projekt, das laut den Beteiligten maßgeblich für die Energiewende in Deutschland ist. Bei dem Gemeinschaftsprojekt sind die Hagedorn-Unternehmensgruppe und der Übertragungsnetzbetreiber Amprion beteiligt. Foto: Hagedorn

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion plant auf dem Gelände des Kraftwerks eine Konverterstation, um damit erstmals Offshore-Windparks in Nordrhein-Westfalen anzuschließen. Dafür hat Hagedorn eigenen Angaben zufolge die Fläche von der RWE Generation SE erworben, um Kraftwerk und Kühlturm zurückzubauen und die Fläche baureif an Amprion zu übergeben.

Geplante Konverterstation

1985 ging das Ibbenbürener Steinkohlekraftwerk in Betrieb, 2021 hatte es im Zuge der Energiewende ausgedient. Jetzt soll es weichen für die Energie der Zukunft. Die geplante Konverterstation ist nötig, um den über lange Strecken verlustarmen Gleichstrom aus den Windkraftanlagen in Wechselstrom umzuwandeln, der aus der heimischen Steckdose kommt. "Am Standort in Ibbenbüren gelingt es uns, gemeinsam mit starken Partnern ein Projekt zu entwickeln, das maßgeblich zu einer nachhaltigen Energieversorgung in Deutschland beiträgt. Wir freuen uns, ein Teil davon zu sein und somit unseren aktiven Beitrag zur Energiewende leisten zu können", sagt Axel Köster, Geschäftsführer der Hagedorn Revital GmbH, ein Unternehmen der Hagedorn-Gruppe.

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Hagedorn Baustellen
Projektleiter Stefan Kleinelümern und sein Team sanieren derzeit unter anderem das Kesselhaus, den Luftvorwärmer (LUVO) und den E-Filter des Kraftwerks und entfernen Asbest sowie KMF-Dämmung. Foto: Hagedorn

Digitale Helfer

Anspruchsvolle Abbrüche in Rekordzeit zu stemmen, zählt eigenen Angaben zufolge zu den Kernkompetenzen der Hagedorn-Gruppe. Mit den vorbereitenden Arbeiten für den Rückbau sei bereits begonnen worden. Der Kühlturm und weitere Gebäude sollen nach aktuellem Planungsstand in diesem Jahr gesprengt werden. Während der Hochphase arbeiten mehr als 100 Mitarbeiter gleichzeitig auf der Baustelle. Und damit alles optimal läuft, hat Hagedorn für dieses Projekt auf bewährte digitale Helfer zurückgegriffen und für die Vorplanung bereits vorhandene BIM-Modelle genutzt. Das ist nicht nur hilfreich für die Kalkulation, sondern auch für die Planung der Schadstoffsanierung und den Gebäuderückbau.

Ein weiterer Kniff, um planerisch mit dem zeitlichen Druck umzugehen: Hagedorn hat das Projekt in kritische und weniger kritische Bereiche unterteilt, wie das Unternehmen erläutert. So könne das Team um Projektleiter Stefan Kleinelümern Bereiche vorziehen und andere hintenanstellen. Aktuell läuft die Schadstoffsanierung der Gebäude. Derzeit werden unter anderem das Kesselhaus, der Luftvorwärmer (LUVO) und der E-Filter des Kraftwerks saniert und von Asbest und KMF-Dämmung entfernt. Die Medienfreiheit der Anlagenteile ist bereits abgeschlossen und es wurde ein neues Baustromnetz aufgebaut, um die Baustelle weiterhin mit Strom zu versorgen. Die ersten großen Maschinen rücken zwischen Januar und Februar an und es soll zeitnah mit der Vorschwächung der Gebäude begonnen werden. Auch die Planungen für die große Sprengung sind angelaufen. Projektleiter Stefan Kleinelümern rechnet aktuell laut eigener Aussage mit einem Sprengtermin im Herbst dieses Jahres. Im Sommer 2026 will die Gütersloher Unternehmensgruppe die baureife Fläche an Amprion übergeben. Für die Experten sei der zeitliche Druck herausfordernd, aber machbar.

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