Landesbauverband in Schwerin
Wohnungsbau im Nordosten kriselt weiter
Ein Grund für das Plus dürften gestiegene Baupreise sein, da die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden unter Vorjahresniveau lag. Stärkster Bereich war erneut der Wirtschaftsbau, der um gut 18 Prozent zulegte und fast für die Hälfte des Gesamtumsatzes sorgte. Der öffentlich finanzierte Straßenbau verzeichnete ein Umsatzplus von fast 26 Prozent.
Ein kräftiger Auftragszuwachs von fast 30 Prozent verspricht den Straßenbaufirmen eine gute Auslastung ihrer Kapazitäten. Fast zwei Drittel der seit Januar vergebenen Aufträge betrafen den Tiefbau, ein Beleg auch dafür, dass der Ausbau des Glasfasernetzes für das Internet vorankommt. Insgesamt lag die Summe der neuen Aufträge Ende Mai mit 739 Millionen Euro 15 Prozent über dem Wert des gleichen Vorjahreszeitraums.
Der Zuwachs fiel im Monat Mai – getrieben vom Tiefbau – mit 48 Prozent außergewöhnlich kräftig aus. „Ob die öffentlichen Investitionen tatsächlich so anhalten, darf angesichts der Haushaltslagen in Kommunen, Land und Bund skeptisch betrachtet werden“, sagte Bauverbands-Geschäftsführer Jörn-Christoph Jansen. Sorge bereite unverändert der Wohnungsbau. „Die Talsohle im Wohnungsbau ist noch lange nicht durchschritten. Mit einem Minus von 5 Prozent liegt der Umsatz im Wohnungsbau in den ersten fünf Monaten noch unter dem Niveau des schwachen Vorjahres“, konstatierte Jansen.
Die Entwicklung bei den Baugenehmigungen gebe keinen Anlass zur Hoffnung auf eine baldige Trendwende. „Von Januar bis Mai wurden über 35 Prozent weniger Wohngebäude genehmigt. Das zeigt, wie wenig in nächster Zeit gebaut werden wird“, sagte Jansen.