Mitgliederversammlung der Syspro-Gruppe
Fertigteilhersteller stellen sich strategisch auf
Mit der Strategie "Syspro 2030" stehe zudem bereits der Plan, mit dem die Syspro-Gruppe die Produktion für ihre Werke in die CO2-Neutralität überführen wolle.
Im Jahr 1991 hatten sich zunächst elf Hersteller von plattenförmigen Betonbauteilen auf automatisierten Umlaufproduktionsanlagen unter der Dachmarke Syspro zu einem Synergieverbund zusammengeschlossen.
Heute bilden 15 Mittelstandsunternehmen aus Deutschland, Belgien, Südtirol und Österreich die Qualitätsgemeinschaft. Auf ihrer "To-do-Liste" stehe der Wissensaustausch untereinander auf fachlicher und strategischer Ebene, etwa zur Werksoptimierung, zum schonenden Umgang mit Ressourcen, zu Produktentwicklung, Rationalisierung und Marketing, machen die Mitglieder deutlich.
Ziel – damals wie heute: Auf höchstem Qualitätsniveau und mit modernster, vollautomatisierter Anlagentechnik innovative Betonfertigteile herzustellen. Diese müssten nicht nur in puncto Statik, Bauphysik und Optik im Markt überzeugen, sondern zunehmend auch einen Beitrag zum Klimaschutz und der damit einhergehenden Energiewende leisten.
Neben Elementdecken und Doppelwänden ist auch die von der Gruppe im Jahr 1999 entwickelte und patentierte Thermowand ein Kernprodukt der Syspro-Mitglieder. Hierbei handelt es sich nach Angaben der Gruppe um eine vorgefertigte Wandkonstruktion mit werkseitig integrierter Kerndämmung. Sie besteht aus dem herkömmlichen Doppelwandsystem mit Betonfertigplatten als Innen- und Außenschale sowie dem Vergussbeton. Allein von diesem Bauteil setzte die Syspro-Gruppe nach eigenen Angaben im Jahr 2021 rund 158.000 Quadratmeter ab. Das entsprach laut Gruppe einem Zuwachs von 12,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2020.
Global gestörte Lieferketten und der Ukraine-Krieg würden die Bauwirtschaft belasten. Stark steigende Preise für Energie, Baustoffe und Bauleistungen würden zudem die Wettbewerbsfähigkeit vieler Marktteilnehmer auf die Probe stellen. Hier agiere die Syspro-Gruppe mit ihrer Strategie "Syspro 2030" antizyklisch. "Unsere Mitgliedunternehmen kooperieren mit Forschungseinrichtungen und investieren jetzt erst recht verstärkt in Forschung und Entwicklung, um in ihren Werken mittelfristig klimaneutral produzieren zu können. Sie arbeiten an Verfahren, die den Energiebedarf bei der Betonfertigteilherstellung senken werden und stellen ihre Stromversorgung nach und nach auf erneuerbare Energien um", berichtet der Vorstandsvorsitzende Matthias Schurig.
"Wir sehen uns in der Verantwortung", pflichtet ihm Syspro-Geschäftsführer Dr. Thomas Kranzler bei, "und wenn dann noch unsere funktionierenden Umstellungsaktivitäten von den Genehmigungsbehörden durch beschleunigte Verfahren realisiert werden können – umso besser."
Die vom Klimaschutzgesetz bis 2045 verlangte Dekarbonisierung der Industrie werde auch Thema sein, wenn sich im November die Syspro-Arbeitskreise "Forschung & Entwicklung" sowie "Nachhaltigkeit" zur gemeinsamen Klausurtagung treffen. Dann stünden die "Auswirkungen der Klimaschutzgesetzgebung auf die Betonfertigteilindustrie" ganz oben auf der Agenda.