Moderne Leitstelle entsteht

Grundstein für leistungsstarkes FAIR-Kontrollzentrum gelegt

Darmstadt (ABZ). – Die Rohbauarbeiten für das FAIR Control Center (FCC) haben begonnen. Dies teilte das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung kürzlich mit. Der Start der Arbeiten ist ein wichtiger Etappenschritt im Zuge der Errichtung des internationalen Beschleunigerzentrums FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) und markiert einen entscheidenden Moment für eines der größten Bauvorhaben für die Forschung weltweit.
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Es war den Verantwortlichen zufolge eine Ehre für GSI/FAIR, hochkarätige Gäste zur Grundsteinlegung empfangen zu dürfen. Foto: GSI/FAIR

Ende März 2022 erfolgte die symbolische Grundsteinlegung für das neue Gebäude auf dem Baufeld direkt am westlichen Zugang zum GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt.

Die FAIR-Beschleunigeranlagen werden Teilchenstrahlen von noch nie dagewesener Intensität und Präzision liefern, die es den Forschenden ermöglichen, einzigartige Experimente durchzuführen, um neue Erkenntnisse über die Struktur der Materie und die Entwicklung des Universums vom Urknall bis zur Gegenwart zu gewinnen, so das Zentrum. Daher sei ein integriertes Kontrollzentrum auf dem neuesten Stand der Technik erforderlich, um die äußerst komplexe Beschleunigeranlage zu steuern und zu überwachen.

Die Steuerungsaufgaben werde von einem spezialisierten Team für den Beschleunigerbetrieb wahrgenommen, das hochentwickelte Software-Tools einschließlich KI-basierter Prozesse einsetzt. Der künftige Main Control Room (MCR) ist laut GSI deutlich größer als der bestehende Hauptkontrollraum der GSI-Anlage, der zwar geeignet ist, die GSI-Anlagen zu bedienen, jedoch zusätzliche räumliche und technische Anforderungen für FAIR nicht mehr erfüllen könnte.

Die FAIR-Anlage sei rund viermal so groß wie die bestehende GSI-Anlage und ermögliche die Realisierung einer deutlich größeren Anzahl an Experimenten. Zudem erhöht sich mit FAIR der Parallelbetrieb der Experimente. Zusätzlich zum neuen Hauptkontrollraum sollen in dem Gebäude mehr als 200 neue wissenschaftliche Büroarbeitsplätze geschaffen werden, sowie Besprechungsräume für Experimentkollaborationen und eine Besuchsgalerie. Das fünfgeschossige, teilunterkellerte FAIR Control Center verfügt über eine Brutto-Geschoss-Fläche von insgesamt rund 6000 Quadratmetern. Parallel zur jetzt erfolgten Grundsteinlegung ist das wissenschaftliche Programm von FAIR bereits in der ersten Umsetzung, der sogenannten "FAIR-Phase-0", erklärt das GSI.

Dabei nutzen die Forschenden die GSI-Beschleunigeranlagen, die für ihren späteren Einsatz als Vorbeschleuniger für FAIR wesentlich verbessert wurden und noch weiter technisch aufgerüstet werden. Durch die von den großen internationalen FAIR-Kollaborationen bereits entwickelten Detektoren und Instrumentierungen sowie der verbesserten Teilchenbeschleuniger sei es schon heute möglich, physikalisches Neuland zu betreten. Bei der Grundsteinlegungszeremonie überbrachten hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, sowohl aus der Bundesregierung als auch aus dem Bundesland, ebenso wie aus der Wissenschaft und der Baubranche Grußworte und legten symbolisch den Grundstein für das FCC. Es war laut GSI eine Ehre für GSI/FAIR, zu diesem Anlass die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, den Hessischen Minister der Finanzen, Michael Boddenberg, sowie den Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Jochen Partsch, zu empfangen.

Das FAIR-Kontrollzentrum wird nach der Fertigstellung ein entscheidender Knotenpunkt der gesamten Infrastruktur auf dem GSI-/FAIR-Campus sein.

Der wissenschaftliche Geschäftsführer von GSI und FAIR, Prof. Paolo Giubellino, hob das große Potenzial, das FAIR für die Forschung weltweit bietet, hervor: "FAIR eröffnet unter Einbeziehung einer weltweiten Community auf Jahrzehnte hinaus herausragende Forschung. Mit der FAIR-Anlage sollen Forschende aus der ganzen Welt in der Lage sein, Schlüsselfragen über die Struktur des Universums zu untersuchen, indem sie die fundamentalen Prozesse im Labor erzeugen, aber auch Anwendungen etwa in Medizin, Materialforschung und IT voranzutreiben. FAIR ist zugleich ein idealer Ausbildungsort für die nächsten Generationen von Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen. Schon das aktuelle Forschungsprogramm 'FAIR-Phase 0' bietet hervorragende Forschungsprogramme; in den kommenden Jahren wird FAIR schrittweise in Betrieb gehen und einzigartige Möglichkeiten für Wissenschaft und Technologie eröffnen."

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