Neuer Glanz auf dem Ku'damm

Büro- und Geschäftshaus "Gloria" wird auf engem Raum gebaut

Berlin (ABZ). – Am Kurfürstendamm, der berühmten Berliner Flaniermeile, bleibt die Zeit niemals wirklich stehen. Dieser Boulevard hat schon viel erlebt und erfindet sich immer wieder neu. Beim Bau des Büro- und Geschäftshauses "Gloria Berlin", das direkt unmittelbar neben der Gedächtnis-kirche entsteht, kamen Schalungstechnik und Planungskompetenz von Meva zum Einsatz.
Meva Schalung
Die Baustelle in exponierter Berliner Lage erforderte dem Projektteam präzise Koordination ab.

Der Name "Gloria-Palast" stand einst für das bedeutendste Filmtheater der Hauptstadt und lockte Cineasten wie Prominente zu den Filmfestspielen auf den "Ku'damm". Im neuen "Gloria Berlin" werden attraktiver Einzelhandel und Büroflächen zukünftig ihre Klientel anziehen. Innerhalb eines Jahres, bis Mai 2020, entstand der Rohbau für zwei neue Büro- und Geschäftshäuser mit zusammen fast 25.000 m² Bruttogeschossfläche, großen Deckenstützweiten und Geschosshöhen. Die Gebäudefront greift architektonische Elemente der Ku'damm-Historie auf und fügt sich durch den Einsatz von Glas und Naturstein stimmig in das bestehende Fassaden-Ensemble ein.

Zwei Untergeschosse (Technikgeschoss und Einzelhandelsfläche), das Erdgeschoss und fünf Obergeschosse sowie ein zurückgesetztes Technikgeschoss in Stahlbauweise wurden auf dem exklusiven Baugrund mit etwa 3400 m² Fläche geschaffen. 14 500 m³ Beton und 2400 t Stahl wurden verbaut, 8500 m² Stahlbetonwände und mehr als 20.000 m² Stahlbetondecken erstellt. Letztere mussten komplett in monolithischer Bauweise errichtet werden, da die Decken bis über das 1. Obergeschoss als Cobiax-Hohlkörperdecken und die Decken darüber mit eingebauter Betonkernaktivierung realisiert wurden.

Die exponierte Lage in der belebten Innenstadt, schwierige Verkehrsanbindungen, Hotels in der Nachbarschaft und erschwerte Baustelleneinrichtung: Dem Projektteam der Mark-A. Krüger Bauunternehmung um Bauleiter Mathias Lippski und Polier Enrico Seeger wurden Flexibilität und präzise Koordination abverlangt. Und es galt weitere Herausforderungen zu stemmen: Zu großen Teilen musste das 2. Untergeschoss unter einer technisch notwendigen Baugrubenaussteifung aus Stahlrohren mit 60 cm Durchmesser errichtet werden. Auf dem Baufeld befindliche Fernwärmetrassen waren während der laufenden Arbeiten umzuverlegen und in Betrieb zu nehmen. Auch die zeitgleiche Sanierung des ebenfalls zum Gebäudeensemble "Gloria Berlin" gehörenden historischen Gebäudes auf dem angrenzenden Grundstück Ku'damm Nr. 15 erforderte eine enge Abstimmung und Koordination mit der Nachbarbaustelle. Nicht zuletzt musste aufgrund bestehender Grundwasserverhältnisse bis zur Fertigstellung des 2. Obergeschosses eine aufwendige Wasserhaltung betrieben werden, um die Untergeschosse etwa 8 m tief im drückenden Grundwasser zuverlässig herstellen zu können.

Da die Grundwasserverhältnisse eine Bauweise mit umfassenden "Trogwänden" erforderten, musste die Schalung der Außenwände der beiden Untergeschosse einhäuptig gegen den Baugrubenverbau ausgeführt werden. Die robusten Stützböcke STB 450 erleichterten dank ihrer kompakten Bauweise ohne Überbreite den Transport, die platzsparende Lagerung und den Einsatz auf der Baustelle. Sie leiteten problemlos die hohen Lasten der Wandschalung ins Fundament ab.

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Meva Schalung
Blickfänge und große Deckenspannweiten zeichnen das Gloria Berlin aus. Fotos: Meva

Besonderen Abstimmungsbedarf mit der technischen Abteilung von Meva gab es in diesem Zusammenhang aber hinsichtlich der von den Stützböcken in die Hohlkörperdecke eingeleiteten hohen Einzellasten. Zusätzliche Maßnahmen zu deren Sicherstellung wurden von Meva geplant und von der bauausführenden Firma erfolgreich realisiert. Die Industrieschalung Mammut 350 mit vollflächiger Frischbetondruckaufnahme bis 100 kN/m² hatte keine Probleme mit den großzügigen Wandhöhen bis 5,2 m. Bis zum 2. Obergeschoss waren dann lichte Höhen von rund 4,5 m gefordert.

Zum Betonieren der Decken des Büro- und Geschäftshauses wurden 3185 m² MevaDec-Elemente eingesetzt. Um innerhalb der Geschosshöhen eine luftige, offene Wirkung zu erzielen, wurden bis zum 1. Geschoss Cobiax-Hohlkörperdecken mit Stahlverbundstützen kombiniert.

Durch die Zusammenwirkung der so in ihrem Eigengewicht reduzierten Decken mit den hoch belastbaren Stahlverbundstützen konnten trotz durchgehend schlanker Stützenquerschnitte maximale Deckenspannweiten realisiert werden. Integriert wurden hochstabile Spannverbundstützen und Träger.

Die Decken der Geschosse 3. bis 5. Obergeschoss wurden inklusive eingebauter Betonkernaktivierung hergestellt, um später in der Nutzungsphase die Massivbauteile zur Gebäudetemperierung heranziehen zu können. Zugute kam der bauausführenden Firma hierbei der MevaDec-Einsatz. Die Deckenschalung ermöglichte es, in Bereichen von notwendigen Ausfädelungen der Rohrleitungen auf der Deckenunterseite problemlos flexibel zu reagieren. In erforderlichen Teilbereichen konnten Deckenelemente durch Passbereiche ersetzt werden, um die Rohrdurchführungen zu realisieren.

Die Mark-A. Krüger Bauunternehmung setzte auf dem Ku'damm auch den Meva-Treppenturm MTT mit rutschsicheren Böden für sicheren Aufstieg ein, außerdem mehr als 3200 EuMax-Baustützen für Deckenschalungen bis 5,5 m Höhe sowie Betonierklappbühnen BKB für komfortables Arbeiten auf 1,25 m breiter Lauffläche.

Bauleiter Mathias Lippski blickt nach erfolgreicher Fertigstellung des Rohbaus zufrieden zurück: "Insbesondere mit MevaDec stand uns ein Schalungssystem zur Verfügung, das durchgehend für alle unterschiedlichen Deckenhöhen und Anforderungen eingesetzt werden konnte und dabei dennoch leicht und handlich war. MevaDec trug dadurch maßgeblich zur Entlastung der drei Turmdrehkräne und somit der termingerechten Fertigstellung des Rohbaus bei."

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