Neues Hotel, alte Kirche
Neubau bindet ehemaliges Gotteshaus ein
Die ehemalige Kirche "Christo Re" aus den 1930er-Jahren ist heute das imposante Entree des "NH Collection CityLife" Hotels. Sie ist Orientierungspunkt und Konstante im sich verändernden Stadtbild. Die besondere Architektur des Sakralbaus liefert die Basis für den Entwurf der Gesamtanlage. Charakterisiert vom typischen Kreuzgrundriss mit dreischiffiger Teilung (ablesbar am Eingangsportal), prägen hohe Räume und zahlreiche Stilelemente den Bau.
Der 13-geschossige Neubau schafft eine enge Verbindung zum Altbau, der seinen Charakter trotz der Umnutzung bewahrt – so ist die Nähe nicht nur standortbezogen, sondern auch gestalterisch realisiert. Die Interpretation der vorhandenen Formen, Farben und Materialien finden sich im neuen Gebäude wieder. Ohne enge Auflagen für den Umgang mit dem Bestand waren der Transformation kaum Grenzen gesetzt. So entstanden die neuen, über die gesamte Fassadenhöhe gespannten vertikalen Elemente, die als Blendpfeiler den Neubau und die Seitenschiffe der Kirche umschließen.
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Sie ähneln Pilastern, ohne den Anschein einer tragenden Funktion zu erwecken und wirken als abstrakte Referenz an Halbsäulen in Kirchen – wie sie auch im Bestandsbau stehen. In ihrer Regelmäßigkeit geben Sie dem gesamten Ensemble eine rhythmische Klammer. Nur das Portal bleibt frei, offen, doch über die Einschnitte in der Fassade setzt sich auch hier der Rhythmus fort.
Auch in der Nutzung beweist sich die enge Verknüpfung zwischen Alt und Neu: Der ehemalige Kirchenraum funktioniert ideal als Zugang und Foyer. Alle weiteren Teile – Tagungsräume, Restaurant, nichtöffentliche Trakte – liegen im Neubau. Das Hotel bietet 175 Zimmer, ergänzt um zehn Suiten, die direkt über dem Kirchenschiff liegen. Eine Dachterrasse mit Pool und Bar – und phantastischem Blick über Mailand – komplettieren das Angebot als modernes Businesshotel im historischen Ambiente.
Weiß ist die dominierende Farbe an der Fassade und im Gewölbe, und fasst den stark gegliederten Bau mit puristischer Sachlichkeit homogen zusammen. Ornamente im Innenraum beschränken sich auf Kapitelle und Bögen, das Weiß harmoniert zudem mit der Möblierung und dem Terrazzo-Boden. Hellgoldene Details, vom Lichtschalter bis zum Fensterprofil, unterstreichen den Eindruck der hochwertigen Ausstattung und erinnern subtil an einen Ort religiösen Ursprungs. Zusammen mit dem sanft einfallenden Sonnenlicht und den filigranen Lichtinstallationen über den Sitzlandschaften – ebenfalls ein Entwurf der Architekten – entsteht eine beinahe mystische, erhebende Atmosphäre, die den Trubel einer Großstadt vergessen lässt.