Familienzentrum St. Nikolaus in Gau-Algesheim

Holzbaupreis Rheinland-Pfalz 2024 gewonnen

Darmstadt (ABZ). – Das 2022 fertigstellte Familienzentrum St. Nikolaus in Gau-Algesheim wurde 2024 mit dem Holzbaupreis Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
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Das Familienzentrum St. Nikolaus ist Ort der Begegnung und vereint eine Kindertagesstätte und einen Gemeindesaal in einem kompakten zweigeschossigen Pavillon. Foto: Lennart Wiedemuth

Der Preis würdigt herausragende, realisierte Bauten, die überwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen bestehen und zukunftsweisende Gesamtkonzepte darstellen. Insgesamt wurden acht Preisträger aus 84 Bewerbungen ausgezeichnet.

Das Architekturbüro Niederwöhrmeier + Wiese Architekten gewannen den nichtoffenen Realisierungswettbewerb und planten in Zusammenarbeit mit dem auf Holzbau spezialisierten Ingenieurbüro Fast + Epp mit deutschem Hauptsitz in Darmstadt, das Familienzentrum St. Nikolaus. Bauherrin ist die Katholische Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Ingelheim. Die Realisierung erfolgte in Kooperation mit dem Darmstädter Büro m3baukunst Bernd Freihaut Architekten und Stadtplaner BDA.

Das Familienzentrum St. Nikolaus ist Ort der Begegnung und vereint eine Kindertagesstätte und einen Gemeindesaal in einem kompakten, zweigeschossigen Pavillon. Der Baukörper wird durch gezielt gesetzte Einschnitte plastisch gegliedert. So orientiert er sich an der städtebaulichen Körnung der Umgebung, ohne sein Volumen als Sonderbau zu verleugnen. Ausgreifende Funktionssatelliten verknüpfen sich mit dem Außenraum: die Außentreppe im Westen, die Loggiatreppe im Norden und der einladende Eingangsbau mit Spieldeck im Obergeschoss.

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Die Haupterschließung erfolgt von der Brücke über den Welzbach. Besucher aus dieser Richtung werden von dem Eingangshof empfangen, der die Zugänge von Gemeindebereich und Kindertagesstätte zusammenfasst. Das Familienzentrum ist konsequent als konstruktiver Holzbau konzipiert, der mit hochdämmenden Holzrahmenaußenwänden, Hohlkörperdecken und Brettsperrholzwänden und dem Verzicht auf eine Unterkellerung eine ökonomische wie nachhaltige Realisierung ermöglichte.

Prof. Dr. Julius Niederwöhrmeier betont: "Unser Ziel war es, ein Gebäude zu schaffen, das nicht nur funktional und ästhetisch ansprechend ist, sondern auch eine nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise fördert. Der Gewinn des Holzbaupreises Rheinland-Pfalz bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Beim Tragwerk haben die Ingenieure von Fast + Epp das Prinzip der Vereinfachung angewandt. Lignotrend-Deckenelemente spannen über die Gruppenräume und ruhen auf Innen- wie auf Außenwänden. Die Innenwände bestehen aus Brettsperrholz-Elementen mit beidseitiger Sichtoberfläche.

Die Außenwände sind als gedämmte Holzrahmenbaukonstruktion erstellt. Ein besonderes Augenmerk lag für die Tragwerksplaner von Fast + Epp auf der Konstruktion im Eingangsbereich, wo die Zugänge von Gemeindebereich und Kindertagesstätte zusammengeführt werden. Ein auf schlanken Stützen gelagerter Trägerrost agiert mit einer aufgelegten Brettsperrholz-Platte im statischen Verbund und wirkt trotz hoher Auflast aus der Loggia filigran und leicht. Ein weiteres Projekt, bei dem Fast + Epp seine Holzbauexpertise in der Tragwerksplanung einbringen konnte, erhielt eine Anerkennung beim Holzbaupreis Rheinland-Pfalz 2024: der Neubau der Kreisverwaltung Mainz-Bingen, ein mehrgeschossiges Holzhybridgebäude mit Brettsperrholz aus Fichte und Brettschichtholz.

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