NordBau 2019
Vollsperrung bremste Besucherandrang nicht
Neumünster (ABZ). – Die 64. NordBau ist erfolgreich zu Ende gegangen. Trotz einer Vollsperrung der Autobahn A 7 wegen Bauarbeiten am "Hamburger Deckel" haben sich Interessierte nicht davon abhalten lassen, die "größte Kompaktmesse fürs Bauen im nördlichen Europa" zu besuchen: Nach Angaben der Holstenhallen Neumünster GmbH waren in diesem Jahr 836 Aussteller aus 13 Ländern sowie mehr als 62 600 Besucher zur Messe gekommen. Was sich bereits bei der Eröffnung der 64. NordBau mit zahlreicher Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Industrie andeutete, setzte sich an den kommenden Messetagen nahtlos fort: die positive Stimmung durch eine stabile Auftragslage der Baubranche gepaart mit dem Willen zum Aufbruch durch zukunftsfördernde Projekte wie zum Beispiel die Fehmarnbeltquerung durch einen 18 Kilometer langen Absenktunnel. Die positive Aufbruchsstimmung wurde nicht nur von Ausstellerseite vermittelt, sondern spiegelte sich auch auf den vollen Messegängen und bei den zahlreichen Messebesuchern wider.Auf der Eröffnung der 64. NordBau trafen sich neben dem Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins, Daniel Günther, und dem Oberbürgermeister der Stadt Neumünster, Dr. Olaf Tauras, erstmals gemeinsam auch die Vertreter der skandinavischen Länder. Die Botschafterin der Republik Finnlands, Anne Sipiläinen, der Botschafter Dänemarks, Friis Arne Petersen, und der Norwegische Honorarkonsul, Detlef Palm, diskutierten über die wirtschaftlichen und kulturellen Chancen, welche der zusammenwachsende Ostseeraum für die Menschen in Nordeuropa mit sich bringt. Zuvor hob in einem Impulsvortrag der Honorarkonsul Finnlands und gleichzeitig Vorstandsvorsitzende des HanseBelt Initiativkreises, Bernd Jorkisch, die Bedeutung des größten nordeuropäischen Bauprojekts, die Fehmarnbeltquerung, für Gesamteuropa und die Anbindung an die Wirtschaftswege nach Asien und Osteuropa hervor.
ABZ-Stellenmarkt
Auf dem 69.000 Quadratmeter großen Freigelände Nord und Süd waren erneut namhafte Maschinenhersteller mit ihren neuen Produkten zu finden. Leistungsfähige Geräte, die kompakt, energiesparend und flexibel sind, standen bei den Besuchern ganz oben auf dem Merkzettel. Außerdem setzten viele Maschinenführer und Bauverantwortliche auf Bedienungsfreundlichkeit, Arbeitssicherheit und Serviceleistungen der Hersteller. Für Handwerker war das Freigelände Süd mit den Nutzfahrzeugen, den Groß- und Kleintransportern sowie Fahrzeugausrüstungen der Treffpunkt. Und dass auf der NordBau Nutzfahrzeuge wie Pritschen, Kipper und Doppelkabinen hoch im Kurs stehen, konnte auch der Vertreter der Opel Nutzfahrzeuge aus Rüsselsheim, Andreas Witte, bestätigen: "Wir sind sehr zufrieden mit der 64. NordBau. Bei uns waren vor allen Dingen die großen Nutzfahrzeuge für Handwerker sehr nachgefragt! Da können wir uns nicht beschweren!"Auch in diesem Jahr rückte die NordBau in Zusammenarbeit mit dem Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V. (VDBUM) die "digitale Baustelle" in den Blickpunkt der Besucher. Die Digitalisierung stellt alle Verantwortlichen am Bau, im Planungsbüro und in der Maschinentechnik vor große Herausforderungen. Dabei lässt sich der digitale Wandel für jeden Betrieb umsetzen, wenn der gesamte Prozess in Teilanforderungen zerlegt wird. Das große Interesse an den Fahrzeug-Simulatoren und der steigende Gesprächsbedarf haben gezeigt, wie wichtig es war und ist, dieses Thema auch 2019 wieder in den Fokus der 64. NordBau gerückt zu haben.Das Thema Fachkräftemangel beschäftigt seit einiger Zeit die Baubranche und die Industrie. Bereits seit acht Jahren organisiert die NordBau in Zusammenarbeit mit dem Institut für Talententwicklung IfT aus Kiel und dem Bauindustrieverband Hamburg und Schleswig-Holstein den "nordjob-Bau-Tag". Auch in diesem Jahr nutzten über 1400 Schüler aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern die Gelegenheit, sich auf der NordBau direkt bei Ausstellern über verschiedene handwerkliche Ausbildungen zu informieren und begeistern zu lassen."Sportstätten der Zukunft" – diesem Thema haben sich der Landessportverband Schleswig-Holstein und die Technische Hochschule Lübeck in Zusammenarbeit mit der Industrie angenommen. Über 30 wissenschaftliche Arbeiten und Modelle von Studenten der Technischen Hochschule Lübeck wurden präsentiert und boten Lösungen für zukunftsweisende Sportstätten an. Die zur Verfügung gestellten Mittel des Landessportverbandes Schleswig-Holstein und des Landes Schleswig-Holstein sollen in diesem Bereich für Nachhaltigkeit und Modernisierung der Sportanlagen genutzt werden. Darüber hinaus sind Themen wie Inklusion, Integration und Migration ebenfalls einzubinden. Als Beispiele wurden unter anderem Modelle einer stehenden Welle zum Surfen, eine Boulebahn und ein Pumptrack für Mountainbikes präsentiert.Unter dem Motto: "Lebensräume gestalten und SmartHome fürs Zuhause" konnten sich Immobilienbesitzer und Wohnungsbaugesellschaften über den neuesten Stand der Technik informieren. Dass die voranschreitende Digitalisierung vor unserer Haustür keinen Halt macht, weiß heute fast jeder, doch viele Menschen sind verunsichert, wie sie sich den Themen Einbruchsschutz, Energieeffizienz und digitalem Komfort nähern sollen. In der Halle 2 waren nicht nur zahlreiche Firmen mit ihren Experten vertreten, sondern es gab auch einen SmartHome-Konfigurator, mit dem jeder Besucher ganz einfach seine realen Kosten individuell ermitteln konnte.Auch das Rahmenprogramm war in diesem Jahr wieder sehr gefragt: 4500 Teilnehmer besuchten nach Angaben der Messeveranstalter während der diesjährigen NordBau über 50 Fach-Kongresse und Seminare von Fachverbänden, Kommunen und Institutionen. Mehr als die Hälfte dieser Tagungen gelten bei der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein als anerkannte Fortbildungsveranstaltungen. In diesem Jahr kamen Tagungen dazu, die neue Zielgruppen für die Branche mit sich bringen.Die 65. NordBau findet vom 9. bis 13. September 2020 auf dem Messegelände Holstenhallen in Neumünster statt.
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