NRW-Baukonjunktur
Gesamtnachfrage legt wieder spürbar zu
Düsseldorf (ABZ). – Die Nachfrage nach Bauleistungen in Nordrhein-Westfalen hat im Juli dieses Jahres wieder deutlich zugenommen. "Das Jahr 2018 zeigt bislang extreme Konjunkturschwankungen zwischen den Bausparten. Eine einheitliche Entwicklung ist kaum zu erkennen. Unsere Unternehmen wünschen sich jedoch ein stetig steigendes, aber kalkulierbares und langfristiges Wachstum", erklärte Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbands Nordrhein-Westfalen, zur Baukonjunktur von Januar bis Ende Juli 2018. "Nachfragesprünge bringen Nachunternehmer und Rohstofflieferanten zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen."
Die Gesamtnachfrage nach Bauleistungen in Nordrhein-Westfalen lag nach Angaben des Verbandes Ende Juli 2018 rd. 4 % über Vorjahresniveau. Addiert würden alle Aufträge einen Wert von knapp 7,1 Mrd. Euro ergeben. Deutschlandweit sieht die Branchenentwicklung allerdings noch besser aus. Mit mittlerweile 46,153 Mrd. Euro Auftragseingang liegt das deutsche Bauhauptgewerbe gar 7,9% im Plus.
Der Straßenbau habe im Juli leicht an Wachstum verloren, lag nach Angaben des Verbandes jedoch weiterhin bei beachtlichen 18,6 % über Vorjahresniveau. Insgesamt 1,101 Mrd. Euro hätten nordrhein-westfälische Straßenbauer bislang an Aufträgen generieren können. Prof. Wiemann: "Der Straßenbau in Nordrhein-Westfalen liegt 38 % über dem Niveau von 2016. Ein deutlicherer Nachweis über die Leistungsfähigkeit unserer Branche, unserer Unternehmen und ihrer Mitarbeiter ist kaum vorstellbar. Wir reparieren NRW unter Hochdruck."
Nach einer schwächeren Entwicklung über den Frühling habe auch der Wohnungsbau wieder an Fahrt gewonnen und weise mit 1,448 Mrd. Euro ein Wachstum von 1,7 % auf. Mehr als doppelt so groß sei die Sparte Wirtschaftsbau. Die von privaten Unternehmen und Betrieben in Auftrag gegebenen Bauprojekte summieren sich dem Verband zufolge auf 3,27 Mrd. Euro und liegen damit schwache 0,7 % über dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. "Mit dem dritten Entfesselungspaket verbessert Wirtschaftsminister Pinkwart die Standortbedingungen in NRW und erleichtert Investitionen. Schnellere Plan- und einfachere Genehmigungsverfahren sollten in Zukunft wieder mehr Unternehmen von der Attraktivität Nordrhein-Westfalens als Ziel für Investitionen überzeugen. Davon wird unser Wirtschaftsbau profitieren", so Prof. Wiemann weiter.
Im öffentlichen Bau dominiere weiterhin der Hochbau mit einem Wachstum von bemerkenswerten 28,3 % zum Vorjahreszeitraum. 382 Mio. seien an Aufträgen vergeben worden. Im öffentlichen Tiefbau stehe jedoch bislang ein Minus von 3,2 % und ein Auftragseingang von insgesamt 894 Mio. Euro.