Schießanlage bei München

Parkplatz-Entwässerung für Olympia-Gelände schützt Grundwasser

Königsberg (ABZ). – Im Frühjahr 2023 wurde der Parkplatz der Olympia-Schießanlage in Garching bei München umfassend saniert, um die häufigen Überschwemmungen auf der Fläche zu vermeiden und das Grundwasser zu schützen.
Fränkische Rohrwerke Versickerung Entwässerung und Grundwasser
Durch die Bodenkontaminierung auf dem ehemaligen Militärgelände sicherten die Handwerker die Baugrube während der Montage der Rigofill inspect Blöcke von Fränkische mit Folien ab. Foto: Fränkische

Bei Umbau des Parkplatzes setzte das Ingenieurbüro auf eine zuverlässige und langlebige Versickerungslösung von Fränkische: Auf 5255 m² kamen die unterirdischen Rigofill inspect Rigolenfüllkörper mit vorgeschalteten SediPipe level Reinigungsanlagen zum Einsatz, teilte das Unternehmen mit.

Die Olympia-Schießanlage in Garching-Hochbrück zählt zu den größten zivil genutzten Schießanlagen weltweit und als eine der am besten ausgestatteten Wettkampfstätten für das Sportschießen. Das Zentrum wurde für die Olympischen Sommerspiele 1972 in München auf einem ehemaligen militärischen Übungsplatz errichtet. Während der Olympiade trugen die Athleten acht Wettbewerbe im Sportschießen aus und noch heute wird die Anlage als Olympiastützpunkt und Landesleitungszentrum genutzt.

Versickerungsanlage für Regenwasser

Die komplette Parkfläche der Schießanlage ist mit 25 bis 30 Jahre altem Kies bedeckt, der sich durch die permanente Reibung von Autoreifen signifikant verdichtet hatte. Als Konsequenz konnte das Wasser bei stärkerem Niederschlag nicht mehr abfließen, sodass ein Drittel des Parkplatzes regelmäßig überflutet war, erklärt Fränkische. Deshalb entschied sich das beauftragte Ingenieurbüro Wunderlich, eine Rigofill inspect Versickerungsanlage für Regenwasser von Fränkische zu installieren. Zwei vorgeschaltete SediPipe level Reinigungsanlagen schützen die Rigolen und das Grundwasser vor feinsten Sedimenten sowie Verunreinigungen durch die Verkehrsflächen. Im Zuge der Bauarbeiten erhielt die Kies-Parkfläche einen neuen Belag aus Asphalt und Rasenfugenpflaster, eine moderne Beleuchtung und Bepflanzung.

Die Bodenkontaminierung auf dem ehemaligen Militärgelände stellte das Ingenieurbüro Wunderlich vor Herausforderungen. "Wir mussten bis zur gewachsenen Bodenschicht hinuntergraben, um das anfallende Niederschlagswasser in einem nicht kontaminierten Bereich versickern zu können", erklärt Matthias Freund vom Ingenieurbüro Wunderlich. Da im nördlichen Bereich des Parkplatzes die Sohle erst nach 2,5 m erreicht war, im Süden aber bereits nach 90 cm, wählten die Fachleute für die Installation der Versickerungsanlage letzteren Abschnitt. Wegen der Bodenbelastung sicherten die Handwerker die Baugrube während der Montage mit Folien ab.

In der 700 m³ großen Baugrube fügte das Bauunternehmen 250 Rigofill inspect Blöcke auf einer Länge von 22,4 m, einer Breite von 3,2 m und einer Höhe von 1,32 m zweilagig aneinander. Die Rigolen sind in drei Raumrichtungen anbaubar und lassen sich zu beliebig großen, ein- und mehrlagigen Anlagen kombinieren. Somit passt sich das modulare System ideal an örtliche Gegebenheiten an. Die handlichen Maße und das geringe Gewicht erleichterten den Transport sowie das Handling auf dem Olympiagelände und stellten einen schnellen Einbau sicher.

Höhenraster von 660 Millimeter

Aufgrund der Bodenbeschaffenheit waren die volumenstarken Rigofill inspect Blöcke mit einem Höhenraster von 660 mm die Ideallösung für den Parkplatz. "Die unterirdischen Rigolenfüllkörper von Fränkische sind dreimal so speicherfähig wie eine traditionelle Kiesrigole. Zudem benötigen sie wesentlich weniger Erdaushub und Platz", erklärt Matthias Freund. Der kompakte Speicherblock fängt 95 % seines Volumens auf, dies entspricht 401 l Wasser. Die grünen Blöcke sind für eine einfache Wartung und Inspektion kamerabefahrbar, auch im gefüllten Zustand. Um die Verkehrslasten sicher tragen zu können, ist Rigofill inspect belastbar bis SLW 60/HGV60.

Um die Rigolen vor groben Feststoffen wie Schmutz, Schlamm und Sand zu bewahren, kombinierte das Ingenieurbüro zur Versickerung zwei Sedimentationsanlagen. Gleichzeitig schützen diese das Grundwasser – ein wichtiger Aspekt, da der Untergrund auf dem ehemaligen Militärgelände bereits kontaminiert war. SediPipe level von Fränkische war wegen seiner besonders kompakten Ausführung die ideale Ergänzung. Die Regenwasserbehandlungsanlage besteht aus Startschacht, einer 6 m langen Sedimentationsstrecke in DN 400 mit Strömungstrenner und einem Zielschacht mit Ablauf am Schachtaufsetzrohr. Mit Zu- und Ablauf auf gleichem Höhenniveau war die niedrige Einbautiefe der Rigolen realisierbar, teilt das Unternehmen mit.

SediPipe level greift auf die von Fränkische patentierte Strömungstrenner-Technologie zurück: Ein im unteren Rohrquerschnitt angebrachtes Gitter lenkt als Strömungstrenner den Wasserzufluss kontrolliert und effektiv, fast ohne Teilströmungen. Die Partikel setzen sich im strömungsberuhigten Raum unterhalb des Gitters ab und werden bei Regen nicht remobilisiert. So fließt das natürlich gereinigte Regenwasser in die Rigole. Da der Zulauf am Startschacht um 360° schwenkbar und der Zu- und Ablaufdurchmesser wählbar ist, konnte die Anlage leicht den örtlichen Gegebenheiten auf dem Parkplatz in Garching bei München angepasst werden, erklärt der Auftraggeber.

Nach Abschluss der unterirdischen Arbeiten versiegelte das Bauunternehmen die Oberfläche des Parkplatzes und befestigte die Parkflächen abschließend mit Rasenfugenpflaster sowie die Wege mit Asphalt. "Fränkische unterstützte im Planungs- und Bauprozess vollumfänglich, um dem Bauherrn gemeinsam ein perfektes Ergebnis liefern zu können", zieht Matthias Freund ein positives Fazit zum Projekt.

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