Sozialwohnungen nach "Cradle-to-Cradle"-Prinzip

Erstes "Circle House" für Besucher geöffnet

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Circle House besteht aus 60 Sozialwohnungen, die nach zirkulären Prinzipien gebaut werden. Foto: Helene Høyer Mikkelsen

Dänemark (ABZ). – Im Jahr 2019 beginnt laut dem dänischen Akustikhersteller Troldtekt der Bau der weltweit ersten nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft gebauten Sozialwohnungen. Circle House heißt das Projekt, das in dem neu erschlossenen Wohngebiet Lisbjerg Bakke bei Aarhus in Dänemark errichtet wird. Am Hauptsitz des Wohnungsbauvereins Lejerbo in Valby – wenige Kilometer westlich von Kopenhagen – wurde kürzlich ein Vorführhaus für Besucher eröffnet. Mit dem Circle House wird dem Hersteller zufolge das Ziel verfolgt, 90 % der verwendeten Baumaterialien weitestgehend ohne Wertverlust wiederverwenden zu können. Am Projekt seien 35 Unternehmen aus dem dänischen Baugewerbe beteiligt.

"Wir sind davon überzeugt, dass Circle House ein positives Geschäftsmodell darstellt, das zeigt, dass man nachhaltig und zirkulär bauen kann, ohne teuer zu bauen. Es handelt sich um ein Learning by doing-Projekt, bei dem jedes Glied der Wertschöpfungskette mit am Tisch sitzt. Die Stimmung unter den Partnern ist sehr gut", sagt Peer Leth, Geschäftsführer von Troldtekt.

Tragender Bestandteil der Geschäftsstrategie von Troldtekt sei das Cradle-to- Cradle-Designkonzept, das die Erzielung messbarer Umweltvorteile bis 2022 vorsieht. "Die neue Strategie der dänischen Regierung für zirkuläres Wirtschaften zeigt, dass die Politik diesen Bereich im Blick hat. Es ist zu begrüßen, dass man die Rahmenbedingungen weiter verbessern möchte. Damit ist es jedoch nicht getan, denn die Herausforderungen sind von praktischer Natur. Ein Beispiel: Die Produkte von Troldtekt bestehen aus Naturmaterialien, die als Kompost in die Natur zurückgeführt oder als Ressource in neuen Materialien verwendet werden können. Damit das in größerem Umfang geschieht, braucht es Akteure, die ein gesundes Geschäft darin sehen, Fraktionen von Abfall von Baustellen einzusammeln und zu sortieren. Ich hoffe, das Circle House ein Pilotprojekt für die Arbeit mit getrennter Müllsammlung und Materialdatenbanken wird. Es sollte so sein, dass man in 40 bis 50 Jahren in einer Datenbank sehen kann, welche Materialien verwendet wurden, und dass die Materialien während ihrer Lebensdauer bspw. nicht durch zu viel umweltschädliche Farbe beeinträchtigt werden", sagt Peer Leth.

Ein wesentliches Ziel beim Circle House besteht nach Aussage des Herstellers gerade darin, "rohe" Elemente zu verwenden, die idealerweise nicht bearbeitet werden müssen, wenn das Haus errichtet ist. "Das Ziel ist, die meisten Elemente 1:1 wiederverwenden zu können, wenn das Gebäude in vielen Jahren wieder rückgebaut wird. Es wird jedoch für die Bewohner eine Herausforderung darstellen, wenn sie bspw. ihre rohen Betonwände nicht in einer neuen Farbe streichen können. Es wird einige Dinge geben, die man als Bewohner nicht machen kann, aber stattdessen werden die Wohnungen eine flexiblere Einrichtung haben, wo es bspw. einfach ist, eine Innenwand zu versetzten und die Raumaufteilung neu zu gestalten." erklärt Casper Østergaard Christensen, Architekt beim Architekturbüro GXN und Projektleiter für das Circle House.

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