Spezifischen Materialvorteile nutzen

Hybrides Wandelement mit geringem CO2-Fußabdruck

Espoo/Finland (ABZ). – Die spezifischen Materialvorteile optimal nutzen: Das war das Ziel des schwedischen Betonherstellers Heidelberg Materials Precast Contiga und von Metsä Wood bei der Entwicklung eines hybriden Wandelements mit geringem CO2-Fußabdruck.
Metsä Wood Hybridtechnik Klimaschutz
Ein hybrides Wandelement entwickelte jetzt der schwedische Betonhersteller Heidelberg Materials Precast Contiga in Kooperation mit Metsä Wood. Foto: Heidelberg Materials Precast Contiga

Dieses wurde jetzt zur Marktreife gebracht und kann somit auf dem schwedischen Markt bei Projekten zum Einsatz kommen. Von der Zusammenarbeit zweier Player mit unterschiedlichem Materialschwerpunkt lässt sich auch hierzulande lernen, heißt es von Unternehmensseite.

Das hybride Wandelement verfügt über einen dreischichtigen Aufbau aus klimaoptimiertem Beton auf der Außenseite, Dämmung sowie Kerto LVL als tragender Furnierschichtholzlage. Damit erzielt es eine um rund 30 bis 50 % geringere Klimabelastung im Vergleich zum herkömmlichen Betonsandwichelement. Zudem ist das neue Hybridbauteil rund 60 % leichter.

Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf die Ökobilanz des gesamten Bauprojekts aus. So können beispielsweise Transportwege zur Baustelle auf die Hälfte reduziert werden, da doppelt so viele Elemente auf einmal angeliefert werden können. Betrachtet man das gesamte Gebäude, reduziert der Einsatz des hybriden Wandelements die Klimabelastung um 15 bis 25 %.

Hybrides Element für Schweden

Spezialisiert ist Heidelberg Materials Precast Contiga auf die Herstellung von Stahl- und Betonelementen, die in den eigenen Werken in Norrtälje und Uddevalla (Schweden) gefertigt werden. Um diese Kompetenz sinnvoll zu erweitern, fanden vor fast zwei Jahren erste Gespräche mit Metsä Wood statt. Das Ziel: die Entwicklung eines hybriden Elements mit Holzanteil für den schwedischen Markt. Metsä Wood bringt bei dem Vorhaben das eigene Wissen zu den materialspezifischen Eigenschaften des Naturbaustoffes ein.

"Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage nach ökologischen, intelligenten Lösungen. Die Einführung des neuen Wandelements ist die passende Ergänzung unseres Portfolios. Die Fertigungsmethode ist dabei unserer bisherigen sehr ähnlich. So können wir die hybriden Wandelemente nach demselben Prinzip herstellen und mussten keine größeren Investitionen tätigen. Auch die Montage unterscheidet sich nicht", erklärt Daniel Eriksson, Bereichsleiter bei Heidelberg Materials Precast Contiga.

"Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Dazu kann und muss die Bauindustrie einen wichtigen Beitrag leisten. So erleben wir auch in diesem Bereich eine gestiegene Nachfrage nach klimafreundlichen Lösungen.

Das neue Hybridelement punktet in diesem Kontext damit, dass Bauunternehmen ihre bisherige Arbeitsweise nicht ändern müssen und dennoch die Kohlendioxidemissionen senken können. Gleichzeitig reduziert sich die Wandstärke um 50 bis 75 Millimeter. Das trägt zu einer Steigerung der nutzbaren Fläche im Gebäude bei", erklärt Håkan Arnebrant, Business Development Manager bei Metsä Wood.

Feuchtemessungen im Gebäude

Um die Praxistauglichkeit der Wandelemente zu untersuchen, wurden diese in einem Testgebäude auf dem Werksgelände in Norrtälje eingesetzt. Es ist mit Feuchtigkeitssensoren ausgestattet, um so auch Prozesse im Inneren der Wandelemente überwachen zu können. Bisher ist hier keine Feuchtigkeit festzustellen. Zudem wurden in dem Gebäude verschiedene Installationsvarianten getestet.

Das hybride Wandelement erweist sich insbesondere für Gebäude mit bis zu fünf Stockwerken als gewinnbringend – egal, ob es sich dabei um Wohn- oder Bürogebäude, Gesundheitsbauten oder Schuleinrichtungen handelt. Es verlangt weder einen veränderten Herstellungs- noch Montageprozess, sodass die Umstellung von konventionellen Elementen auf die hybride Lösung sehr niederschwellig ist.

Damit repräsentiert es einen vielversprechenden Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Baupraxis.

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