Umfassende Sanierung

Älteste Steinbrücke Deutschlands fit für die Zukunft

Max Bögl Modernisierung und Sanierung
In der Nähe des berühmten Regensburger Doms steht das zweite Wahrzeichen der Stadt: Die Steinerne Brücke – erbaut zwischen 1135 und 1146 – verbindet die Altstadt über die Donau mit dem Stadtteil Stadtamhof.

REGENSBURG (ABZ). – Unter Kaiser Barbarossa war sie sogar Ausgangspunkt zweier Kreuzzüge. Das alte Bauwerk verbindet die Regensburger Altstadt mit dem Stadtteil Stadtamhof auf der gegenüberliegenden Donauseite. Neben dem Dom ist sie das bedeutendste Kulturdenkmal der Stadt: Die Steinerne Brücke in Regensburg, 336 m lang, mit 15 Pfeilern und 16 Bögen. Sie wurde zwischen 1135 und 1146 erbaut und galt im Mittelalter als echtes Weltwunder. Zerstörungen durch Kriege und Hochwasser haben der eindrucksvollen Brücke über Jahrhunderte hinweg zugesetzt. So ist von ehemals drei Brückentürmen heute nur noch der Turm des Brückentors auf der Altstadtseite erhalten. Nach der Sprengung mehrerer Bögen in den letzten Kriegstagen beauftragte die Stadt in den 1950er und 1960er Jahren die Erneuerung der gesprengten Bögen und sorgte so für die Standsicherheit der Pfeiler. In den letzten Jahrzehnten führten die zunehmende Verkehrsbelastung, eine unzureichende Entwässerung und die fehlende Abdichtung zu gravierenden Schäden am Natursteinmauerwerk. Die Brücke musste zeitweise sogar für den Kraftfahrverkehr gesperrt werden.

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Max Bögl Modernisierung und Sanierung
Man entschied sich für den Einbau einer hochelastischen Spritzabdichtung aus einem 2-Komponenten-Harz auf Polyurethan-Basis. Diese Abdichtung wird mit Hochdruckspritzmaschinen auf eine zuvor sandgestrahlte Trägerschicht aus Gussasphalt aufgebracht. Fotos: Reinhard Mederer

Für die laufende Instandsetzung haben eine sichere Abdichtung sowie eine gut funktionierende Entwässerung – vor allem zum Schutz vor eindringendem Niederschlagswasser – höchste Priorität. Gemeinsam mit den Abdichtungsspezialisten der Max Bögl Bauunternehmung GmbH aus Neumarkt, die mit der Ausführung der Instandsetzungsmaßnahmen beauftrag ist, erarbeitete die Sika Deutschland GmbH ein technisches Konzept und legte Probeflächen zur Beurteilung der Abdichtung an. Nach der Prüfung zweier Abdichtungsvarianten entschied sich der Bauherr – das Tiefbauamt der Stadt Regensburg – in Absprache mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege für den Einbau einer hochelastischen Spritzabdichtung aus einem 2-Komponenten-Harz auf Polyurethan-Basis. Diese Abdichtung wird nach Stabilisierung und Ausgleich des Füllmauerwerks mit Hochdruckspritzmaschinen auf eine zuvor sandgestrahlte Trägerschicht aus Gussasphalt aufgebracht. Entscheidend für die Nachhaltigkeit der Instandsetzungsarbeiten ist die vollständige Abdichtung des Mauerwerks gegen Feuchtigkeit und die zügige Ableitung des Oberflächenwassers über den neuen Brückenbelag in die Einläufe und Wasserspeier.Aufgrund des umfangreichen Sanierungsaufwands ist die Ausführung der Arbeiten in vier Bauabschnitte aufgeteilt. Die ersten Brückenbögen wurden bereits im Herbst 2013 instand gesetzt. Schrittweise folgen in den nächsten Jahren die weiteren Bauabschnitte, die Fertigstellung ist bis 2017 geplant. Jeder Bauabschnitt beginnt mit dem Rückbau des Brückenoberbaus, der die Brüstung, den Fahrbahnaufbau aus Pflaster- und Magerbeton sowie die Leitungen bis zum Füllmauerwerk umfasst. Anschließend folgen die Bogensicherung sowie die Instandsetzung von Bögen und Stirnmauerwerk. Dann werden beschädigte Bereiche im Füllmauerwerk ausgetauscht und die Abdichtungsebene hergestellt. Gemäß ZTV_ING für Betonfahrbahntafeln im Brückenbau wird nun das Grundierharz Sikagard-186 aufgebracht, das für einen sicheren Porenschluss der Betonunterlage sorgt. Als elastische und rissüberbrückende Dichtungsschicht dient im Anschluss der schnell reagierende, zweikomponentige Flüssigkunststoff Sikalastic-821 LV. Ein abschließender Anstrich mit der schnelltrocknenden Harz-Kautschuk-Kombination Sikalastic-823 sorgt für eine sichere, gut haftende Verbindungsschicht zwischen Flüssigkunststoff und Gussasphalt. Sobald die Abdichtung auf der Betonfläche ausgehärtet ist, wird die neue Brückenoberfläche mit Granitplattenbelag, Brüstung und Beleuchtung fertiggestellt.Mit diesen Maßnahmen erhält das hauptsächlich aus Kalkstein und Grünsandstein bestehende Brückenbauwerk einen sicheren und dauerhaften Schutz vor eindringendem Wasser. Die laufende Sanierung trägt entscheidend dazu bei, dass die historische Steinerne Brücke in Regensburg auch in den kommenden Jahrhunderten ein einzigartiges Wahrzeichen und Kulturdenkmal der Stadt Regensburg bleiben wird.

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