Wissensvorsprung durch Akademie-Schulungen

Optimierte Montageverfahren und Konzepte für die Zukunft

Forschung und Bildung
Das streckgrenzgesteuerte Anziehverfahren (SGA) wird auch im Stahlbau immer beliebter, weil es deutliche Vorteile gegenüber etwa dem drehmomentgesteuerten Anzug (DGA) sowie dem drehmoment-drehwinkelgesteuerten Anzug (DDW) aufweist. Foto: Akademie der Schraubverbindung

Augsburg (ABZ). – Gewicht ist ein relevanter Faktor in vielen Industriebereichen. Weniger Gewicht bedeutet geringere Transportkosten, weniger Emissionen und einen geringeren Materialeinsatz. Leichtbau und die damit verbundenen Konstruktionskonzepte bilden im Maschinen- und Anlagenbau längst den Goldstandard. Das ist auch in anderen Industrien ohne Einbußen bei Effizienz, Sicherheit oder Qualität möglich – insbesondere beim Stahlbau. Die Konzepte dafür gibt es bereits.

400 lg: Dieses Gewicht spart der Betonpumpenhersteller Liebherr bei seinen aktuellen Autobetonpumpen gegenüber älteren Serien.

Kugeldrehkranz optimiert

Erreicht wurde diese deutliche Einsparung vor allem durch eine Optimierung des Kugeldrehkranzes. Das Zusammenspiel ist komplex und verdeutlicht, wie wichtig Kooperationen in der Industrie sind: Durch die Nutzung des streckgrenzgesteuerten Anziehverfahrens (SGA), das Schraubverbindungen besser auslastet, ist der Einsatz kleinerer Schrauben als bisher möglich, was bewirkt, dass der Kugeldrehkranz kleiner ausgelegt werden kann. Ferner sorgen verdrehsichere Unterlegscheiben während der Montage dafür, dass ohne Reaktionsarm verschraubt werden kann. Das stärkt die Qualität der Verschraubungen zusätzlich, da keine Scherkräfte auf die Schrauben wirken.

Das streckgrenzgesteuerte Anziehverfahren (SGA) wird auch im Stahlbau immer beliebter, weil es deutliche Vorteile gegenüber etwa dem drehmomentgesteuerten Anzug (DGA) sowie dem drehmoment-drehwinkelgesteuerten Anzug (DDW) aufweist. Das sind unter anderem die sehr gute Prozessabsicherung, ein hohes Vorspannkraftniveau und eine geringe Verformung – also ideale Plastifizierung.

Oberflächenstörungen ausgleichen

Hinzu kommt, dass beim SGA Imperfektionen sowohl bei Oberflächenstörungen als auch bei Klaffungen sehr gut ausgeglichen werden. Das streckgrenzgesteuerte Anziehverfahren bietet damit eine hohe Sicherheit. Es erweitert die Möglichkeiten in der Konstruktion und Wartung von Maschinen und Bauwerken zusätzlich, weil die Schrauben beim SGA-Verfahren wiederverwendet werden können.

Dies ist beim überelastischen DDW-Verfahren nicht möglich. Wenn es um Schraubverbindungen im Leichtbau geht, ist SGA das Anziehverfahren der Wahl, wissen die Experten der Akademie der Schraubverbindung (AdSV). Zu diesem Ergebnis kommen auch mehrere wissenschaftliche Auswertungen wie etwa das der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) im vergangenen Jahr.

Das Konzept des Leichtbaus im Maschinenbau ist übertragbar auf andere Branchen. Auch im Stahlbau geht es um das optimale Verhältnis von Gewicht und Stabilität.

Ob Türme für Windenergieanlagen, Strommasten oder Stahlbrücken – wenn weniger Ressourcen benötigt werden, wird die Umweltbilanz besser und die Gesamtkosten sinken. Weniger Stahl bedeutet nicht nur geringere Materialkosten, sondern auch Einsparungen beim Transport, bei den benötigten Betonfundamenten sowie den Verankerungen. An Bedeutung gewinnt dieses Vorgehen zusätzlich, weil die Herausforderungen an den Stahlbau steigen.

Höhere Windenergieanlagen sowohl On- als auch Offshore müssen nicht nur stabil verankert sein, sondern auch die entstehenden Kräfte ableiten können. Wechselnde Winde, Stürme und Böen, Regen und Feuchtigkeit generell, sowie das Gewicht und Momentum der Rotoren bilden eine herausfordernde Melange. Kräne müssen höher werden, um höher werdende Konstruktionen zu erstellen. Für Industriegebäude gilt das ebenso.

Leichtbau ist nur umsetzbar, wenn verschiedene Kompetenzen gebündelt werden.

Kleinere und optimierte Schraubverbindungen durch SGA sind ein Anfang, aber nur im Zusammenspiel mit Konstrukteuren und Materialentwicklern lassen sich signifikante Einsparungen erzielen.

Detailliertes Wissen

Detailliertes Wissen über Materialeigenschaften, Kraftverteilung und Konstruktion ist die Basis aller Entwicklung: So eignet sich das SGA-Verfahren hervorragend dazu, einen Schraubfall besser zu verstehen und zu analysieren. Damit kann man Verbindungen noch weiter optimieren. Das Wissen ist längst vorhanden, genauso wie Erfahrungen aus der Praxis. Passende Werkzeuge und Tools sind verfügbar. Das alles muss nur optimal vermittelt und dann genutzt werden. Umso wichtiger ist es, den eigenen Wissensstand oder den von Teams immer wieder zu verbessern und zu festigen – unabhängig von Alter oder Erfahrungsgrad.

Ein anerkannter Schulungsdienstleister wie die Akademie der Schraubverbindung (AdSV) bietet dafür nicht nur alle erforderlichen Grundlagen-Seminare, sondern vermittelt auch Wissen zur Optimierung von Schraubverbindungen etwa durch das streckgrenzgesteuerte Anziehverfahren für Ingenieure und Konstrukteure. Dabei legt die AdSV den Fokus auf Praxisorientierung und bedarfsgerechte Gestaltung: Die Seminare und Workshops richten sich nach dem Kenntnisstand und dem gewünschten Ziel, sie können – je nach Thema und Inhalt – in den Akademieräumen, inhouse oder online stattfinden.

Leichtbau ist ein Ansatz, der immer häufiger gefordert wird. Mit den Mitteln von gestern lässt sich diese Herausforderung schwer gestalten. Es erfordert Wissen und Erfahrung, um hier als Dienstleister, als Produzent oder Partner Akzente und Impulse setzen oder eigene Lösungen anbieten zu können. Dieses Wissen und die daraus entstehende Expertise steht bereits zur Verfügung. Wenn Unternehmen es nutzen, bieten sie ihren Mitarbeitern einen echten Mehrwert – und die Mitarbeiter machen sich unentbehrlich für die Herausforderungen von morgen.

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