Wohnungspreise stark gestiegen

Bis zu 181 Prozent teurer als vor zehn Jahren

Nürnberg (ABZ). – Jahrelang wurde in Deutschlands Großstädten wenig gebaut. Inzwischen hat sich die Bauaktivität zwar stark erhöht, aufgrund der gestiegenen Baupreise ziehen Neubauten das Preisniveau aber weiter nach oben. Je nach Region müssen Käufer heute bis zu 181 Prozent mehr auf den Tisch legen als noch vor zehn Jahren. Das geht aus einer Analyse des Immobilienportals immowelt.de hervor.

Der 10-Jahresvergleich von immowelt.de für die Angebotspreise von Eigentumswohnungen in Deutschlands Großstädten zeigt: In 36 von 80 untersuchten Städten haben sich die Kaufpreise seit 2009 mindestens verdoppelt. Als Gründe für die Preisexplosion nennt das Portal vor allem gestiegene Baupreise (+28 Prozent), niedrige Zinsen für Wohnbaukredite und immer höhere Grundstückspreise. Die größte Steigerung der Analyse verzeichnet Berlin, was auch daran liegt, dass das Preisniveau in der Hauptstadt jahrelang sehr niedrig war. 2009 mussten Immobilienkäufer noch im Median 1510 Euro pro Quadratmeter zahlen. Nach einem Preisanstieg von 181 Prozent sind es nun aktuell 4250 Euro. Neben dem niedrigen Ausgangsniveau liegt der enorme Sprung daran, dass die Bevölkerung und somit Nachfrage stark gestiegen sind. Für Investoren wurde Berlin folglich immer attraktiver und es wurde zunehmend im hochpreisigen Segment gebaut. Wie sich die Kaufpreise infolge des Mietendeckels weiterentwickeln, bleibt abzuwarten.

München (7610 Euro) bleibt der Analyse zufolge nach einem Plus von 163 Prozent die mit Abstand teuerste Stadt. Aber auch kleinere Städte wie Oldenburg (+177 Prozent), Offenbach (+160 Prozent) oder Augsburg (+159 Prozent) haben sich nach Angaben von Immowelt stark verteuert. Der Osten des Landes befinde sich zwischen Boom und Stagnation: Plus 101 Prozent in Halle, plus 17 Prozent in Chemnitz. In einigen Städten Nordrhein-Westfalens seien die Anstiege geringer als die Inflation von 14 Prozent.

"Eine große Zahl an Neubauten klingt zwar positiv, allerdings treiben deren hohe Baukosten zusammen mit den teuren innerstädtischen Grundstückspreisen das Preisniveau stark nach oben. Große Wohnungen mit guter Ausstattung sind innerhalb der Metropolen und zahlreicher Großstädte für viele Familien trotz niedriger Zinsen inzwischen schwer zu finanzieren. Zur Miete zu wohnen ist häufig die einzige Option", sagt Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO der Immowelt. "Um die Eigentumsquote nachhaltig zu erhöhen, muss die Abwanderung aus den ländlichen und strukturschwachen Regionen, wo sowohl Bestandsimmobilien als auch Bauland noch vergleichsweise günstig sind, gestoppt werden. Das kann zum Beispiel durch steuerliche Vorteile für Unternehmen und daraus resultierende Arbeitsplätze oder die Ansiedlung von Behörden und Universitäten erreicht werden."

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