Zweites Leben für die Fassade
Experimenteller Wohnbau mit recycelten Faserzementtafeln
Die Jury zeigte sich beeindruckt von dem vorbildlichen Konzept, wonach die Fassade zu 90 Prozent mit wiederverwendeten Bauelementen bekleidet wurde, die lokal aus Abbruch- und Umbauvorhaben der Bauherrin gewonnen wurden. Anders als Verbundfassaden kann die VHF ihre Vorteile als dekomponierbares und wiederverwendbares System hier voll ausspielen.
Die noch völlig intakten, ursprünglich grünen Faserzementtafeln stammen aus dem Jahr 2007. Sie prägen, nun tiefschwarz beschichtet, zusammen mit den Elementen aus Profilbauglas das charakteristische Bild der neuen Fassade. Die großformatigen Fassadentafeln sind sichtbar auf einer Holz-Unterkonstruktion befestigt. Nicht brennbar und mit einer Lebensdauer von über 50 Jahren, konnten die Tafeln bedenkenlos wiederverwendet werden.
Der kompakte dreigeschossige Baukörper mit Dachterrasse bietet auf 145 Quadratmeter viel Platz zum Wohnen. Auch im Innenausbau stammt mehr als die Hälfte der verwendeten Baumaterialien aus recycelten Beständen. Gedämmt wurde die Massivholz-Konstruktion zum Beispiel mit recycelten Kakaobohnensäcken.