Aktuelle Zahlen zum Wohnungsbau

Leistungsfähigkeit der Bauwirtschaft unter Beweis gestellt

Berlin (ABZ). – Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen lag 2023 mit rund 294 400 auf dem Niveau von 2022 und damit über allen Prognosen, die zwischen 215 000 und 270 000 lagen, teilte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) jetzt mit.

„Es ist zunächst einmal ein Ergebnis, dass die Leistungsfähigkeit der Bauwirtschaft auch in konjunkturell schwierigen Zeiten und unter problematischen Rahmenbedingungen beweist. Es zeigt außerdem den enormen zeitlichen Verzug bauwirtschaftlicher und baupolitischer Entscheidungen“, kommentiert Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des HDB die Fertigstellungszahlen, die das Statistische Bundesamt vor Kurzem bekannt gegeben hat. Denn viele der Fertigstellungen des Vorjahres dürften noch auf Genehmigungen zurückzuführen sein, die in den Jahren bis 2022 unter deutlich besseren Rahmenbedingungen beantragt und erteilt worden sind.

„Unterm Strich bleibt allerdings: Auch im Vorjahr wurden weniger Wohnungen gebaut, als es der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum eigentlich erfordert. Weder die Politik noch wir als Branche sollten sich deshalb mit diesem Ergebnis zufriedengeben“, so Müller weiter. Wohin die Reise am Wohnungsmarkt angesichts negativer Vorzeichen hinzugehen drohe, zeige sich bei den Baugenehmigungen. Diese hätte 2023 mit nur noch 260 000 um nahezu ein Drittel niedriger gelegen als 2021. Auch im ersten Quartal 2024 habe es mit einem weiteren Rückgang von 22 Prozent keine Trendwende gegeben. Politik, Bauwirtschaft und Immobilieninvestoren stünden daher in der Pflicht, in ihren Anstrengungen zur Versorgung breiter Schichten der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum nicht nachzulassen. Schließlich sei 2023 die Zahl der Sozialwohnungen weiter zurückgegangen.

Müller mahnte vor allem ein stärkeres Engagement der Politik an. „Mit einem mutigen und beherzten Abbau hemmender staatlichen Regulatorik können wichtige Impulse gesetzt werden, ohne dass dem Staat nennenswerte Kosten entstehen“, so Müller. „Lange Planungs- und Genehmigungszeiten, sich ständig verändernde Vorgaben zur Bauqualität, ausufernde Bauvorschriften sowie unterschiedliche Landesbauordnungen: wenn endlich die Schere an diesem Vorschriftenwirrwarr angesetzt wird, könnten die Bauunternehmen mehr industriell und seriell bauen sowie Baukosten aus eigener Kraft deutlich reduzieren. Am besten gelingt das mit voll digitalisierten und personell gut ausgestattet Bauverwaltungen.“

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