Alu-Ladegabel im Einsatz

Balkone für höchstes Holzhaus der Welt

Ischebeck Hochbau
Exaktes Einpassen der vorgefertigten Balkone. Foto: Ischebeck

Brumunddal/Norwegen (ABZ). – Im norwegischen Brumunddal, einer 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Südosten von Lillehammer, entsteht momentan am Ufer des Mjøsa-Sees das bei seiner Fertigstellung voraussichtlich höchste Holzhaus der Welt. Das "Mjøstårnet": 18 Stockwerke, mehr als 80 m hoch und ohne Betonkern. Auftraggeber für dieses Projekt ist die norwegische AB Invest AS. Sie realisiert es nach Plänen von Voll Arkitekter mit der Trondheimer Hent AS als Generalunternehmer und der Moelven Limtre AS, einem Teil des skandinavischen Bauzulieferer-Konzerns Moelven, zur Errichtung der Holzkonstruktion. "Mjøstårnet" ist ein ingenieurtechnisches Meisterwerk und noch dazu ein sehr klimafreundliches Gebäude. Moelven verbaut lokales Fichtenholz, aus dem in einem nahegelegenen Werk vorgefertigte Teile entstehen. Nach dem kurzen Weg zur Baustelle werden sie dort völlig ohne Gerüste mit Kränen und Aufzügen an Ort und Stelle bewegt. Während der Montage ist in jeder Etage die exakte Ausrichtung aller Teile äußerst wichtig. Moelven vertraut hier auf die bewährten Schalungslösungen seines langjährigen Geschäftspartners Ischebeck Nordic. Zum einen stützen Stahlrichtstreben Titan RSK Wandelemente und Pfeiler, zum anderen sorgen Abspannungen Titan mit Spannstahl-Zuggliedern und Gabelhülsen für die Fixierung der perfekten Position.

Das Hochhaus wird ein kombiniertes Wohn-, Büro- und Hotelgebäude sein. Die Wohnungen befinden sich in den sieben oberen Stockwerken. Dies ist auch der einzige Bereich des Holzhauses, in dem mit Beton gearbeitet wird. Das hat jedoch nichts mit der Tragfähigkeit zu tun, sondern lässt sich mit der Schwankung des Gebäudes erklären. Bei "Mjøstårnet sind dies ganz oben wegen der relativ kleinen Grundfläche des Gebäudes (knapp 640 m²) bis zu 14 cm. Durch die Verstärkung der Holzböden mit Betonplatten lässt sich die Schwingung verlangsamen und macht sie dadurch nicht sofort wahrnehmbar.

Um den Blick über den Mjøsa-See noch besser genießen zu können, erhalten die Appartements Balkone. An diesem Punkt kommt auch die eingangs erwähnte Ladegabel aus Aluminium ins Spiel. Solch eine Ladegabel wird normalerweise dazu benutzt, im Zuge von Schalungsarbeiten komplette Decken-Randtische mit Hilfe eines Seilgehänges in das nächste Stockwerk zu versetzen. Aber natürlich lassen sich mit einer Ladegabel auch andere Dinge transportieren, je nach Ausführung der Ladegabel mit einem max. Gewicht von bis zu 6 t. Seilgehänge und Schlaufen sind dementsprechend anzupassen. Bei "Mjøstårnet" sind es etwa 30 vorgefertigte Balkonelemente, je nach Ausführung zwischen 5,5 und 7,7 m breit, jeweils 2,1 m tief und bis zu 1850kg schwer, die auf diese Weise sicher liegend an ihren Einsatzort schweben.

Lars Ivar Lindberg, Bauleiter bei Moelven, hat bei diesem Projekt erstmals mit der Alu-Ladegabel von Ischebeck gearbeitet. Ursprünglich war angedacht, die Balkone, wie sonst üblich, mit Kran und Seilschlingen zu transportieren. Aufgrund der Arbeitsabläufe im Hochhaus war es aber zwingend erforderlich, die Balkone von der obersten Etage an beginnend nach unten zu montieren. Hierzu musste das Fertigteil jeweils in die Montageposition an die Fassade gehoben und dort bis zum Ende der Befestigung gehalten werden. Bei der traditionellen Hebeweise wäre dies nicht möglich gewesen, da immer der obere Balkon im Wege gewesen wäre. Lindberg zeigte sich rundum zufrieden mit der gewählten Lösung und nach ca. 14 Tagen waren alle Balkone problemlos montiert.

Die Besonderheit der Ischebeck Ladegabel liegt darin, dass sie aus Systembauteilen besteht, das heißt, aus im Sortiment befindlichen Alu-Schalungsträgern, Alu-Aufstockungen, Alu-Aussteifrahmen und einigen Kleinteilen. Diese können je nach zu transportierendem Gut zu unterschiedlichen Ladegabel-Typen kombiniert werden. Standardmäßig ist ein Grundtyp mit unterschiedlich starken Alu-Schalungsträgern im Angebot. Individuelle Anfertigungen sind auf Anfrage möglich. Im Falle von Mjøstårnet hat man z. B. eine Gabel mit sehr langen Träger-Forken konstruiert, da der Kran sich dem Gebäude nur bis an die bereits montierten Balkone nähern kann und die neu zu montierenden Balkone dann unter diesen an die Hauswand bringen muss. Die Ladegabel kommt immer vormontiert in zwei Teilen auf die Baustelle, wo sie mit Hilfe einer Montageanleitung einfach zusammengesetzt werden kann. Im Mjøstårnet läuft parallel zu den letzten Außenarbeiten momentan der Innenausbau. Die Inbetriebnahme ist für März 2019 geplant.

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