Anti-Schlinger-System für Anhänger
Feuerwehren setzen auf Sicherheit
Ein Anhänger kann aber bei schneller Fahrt zu einem Sicherheitsrisiko für die Helfer werden. Deswegen setzt die Trebbiner FahrzeugFabrik bei der Konstruktion auf das Anti-Schlinger-System AL-KO Trailer Control (ATC). Wenn in Feuerwehren ein Notruf eingeht, zählt jede Sekunde. Da bleibt keine Zeit für die Suche nach Gerätschaft. Besonders schnell zum Einsatz geht es für Brandbekämpfer mit einem neuen Anhänger-Klicksystem aus dem brandenburgischen Trebbin eine halbe Autostunde südlich von Berlin. Dass auf dem Weg zum Brandherd oder Unfallort nichts ins Schleudern kommt, dafür sorgt laut Herstelleraussage das Stabilisierungssystem AL-KO Trailer Control (ATC).
Hochwasser, Sturmschäden, Tierrettung und verkeilte Unfallfahrzeuge – längst sind die ehrenamtlichen Frauen und Männer der Feuerwehren nicht mehr nur als Brandbekämpfer im Einsatz. Entsprechend umfassend ist mittlerweile die Ausrüstung an Materialen, Werkzeugen und anderen Gerätschäften: von tragbaren Leitern über Sprungrettungsgeräten, Pedalschneidern bis hin zu Schweißapparaten, Gefahrstoffpumpen und Schwimmwesten.
Doch während die Einsatzkräfte regelmäßig für jede noch so brenzlige Situation trainiert werden, sind die Fahrzeuge der Hilfstrupps nur selten auf dem neuesten Stand. Sie wurden auch nicht dafür entwickelt, die vielen unterschiedlichen Gegenstände und Geräte dauerhaft zu lagern. Manche Einsatzzentralen behelfen sich deshalb mit modularen, austauschbaren Containern, die das gerade benötigte Material für den jeweiligen Einsatz beinhalten. Im Fall der Fälle können sie einfach auf einen zusätzlichen Anhänger geschoben werden. Einfach, weil zum Beispiel ein technisch ausgeklügeltes Klicksystem für Anhänger von der Trebbiner FahrzeugFabrik laut Unternehmen dafür sorgt, dass dieser Vorgang nur wenige Sekunden in Anspruch nimmt. Der Mittelständler für die Produktion von Pkw-Anhängern und Lkw-Aufbauten aus Trebbin in Brandenburg entwickelt ganz spezielle Anhänger für Feuerwehren und Polizei mit einem höheren Gewicht als 2,5 t.
Anhänger müssen Spur halten
"Unsere Anhänger mit dem System bringen einen deutlichen Zeitgewinn. Das gilt vor allem auch für freiwillige Feuerwehrleute, die erst von zuhause zur Feuerwache fahren müssen", konkretisiert Dr. Wolfgang Herold, geschäftsführender Gesellschafter der 1997 gegründeten Trebbiner FahrzeugFabrik GmbH. Doch weil es bei solchen Einsätzen zuweilen ganz besonders flott um die Kurven geht, bekommt es nicht nur das Klicksystem der Anhänger mit besonderen Fliehkräften zu tun. Auch die Anhänger selbst müssen bei Schnee, Regen oder Staus mit Slalomfahrt und Einsatzfahrten durch Rettungsgassen die Spur halten.
Dr. Herold sagt: "Feuerwehren fahren in der Regel nicht langsam zu ihren Einsätzen. Zum Beispiel in Kreisverkehren kann es daher zu gefährlichen Situationen mit hoher Schleudergefahr kommen. Oft sind Strecken unbekannt oder die Straßenverhältnisse gefährlich. Das kann schnell zu einem unkontrollierten Schleudern des Anhängers führen."
Damit das nicht passiert, hat sich die Trebbiner FahrzeugFabrik einen Spezialisten für Chassis- und Fahrwerkskomponenten an Bord geholt. "Wir haben uns für AL-KO Trailer Control von AL-KO Vehicle Technology entschieden. Das System verfügt über ein Anti-Schlinger-System, das über einen Querbeschleunigungssensor Pendelbewegungen registriert", so Dr. Herold.
Beim Überschreiten des Toleranzbereichs für zulässige Querbewegungen greift das ATC ein – und zwar laut Hersteller noch bevor sich das Gespann aufschaukeln kann, indem Bowdenzüge die Radbremsen aktivieren. Durch das kurze Abbremsen des Anhängers wird das Gespann gestreckt und wieder gerade gezogen. Das reduziere die Querbeschleunigung und entspannt die Gefahrensituation – so dezent, dass die Fahrer davon kaum etwas bis gar nichts mitbekommen.
Die Herausforderung dabei: Bei Nutzanhängern hängt das Gesamtgewicht von der jeweiligen Beladung ab und diese variiert von Mal zu Mal. Das ATC orientiere sich am maximal zulässigen Gesamtgewicht des Anhängers und passe das System dynamisch an die jeweilige Beladung an. Das schaffe Sicherheit im Umgang mit Nutzanhängern bei schneller Fahrt und wechselnden Beladungen. Eine Erleichterung, von der die freiwillige Feuerwehr im bayerischen Günzburg den eigenen Angaben zufolge bereits überzeugt ist.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Das gilt für den Branchenexperten Dr. Herold nicht nur für Feuerwehren: Auch für Straßenmeistereien, Polizeifahrzeuge oder das Technische Hilfswerk (THW) bringe das Gespann aus Klick-Anhängern der Trebbiner FahrzeugFabrik und ATC von AL-KO wesentlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Das weiß der Geschäftsführer aus eigener Erfahrung hinter dem Steuer: "Ich habe mich vor der Entscheidung, das AL-KO System für unsere Anhänger zu verwenden, selbst davon überzeugt. Wir werden die Lösung künftig in unterschiedlichen Anhängern verbauen und sogar mitvertreiben." Das ATC live erleben konnte Dr. Herold auf den ATC-Testtagen bei der AL-KO Vehicle Technology in Kötz.
"Diese Testtage sind uns als Entwickler besonders wichtig. Gerade wenn es um das Thema Sicherheit geht, ist Vertrauen das höchste Gut. Und dieses konnten die Tester vor Ort gewinnen. Wir sind stolz darauf, dass wir Kunden wie Dr. Herold mit seinem geschulten Blick als Verbandsakteur dank Qualität, Sicherheit und Innovation für das ATC gewannen", sagt Lukas Schwehr, Produktmanager bei AL-KO VT.
"Die ATC-Testtage sind ein gutes Beispiel dafür, wie ein Verkauf heutzutage vonstattengehen sollte. Sich selbst von der Qualität und der Funktionalität eines Produkts überzeugen zu können, ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Umso glücklicher stimmt es uns, dass Dr. Herold die Gelegenheit wahrgenommen hat und wir die seit vielen Jahren bestehende gute Beziehung fortführen und mit unserer ATC-Lösung erweitern können", ergänzt Pierre Auf dem Brinke, Gebietsverkaufsleiter Nord bei AL-KO VT.