Arbeitsgruppe EU BIM Task Group

Fahrplan für Digitalisierung des Baugewerbes festgelegt

Brüssel/Belgien (ABZ). – Bei der EU BIM Task Group handelt es ich um ein paneuropäisches Netzwerk, in dem sich der öffentliche Sektor über Know-how von Infrastruktur- und öffentlich-rechtlichen Eigentümern, öffentlichen Auftraggebern und politischen Entscheidungsträgern im Bereich Building Information Modelling (BIM) austauscht. Vor Kurzem fand in Brüssel die Generalversammlung der EU BIM Task Group statt, in welcher der Fahrplan für die nächsten Jahre festgelegt und ein neuer Lenkungsausschuss gewählt wurde, der die Arbeit an der Digitalisierung des Baugewerbes auf europäischer Ebene steuern wird.

Building Information Modelling ist eine Methode, um die digitale Planung, Fertigung, Ausführung und Bewirtschaftung der bebauten Umwelt basierend auf ihren physischen und funktionalen Eigenschaften zu fördern. Es gilt derzeit als folgenreichste technische Entwicklung im Baugewerbe. Studien prognostizieren, dass eine umfassende Umsetzung dieses Prozesses bis 2025 auf dem globalen Infrastrukturmarkt zu Einsparungen in Höhe von 15 bis 25 % führen wird. Für einen Markt von der Größe des europäischen Baugewerbes, der immerhin 1,3 Bio. Euro wert ist, würden sich selbst aus einer Effizienzsteigerung von 10 % Einsparungen in Höhe von 130 Mrd. Euro ergeben. In dieser beeindruckenden Zahl wurden die potenziellen gesellschaftlichen und ökologischen Vorteile dieses Paradigmenwechsels, die sogar noch größer sein könnten, noch gar nicht berücksichtigt; eine durch BIM verbesserte Entscheidungsfindung könnte die Bemühungen in den Bereichen Klimaschutz und Ressourceneffizienz unterstützen und so noch größere Vorteile für die Gesellschaft insgesamt mit sich bringen.

Angesichts dessen verfolgt die EU BIM Task Group in den kommenden Jahren für das Baugewerbe hauptsächlich das Ziel, durch den umfassenderen Einsatz von Building Information Modelling auf Europas (digitalem) Binnenmarkt ein nachhaltiges und integratives Wachstum zu erreichen. Dies ist ein ehrgeiziges Vorhaben, insbesondere, wenn man bedenkt, dass das Baugewerbe derzeit eine der am wenigsten digitalisierten Branchen Europas ist – für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Branche ist die Verwirklichung dieses Ziels deshalb entscheidend. In der Generalversammlung ernannte die EU BIM Task Group den neuen Lenkungsausschuss, der die Arbeit der Gruppe an diesem Ziel steuert. Die Architektin Milena Feustel wurde für die nächsten zwei Jahre zur Stellvertretenden Vorsitzenden der EU BIM Task Group gewählt. Feustel ist BIM – Referentin in der Abteilung Digitale Gesellschaft des deutschen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Sie ist für die Strategie und Umsetzung des BIM-Fahrplans und des Masterplans Bauen 4.0. des Ministeriums zuständig.

Milena Feustel führt die EU BIM Task Group zusammen mit Dr. Souheil Soubra aus Frankreich, der von der Generalversammlung zum Vorsitzenden gewählt wurde. Dem neuen Lenkungsausschuss gehören außerdem Pietro Baratono (Italien), Dainius C?ergelis (Litauen), Diderik Haug (Norwegen), Brigitte Jacquemont (Frankreich), Benno Koehorst (Niederlande), Ingemar Lewén (Schweden), Adam Matthews (Vereinigtes Königreich), Jaroslav Nechyba (Tschechien), Jaan Saar (Estland) und Jorge Torrico (Spanien) an.

"Ich fühle mich geehrt, zur Stellvertretenden Vorsitzenden des Lenkungsausschusses der EU BIM Task Group ernannt worden zu sein, und bin wirklich dankbar, Teil des ehrgeizigen und wichtigen Plans sein zu dürfen, die Digitalisierung des Baugewerbes voranzutreiben, insbesondere jetzt, in einem so entscheidenden Moment", so Milena Feustel. "Building Information Modelling gilt im Moment als die wichtigste Methode zur Digitalisierung des Lebenszyklus von Wirtschaftsgütern und wir arbeiten derzeit daran, diese Erkenntnis im europäischen Bausektor in die Realität umzusetzen. Wir planen eine Reihe von Maßnahmen, um diese Entwicklung zu unterstützen. Z. B. fördern wir den Aufbau einer gemeinsamen digitalen Plattform für das Bauwesen, welche die Gebäudelebenszyklusprozesse im öffentlichen und privaten Bereich automatisieren könnte. Darüber hinaus schlagen wir einen Rahmen für den nahtlosen Austausch digitaler Informationen (basierend auf offenen Standards) und die Dokumentation von Daten vor, wodurch sich partnerschaftliche Arbeitsumgebungen verbessern lassen. Kurz gesagt wollen wir die gebaute Umwelt und Infrastruktur in ganz Europa gesünder, sicherer, intelligenter und nachhaltiger machen."

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Gerüstbauer – auch als Quereinsteiger , Ochtendung  ansehen
Bauleiter und Oberbauleiter/in im Straßen- und..., Leipzig, Halle  ansehen
Projektleitung (m/w/d) , Heilbronn  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen