Auftragsschwund im Wohnungsbau

Verbandschef prophezeit Wohnungsnot

Schwerin (dpa). – Gestiegene Baukosten sorgen für weiterhin wachsende Umsätze in der Baubranche Mecklenburg-Vorpommerns, dort droht den Firmen die Arbeit auszugehen. Vor allem im Wohnungsbau herrscht zunehmend Flaute, weil steigende Zinsen und teure Baustoffinvestitionen bremsen. "Minus 28,9 Prozent an Baugenehmigungen im Zeitraum Januar bis Juni sprechen eine deutliche baukonjunkturelle Sprache", konstatierte der Hauptgeschäftsführer des Landesbauverbandes, Jörn-Christoph Jansen, in Schwerin.

Wie aus der von ihm vorgelegten Halbjahres-Statistik hervorgeht, lag der Umsatz im Wohnungsbau in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um knapp 3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Eine weiter sinkende Nachfrage lässt darauf schließen, dass der rückläufige Trend sich noch verstärken wird. Das Volumen der Auftragseingänge für den Bau neuer Wohnungen lag von Januar bis Juni um fast 21 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. "Die Krise im Wohnungsbau in Mecklenburg-Vorpommern wird zu einer echten Wohnungsnot führen", prophezeite Jansen.

Die Vorjahresvergleiche werden durch die teilweise rapide gestiegenen Baukosten verzerrt. So lag der Gesamtumsatz in der Bauwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns laut Jansen ohne Berücksichtigung der Preiserhöhungen 10,5 Prozent über dem Wert des ersten Halbjahres 2022. Preisbereinigt ergebe sich jedoch ein Minus von 1,3 Prozent im Vergleich zum auch schon schwachen Vorjahreszeitraum, erklärte Jansen. Bei den Auftragseingängen ergebe sich über alle Bereiche hinweg nominal zwar ein Plus von 2,2 Prozent, real aber ein Minus von 9,8 Prozent. "Steigenden Zinsen, teure Baustoffe, fallende Immobilienpreisen und der Fachkräftemangel sorgen dafür, dass eine Schlüsselbranche in die Krise rutscht", sagte Jansen.

Weitgehend stabil zeigten sich der von Bund, Land und Kommunen finanzierte öffentliche Bau sowie der Wirtschaftsbau. Allerdings lösten Unternehmen laut Statistik im Juni mit einem Plus zum Vormonat von 3 Prozent nur noch verhalten neue Aufträge aus. Öffentliche Auftraggeber legten zum Vorjahresmonat 15,5 Prozent zu. "Die zusätzlichen Mittel für die Bahn kommen bei den Bauunternehmen offensichtlich an. Dadurch ist die Entwicklung im Branchendurchschnitt nicht ganz so schlecht ausgefallen wie im Wohnungsbau", erklärte Jansen.

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