Cat Mobilbagger-Produktion auf Rekordkurs

50.000. Maschine übergeben

Grenoble/Frankreich (ABZ). – Bei vielen Bauunternehmen sind sie die "Brot- und Buttermaschinen": Mobilbagger sind als universell einsetzbare Schlüsselgeräte echte Alleskönner. Mit ihnen wird mitunter das Geld auf Baustellen im Erd-, Tief- und Straßenbau verdient.
Caterpillar Unternehmen
Großer Auftritt und eine große Bühne in Grenoble für die 50 000. Maschine den Mobilbagger Cat M318. Foto: Caterpillar

Aufgrund ihrer großen Mobilität sind sie auf Baustellen schneller umzusetzen als Kettenbagger. Doch solche Vorzüge sind nicht die ein-zige Erklärung dafür, warum diese Form von Cat-Baumaschinen, entwickelt in der Oberpfalz, einen solchen Siegeszug antrat, der inzwischen in dem 50.000. Cat Mobilbagger mündete, so Hersteller Zeppelin.

Ein Cat M318, der 50.000. Mobilbagger, läutete den nächsten Produktionsrekord ein und wurde im Juni Jubiläumsmaschine. Sie erhielt ein langjähriger Mobilbagger-Kunde von Zeppelin und seiner Niederlassung in Böblingen: das Bauunternehmen Wolff & Müller aus Stuttgart. Die Jubiläumsmaschine nahmen Torsten Schuckert, Leiter der Serviceeinheit Logistik, und Siegfried Cammerer, der stellvertretende Leiter der Serviceeinheit Logistik, persönlich im Caterpillar-Werk im französischen Grenoble in Empfang. Der Cat M318 verstärkt den Maschinenpark, der aus über hundert Cat-Geräten besteht und mit denen Segmente wie der Hoch- und Industriebau, Tiefbau, Straßenbau, Stahlbau und die Gebäudesanierung bedient werden.

Weil der Markt Mobilbagger verlangte, diese aber Anfang der 80er Jahre Zeppelin noch nicht im Lieferprogramm vorweisen konnte, kontaktierte das Unternehmen damals Sennebogen. Gemeinsam wurde 1982 eine neue Baggerreihe konzipiert, die schon zu dieser Zeit mit ungewöhnlichen Merkmalen aufwartete. So boten die Zeppelin Mobilbagger ein "zusätzliches Auslegergelenk, das den Arbeitsbereich speziell im Greifer- und Lasthakenbetrieb erweiterte". Dieser Auslegertyp war der Vorläufer des heute allseits üblichen Verstellauslegers. Parallel dazu gab Caterpillar 1983 bekannt, eine neue, kleinere Reihe von Mobilbaggern in Deutschland fertigen zu lassen.

Zu diesem Zweck schloss das Unternehmen einen Vertrag mit Eder ab, der die Produktion von vier Mobilbaggermodellen beinhaltete. Sie waren vor allem für den europäischen Markt gedacht und wurden durch ausgewählte Cat-Händler in Europa, Afrika und dem Nahen Osten angeboten. Die Produktion der 12 bis 19 Tonnen schweren Mobilbagger vom Typ 206, 212, 214 und 224 begann 1984 – dies waren demnach die ersten Cat-Baumaschinen aus Deutschland, das somit als Ursprungsland für Mobilbagger gelte, so das Unternehmen.

Doch der Markt hierzulande habe nach immer mehr Maschinen gefragt, boten sie doch viele Vorteile. "Ein Mobilbagger lasst sich schnell von einer zur nächsten Baustelle bewegen. Er war für Bauunternehmer somit ein Wendepunkt, wenn sie damit in Innenstädten Arbeiten ausführen sollten, wo wenig Platz zur Verfügung steht", erklärt Brian Abbott. Als Vice President ist er verantwortlich für das Produktmanagement für Bagger. Seit 1992 gibt es eine eigene Cat-Mobilbagger-Baureihe, die fortan weiterentwickelt wurde. Um der Nachfrage Rechnung zu tragen, gründeten Caterpillar und Zeppelin mit Eder und Sennebogen in Wackersdorf als Joint Venture das European Excavator Design Center, das EDC, um Mobilbagger entsprechend den Kundenwünschen und Marktanforderungen zu entwickeln. "Wir suchten gemeinsam einen Weg, die verschiedenen Philosophien der Baggerbauweisen unter einen Hut zu bringen, Mobilbagger für die Praxis zu konstruieren und die beste aller Lösungen umzusetzen. Das war der Beginn einer einzigartigen Partnerschaft. Bis heute ist das EDC immer offen für die Kundenwünsche und für die Erfordernisse des Marktes", erinnerte sich Michael Heidemann, der heutige Vorsitzende des Aufsichtsrates der Zeppelin Baumaschinen GmbH.

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Caterpillar feierte die Erfolgsgeschichte seiner Mobilbagger. Foto: Caterpillar

Von Deutschland, konkret von Wackersdorf aus, werden noch immer Cat-Mobilbagger für ihren weltweiten Einsatz entwickelt und Prototypen gebaut. Das EDC, das seit 2006 komplett zum Caterpillar-Konzern gehört, ist für das komplette Design verantwortlich. Ausgehend von vier Modellen zu Beginn umfasst das Cat-Mobilbagger-Programm heute acht Modelle. Die Bandbreite reicht vom Cat M314 bis M322 und sei für Märkte mit strengen Emissionsvorschriften gedacht. Ländern mit anderen Regulierungsvorschriften bezüglich Emissionen stehen die drei Modelle M315 bis M320D2 zur Verfügung. Seit der Einführung der F-Serie sind auch Kurzheckmodelle verfügbar, um innerstädtische Tiefbaustellen sicher abzuwickeln. Aktuell sind das ein M315, M317 und M319. Eine Besonderheit stellt der M323F dar: Es ist der Zweiwegebagger, der auf einem hydraulischen Schienenradantrieb basiert. Für das Geschäft im Recycling und in der Entsorgung entwickelt und konzipiert wurden Umschlagmaschinen vom MH3022 bis MH3040. Darüber hinaus sind die kabelgebundenen Elektro-Materialumschlagmaschinen MH3024 und MH3022 modifizierte Cat-Materialumschlagmaschinen der nächsten Generation, auf die Kunden in Deutschland zugreifen können, wenn sie alternative Antriebstechnik einsetzen wollen.

2020 ist laut Hersteller bei den Mobilbaggern wie dem M318 ein Generationswechsel eingeläutet worden. Wie wichtig der Kunde und seine Wünsche für den Entwicklungsprozess sind, zeigte sich zuletzt daran, dass "die wichtigsten Kriterien höhere Leistung, mehr Kraftstoffeffizienz und Fahrerkomfort waren und alle drei Anforderungen mit den Maschinen der nächsten Generation erreicht wurden", sagt Stephan Ortloff. Mit der neuen Baureihe sollten die Weichen in Richtung Zukunft gestellt werden. Das erfordere immer mehr Baumaschinen zu vernetzen, sie mit neuen Maschinensteuerungen und neuer Software auszustatten, um sie intelligenter werden zu lassen. Jüngste Konstruktionsverbesserungen bieten laut Unternehmen einen geringeren Kraftstoffverbrauch, ein höheres Schwenkdrehmoment, eine bessere Sicht und Einsparungen bei den Wartungskosten im Vergleich zur vorherigen Modellreihe sowie eine Reihe von Technologien wie Cat Grade, Cat Payload und Cat E-Fence. Ferndiagnosetools wie Remote Troubleshoot und Remote Flash helfen, Servicefahrten zur Baustelle einzusparen und die Effizienz der Maschinenwartung zu erhöhen.

Künstliche Intelligenz (KI) wird in Zukunft auch die Entwicklung von Mobilbaggern noch stärker beeinflussen. "Unsere Kettenbagger der nächsten Generation sind bereits mit selbstlernender Software ausgestattet, um etwa die Kalibrierung anzupassen und dem Kunden interaktives Feedback zu geben", berichtet Ortloff. Er ist überzeugt: Die Bedeutung wird mit zusätzlichen Funktionen und Technologien, die in den Maschinen implementiert werden, noch zunehmen.

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