CO2-neutrale Produktion

Erstes deutsches Werk produziert Net-Zero-Zement und ist dekarbonisiert

Geseke (ABZ). – Am 1. Januar ging es offiziell an den Start: Geseke wird nach Angaben von Heidelberg das erste deutsche Zementwerk sein, das vollständig dekarbonisiert ist. Es produziert das Net-Zero-Zement und -Klinker auf CCS-Basis (Carbon Capture and Storage).
Heidelberg Materials Beton

Der EU-Innovationsfonds fördert das Projekt GeZero von Heidelberg Materials mit 191 Millionen Euro. "Der erfolgreiche Abschluss des Grant Agreements zeigt die Bedeutung von GeZero für die Dekarbonisierung unseres Sektors und das Vertrauen, das uns von europäischer Seite entgegengebracht wird", sagt Dr. Nicola Kimm, Chief Sustainability Officer und Mitglied des Vorstands von Heidelberg Materials.

Marke evoZero vorgestellt

Heidelberg Materials ist eigenen Angaben zufolge einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen und -lösungen "Wir haben erst vor kurzem unsere Marke evoZero vorgestellt, den weltweit ersten CCS-basierten Net-Zero-Zement."

Das Produkt werde zunächst über das Brevik CCS-Projekt in Norwegen angeboten. Sobald andere Abscheideprojekte wie GeZero in Betrieb gingen, würden auch diese Werke in der Lage sein, Net-Zero-Zement und -Klinker an die Kunden zu liefern. "Dies wird die Dekarbonisierung unserer Industrie erheblich beschleunigen", sagt Klimm.

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen: "Mit rund einem Drittel der bundesweiten Zementproduktion ist Nordrhein-Westfalen ein zentraler Standort der Branche. Deshalb freut es uns, dass mit der ersten kohlenstofffreien Zementanlage in Geseke im Kreis Soest ein Leuchtturmprojekt für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft in der Zementindustrie entsteht."

Netto-Null-Industrie in Nordrhein-Westfalen

GeZero zeige Lösungswege auf, wie Klimaschutz auch in energieintensiven Industrien durch neue Technologien und Prozesse gelingen könne. "Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Zementproduktion und einer Netto-Null-Industrie in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und darüber hinaus", so die Ministerpräsidentin.

Der Ansatz von GeZero umfasst nach Unternehmensangaben neben dem Bau der Abscheideanlage und eines neuen Oxyfuel-Ofens auch eine CO2-Transportlösung per Bahn, die den Zeitraum überbrückt, bis die notwendige Pipeline-Infrastruktur zur Verfügung steht. Pro Jahr sollen rund 700.000 Tonnen CO2 abgeschieden werden. Das CO2 wird zum CO2-Hub von Wintershall Dea transportiert und anschließend sicher unterhalb der Nordsee gespeichert. Der Bau der Anlage soll 2026 beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant.

Vollstufige CCUS-Anlage

Der EU-Innovationsfonds konzentriert sich auf Vorzeigeprojekte in Europa, die zu erheblichen Emissionsreduzierungen führen können. Auf ihre dritte Aufforderung zur Einreichung von Großprojekten hin hatte die Europäische Kommission 239 Anträge erhalten. 37 wurden zur Förderung ausgewählt und haben ein Grant Agreement unterzeichnet. Das ANRAV-Projekt von Heidelberg Materials in Bulgarien wurde bereits im vergangenen Jahr vom EU-Innovationsfonds unterstützt. Das Projekt zielt darauf ab, die erste vollstufige CCUS-Anlage in Osteuropa mit einer Abscheidekapazität von etwa 800.000 Tonnen CO2 pro Jahr ab 2028 zu errichten.

Heidelberg Materials ist eigenen Angaben zufolge einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen und -lösungen mit führenden Marktpositionen bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton. Das Unternehmen ist mit rund 51.000 Beschäftigten an fast 3.000 Standorten in mehr als 50 Ländern vertreten. Im Mittelpunkt des Handelns steht laut Unternehmen die Verantwortung für die Umwelt. Als Vorreiter auf dem Weg zur CO₂-Neutralität und Kreislaufwirtschaft in der Baustoffindustrie sucht es nachhaltige Baustoffe und Lösungen für die Zukunft.

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