Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband zum Klimaschutz

Gebäudesektor als Stellschraube

Berlin (ABZ). – Mit dem neuen Klimaschutzgesetz und seiner Umsetzung durch das Klimaschutzprogramm 2023 (KSP 2023) macht die Bundesregierung den Klimaschutz zu einer Querschnittsaufgabe. Dafür soll die Finanzierung durch den Klima- und Transformationsfonds nochmals deutlich ausgeweitet werden. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) begrüßt die sektorübergreifende Gesamtrechnung grundsätzlich und sieht mit den geplanten Maßnahmen und ihrer Finanzierung im Gebäudesektor eine zentrale Stellschraube zur CO2-Reduzierung adressiert. Zugleich warnt der Verband vor Verschiebungseffekten im LULUCF-Sektor (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) zu Lasten von Wald und Holz.
Deutscher Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) Energiepolitik
Abgeholzte Bäume liegen in einem Wald im Landkreis Celle. Der DeSH warnt, dass verfehlte Emissionsminderungen anderer Sektoren nicht durch den Wald ausgeglichen werden sollen. Denn das sei eine Milchmädchenrechnung, da auch die CO2-Minderungspotenziale der Holzverwendung dabei ungenutzt blieben. Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

"Es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass das Klimaschutzgesetz nun sektorübergreifend umgesetzt werden soll. Denn für das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 sind gesamtgesellschaftliche Anstrengungen in allen Bereichen notwendig. Insbesondere bei der Wald- und Holzwirtschaft bestehen zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Sektoren, wie Gebäude, Industrie und Energie, die nun besser berücksichtigt werden können", kommentiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus den Entwurf der Bundesregierung.

"Allerdings darf eine Gesamtrechnung nicht dazu führen, dass verfehlte Emissionsminderungen anderer Sektoren durch den Wald ausgeglichen werden sollen. Denn das wäre eine Milchmädchenrechnung, da auch die CO2-Minderungspotenziale der Holzverwendung dabei ungenutzt blieben. Mit den gezielten Maßnahmen für die einzelnen Sektoren und der nun deutlich höheren Finanzierung durch den Klima- und Transformationsfonds verfolgt die Bundesregierung grundsätzlich einen guten Ansatz."

"Ausdrücklich zu begrüßen im Entwurf des Klimaschutzsofortprogramms ist, dass dort besonders der Gebäudesektor adressiert wird, der seine Emissionsziele der letzten Jahre verfehlt hat. Vom Gebäudeenergiegesetz über die Bundesförderung für effiziente Gebäude bis hin zur seriellen Sanierung werden zentrale Stellschrauben benannt, die zu einer effektiven Emissionsminderung beitragen können", so Möbus. Mit einem Budget von 18,9 Milliarden Euro setze die Bundesregierung einen Schwerpunkt im Wirtschaftsplan des Klima- und Transformationsfonds für 2024. "Die finanzielle Ausstattung ist auch ein wichtiges Signal, um der Baukonjunktur aus der aktuellen Krise zu helfen. Denn die Entwicklung der letzten Monate hat gezeigt, dass Unsicherheit und unklare Förderbedingungen den Sanierungsstau und damit die CO2-Emissionen im Gebäudebereich weiter verschärfen. Um die Klimaschutzwirkung der geplanten Maßnahmen zu verstärken, ist es jetzt geboten, auch die kürzlich verabschiedete Holzbau-Initiative mit einem verlässlichen Finanzrahmen auszustatten."

"Auch im neuen Klimaschutzprogramm bleibt der Widerspruch zwischen den politischen Zielen eines vermehrten Klimaschutzes mit Holz und der Einschränkungen der bewirtschafteten Waldflächen. Doch ohne aktive Waldpflege, ohne Waldumbau und Holzverwendung wird kein wirksamer Klimaschutz möglich sein", betont Möbus. "Wir können unsere Wälder nur erhalten, wenn wir unsere CO2-Emissionen langfristig reduzieren und fossile Materialien durch den heimischen und nachwachsenden Rohstoff Holz ersetzen. Dafür brauchen wir jedoch eine Neuausrichtung der CO2-Minderungsziele im LULUCF-Sektor und im Klimaschutzprogramm."

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