Größte Investition der Firmengeschichte

Coreum feiert große Eröffnung

von: Jennifer Schüller
Kiesel Unternehmen
Aus der Vogelperspektive: Insgesamt erstreckt sich das Coreum-Gelände über 200.000 m². Foto: Florian Miehe/Kosmos

Stockstadt am Rhein. – Nur knapp 15 Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2017, wurde Ende Oktober das Coreum – vom Baumaschinenhändler und Systemanbieter Kiesel ins Leben gerufen – in Stockstadt am Rhein eröffnet. Eine ganze Woche lang hatten Händler, Geschäftspartner und Fachpresse die Gelegenheit, sich ein Bild von dem Projekt zu machen und zeitgleich auch an den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Unternehmens vor Ort teilzunehmen. Eines wurde bei der Begrüßungsrede von Kiesels geschäftsführendem Gesellschafter Toni Kiesel gleich zu Beginn unmissverständlich klar: Das Coreum – der Name stammt vom BWL-Studenten und Praktikanten Laurenz Schäfer und wurde aus knapp 200 Vorschlägen aus der Kiesel-Belegschaft ausgewählt – soll, auch wenn es von Kiesel geschaffen wurde, als eigenständige Gesellschaft wahrgenommen werden, die sich vor allem mit den Tätigkeitsfeldern "Ausstellung & Demo" (Kundenzentrum), "Aus- und Weiterbildung" sowie "Konferenz & Event", befasst. Das Coreum soll unabhängig von Kiesel betrieben werden und eine Plattform für die Branche darstellen, so Toni Kiesel. Aus diesem Grund hat er sich auch dazu entschlossen, die gesamte Geschäftsführung in die Hände seiner Tochter Kathrin zu legen. Erste Überlegungen zu einem Zentrum wie dem Coreum gab es bereits vor zehn Jahren, wie Kathrin Kiesel im Interview berichtet. "Zunächst hatten wir die Vision, hier am Standort für Kiesel ein Aus- und Weiterbildungszentrum zu errichten. Durch Gespräche mit Kunden, Herstellern und Verbänden hat sich die Idee aber immer weiterentwickelt, sodass sich die Grundidee schließlich in eine von Kiesel unabhängige Plattform für die Branche weiterentwickelt hat."

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Drei Generationen standen der Presse Rede und Antwort (v. l.): Kathrin Kiesel ist Geschäftsführerin des – komplett von Kiesel unabhängigen – Coreum. Helmut Kiesel hat das Unternehmen vor 60 Jahren gegründet, sein Sohn Toni Kiesel baute es zu dem auf, was es heute ist. Foto: Raphael Sturm/Weissengruber & Partner

Ganz separat betrachten konnte man das Coreum zumindest während der Eröffnungswoche allerdings nicht, fiel diese doch mit dem 60-jährigen Bestehen Kiesels zusammen, welches zeitgleich gefeiert wurde. 1958 als Zwei-Mann-Betrieb gegründet, hat sich die Gruppe bis heute zu einer festen Größe in Zentraleuropa entwickelt, die 1050 Mitarbeiter zählt, über 18 Tochtergesellschaften verfügt, wie z. B. Kiesel Finance GmbH, Kiesel Technologie- & Entwicklungsgesellschaft, Kiesel Abbruch- & Recycling Technik GmbH und Kiesel Worldwide Machinery GmbH. An ca. 80 Standorten, neben unternehmenseigenen auch zahlreiche Partnerstandorte, ist Kiesel zwischenzeitlich längst nicht mehr nur in Deutschland sondern auch in Österreich, der Schweiz, Skandinavien, Tschechien und Polen vor Ort. Im Jahr 2018 wird die Gruppe ca. 500 Mio. Euro erwirtschaften. Für das Coreum – die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte – wurden bislang 25 Mio. Euro investiert.Eine der größten Herausforderungen bei der Planung des Coreum sei gewesen, den Partnern das Konzept zu erklären, erinnert sich Toni Kiesel im Interview zurück. Viele hätten jedoch sofort verstanden, worum es Kiesel bei dem Projekt geht. Aus diesem Grund, so Kathrin Kiesel, sähen die mittlerweile 30 Firmen, die sich an dem Projekt beteiligen, das Coreum als ihre Plattform, ihren Showroom und ihr Aus- und Weiterbildungszentrum an: "Genau so haben wir es uns gewünscht."

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Großer Sandkasten: Das Coreum verfügt auch über einen überdachten Demobereich, wo sich bei Schulungen wetterunabhängig mit dem Gerät vertraut gemacht werden kann. Foto: Schüller

Insgesamt folgten in der letzten Oktoberwoche knapp 2500 Besucher der Einladung zur Jubiläumswoche 60 Jahre Kiesel, um sich dabei das Coreum anzusehen. "Sie nutzten dabei als erste Gelegenheit, die Faszination Baumaschinen live zu erleben," schwärmt Toni Kiesel. Die "Baumaschinenwelt", so der Beiname des Coreums, soll künftig als Plattform der Bau- und Umschlagsbranche dienen und allen Kunden zugänglich sein. Dabei liegt der Fokus auf dem Anspruch, eine ganzheitliche und individuelle Betreuung von Kunden mit Maschinen, Anbaugeräten, Dienstleistungen und anwendungsorientierten Lösungen zu gewährleisten – Leitgedanken, die auch schon Helmut Kiesel bei der Firmengründung und später sein Sohn Toni Kiesel verfolgten. "Für uns stand bei der Konzeption und Realisierung des Coreum immer die Frage im Raum, wie wir den größten Mehrwert für den Kunden erzielen können", sagt Toni Kiesel. "Dieser 360°-Blick ist enorm wichtig."Mithilfe eines, laut Toni Kiesel "einzigartigen Konzepts", ist vor den Toren Frankfurts, nahe den Autobahnen 5 und 67, ein Zentrum für Bau- und Umschlagmaschinen, ein Forum für Technologie und Innovation sowie eine Anlaufstelle für die Aus- und Weiterbildung für die Branche entstanden. Alle diese Einrichtungen sind auf dem rd. 200.000 m² großen Gelände in Stockstadt zusammengefasst. Aufgeteilt sind sie in fünf Bereiche. Zu ihnen zählt zunächst das 5500 m² große Forum, welches als Veranstaltungs-, Schulungs- und Tagungszentrum dient und eine Wechselausstellung (hier stehen etwa 1500 m² zur Verfügung) umfasst. Einer der zahlreichen Mieter in diesem Gebäudekomplex sind die Kiesel Akademie (Kiesel bildet aktuell mehr als 100 Azubis aus, 80 % im technischen, 20 % im kaufmännischen Bereich) sowie der Bereich Technik und Service mit eigenen Trainern und Troubleshootern. Außerdem ist in diesem Gebäude ein Restaurant untergebracht sowie eine500 m² große Galerie. Dort haben die angeschlossenen Partner die Möglichkeit, sich im Rahmen eigener "Markenwelten" zu präsentieren und quasi ihr eigenes Schaufenster zu gestalten. Neben diesen gestandenen Unternehmen will man aber auch dem Nachwuchs eine Plattform und Starthilfe geben, wie Toni Kiesel im Interview erklärt: "Wir geben Start-Ups und jungen Unternehmen die Möglichkeit, sich hier über ein Jahr zu präsentieren und zu integrieren. Wir wollen so nicht nur versuchen, Innovationsgeschichten voranzutreiben, sondern wollen daraus auch Entwicklungen generieren, um diese dann zu einem System auszubauen und zu vernetzen."

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In Reih und Glied: Kiesel ist seit 2006 Exklusivpartner für Hitachi. Foto: Schüller

Zudem stehen im Forum verschiedene Tagungs-, Seminar- und Besprechungsräume zur Verfügung. Dazu zählen ein VIP-Raum mit 69 m², zwei Tagungsräume mit je 105 m², zwei Seminarräume mit je 38 m², ein 49 m² großer Kreativraum sowie zwei Besprechungsräume von 22 m² und 34 m². Doch nicht nur für die Theorie wurden Räumlichkeiten geschaffen. Ebenfalls in diesem Gebäudekomplex untergebracht sind drei Werkstattboxen mit 175 m², 75 m² und 85 m² Größe und ein Sandkasten in dem Indoor gebaggert werden kann. Dort finden die Praxisschulungen statt. Neben den Werkstattboxen, gibt es im Coreum aber auch zahlreiche Demobaustellen unter freiem Himmel, auf denen Maschinen nach Branchen geordnet getestet werden können, Dieser Bereich wird als "Bauma-Park" bezeichnet und erstreckt sich über rd. 80.000 m² und macht somit den Löwenanteil der Baumaschinenwelt aus. Neben den Bereichen Tiefbau, GalaBau, Abbruch und Gewinnung wird im kommenden Jahr auf ca. 40.000 m² auch ein "Recycling-Park" entstehen, so dass dann auch Demos aus dem Recycling-Bereich möglich sein werden.Grundsätzlich verfolge man die Strategie, ein 360°-Anbieter für die Kunden zu sein. Und zu diesem Rundumpaket gehört neben dem Bereich "Teile", der das Ersatzteil- und Logistikzentrum umfasst (etwa 1400 Bestellungen werden pro Tag bearbeitet) und bereits seit 2012 vom Standort Stockstadt aus operiert, auch die "Fabrik". Dieser Bereich erstreckt sich über 23.000 m². Das Herzstück bildet dabei die 85 m lange und 45 m breite Montagehalle. Dort sollen künftig kundenspezifische Anpassungen an neuen Maschinen vor deren Auslieferung vorgenommen werden."Es geht uns mit dem Coreum darum, die Faszination Baumaschinen erlebbar zu machen, eine echte Erlebniswelt für die Bau- und Recyclingbranche zu schaffen", erklärte Toni Kiesel bei der Eröffnung. "Wir haben hier investiert, um für die Kunden aus ganz Europa dieses Zentrum aufzubauen." Besonders wichtig sei dabei die Kooperation mit Lieferanten, Partnern, Verbänden, Hochschulen und Berufsschulen, die ihre Marken sowie ihr Fachwissen einbringen, so der geschäftsführende Gesellschafter der Kiesel Gruppe weiter. Das Coreum soll die Branchenwelten für die Kunden mit den Markenwelten der Partner und Hersteller kombinieren. So soll sich das Coreum nicht nur zum Schaufenster der Branche entwickeln, sondern zu einem "Think-Tank" werden, in dem unter Praxisbedingungen für die Branchenanforderungen entwickelt wird.

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