Kommentar
Vorbeugen
von: Kai-Werner FajgaIm Jahr 2020 hatte die Berufsgenossenschaft noch 2700 Fälle gemeldet, womit immerhin ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Von Entwarnung kann aber keine Rede sein, denn 2020 markierten dieMeldungen rund 18 Prozent des Gesamtvolumens, weshalb Hautkrebs noch immer als die häufigste Berufskrankheit am Bau angesehen werden muss. Schlimmer noch: Oft treten die Schäden erst nach 20 bis 30 Jahren auf, dabei reiche schon eine einstündige UV-Belastung an 50 Tagen mit intensivem Sonnenschein pro Jahr.
Besonders betroffen sind laut der BG BAU Beschäftigte aus dem Hoch-, Straßen- und Gerüstbau, der Glas- und Fassadenreinigung sowie dem Dachdecker- und Zimmererhandwerk. Da im Frühsommer mit der Sonneneinstrahlung auch die ultraviolette Strahlung steigt, die Haut und Augen schädigen und zu weißem Hautkrebs führen kann, führt die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) auch in diesem Jahr bundesweit UV-Aktionstage für Auszubildende durch. In acht überbetrieblichen Ausbildungszentren der Bauwirtschaft sollen damit deutschlandweit über 1000 Auszubildende erreicht werden. Praxistaugliche Maßnahmen zum Schutz vor UV-Strahlung sollen dort gezeigt und ausprobiert werden können – also etwa ob die UV-Schutzbrille passt, oder der Helm mit Nackenschutz.
Die Sensibilisierung für die Gefahren von UV-Strahlung sei besonders zu Beginn des Berufslebens wichtig. Ein besonderer Service für die Auszubildenden ist die Bestimmung des eigenen Hauttyps. So sollen die Jugendlichen ein Gefühl dafür bekommen, wie empfindlich ihre Haut ist. Unternehmen werden gut daran tun, ihre jungen Mitarbeiter zu informieren, denn wie aktuelle Studien belegen, ist den nun in die Arbeitswelt drängenden Jugendlichen der Generationen X und Y die eigene Gesundheit besonders wichtig. Wichtiger noch als die Faktoren Arbeitsatmosphäre, Zuverlässigkeit oder Work-Life-Balance.