Aussichten trüben sich aber ein
Maschinenbauer exportieren mehr
„Angesichts zweistelliger Ordereinbußen müssen wir uns auf weiter rückläufige Exportvolumina einstellen”, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. „Die Exporterwartungen der Maschinenbauer für die nächsten drei Monate liegen laut Ifo Konjunkturtest aktuell auf einem so niedrigen Niveau wie zuletzt Mitte 2020.”
Im ersten Halbjahr profitierte die exportorientierte Industriebranche insbesondere von der Nachfrage in den USA. Der Wert der Exporte legte um nominal 21,6 Prozent auf rund 13,8 Milliarden Euro zu. Die US-Wirtschaft erweise sich als widerstandsfähig, sagte Wiechers. Zudem würden auch Maschinen und Anlagen aus Europa benötigt, um die Ziele des Wirtschaftsförderungsprogramms Inflation Reduction Act sowie des Programms zur Förderung der US-Chip-Produktion zu erreichen.
Das China-Geschäft kam nach dem Wegfall der Corona-Maßnahmen Ende 2022 den Angaben zufolge bislang dagegen nicht richtig in Schwung. Die deutschen Maschinenexporte nach China legten in den ersten sechs Monaten nominal nur um 4,4 Prozent auf insgesamt 9,5 Milliarden Euro zu. Eine erhoffte deutliche konjunkturelle Aufhellung sei bisher ausgeblieben, sagte Wiechers.
Deutlich besser sah es in der Europäischen Union (EU) mit einem Anstieg der Maschinenexporte um 10,5 Prozent auf 46,3 Milliarden Euro aus. Nach Russland wurden dagegen 51,4 Prozent weniger Maschinen „Made in Germany” geliefert, nachdem das Geschäft bereits im Vorjahr infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eingebrochen war. Der Anteil Russlands am gesamten deutschen Maschinenexport betrage nur noch 0,8 Prozent, Tendenz weiter fallend.