Präventive Maßnahme

Hochdruckleitung unter Bahnstrecke saniert

Rohr- und Leitungsbau
Mit Druckluft wird der Liner in seine runde Form gebracht. Foto: Rädlinger

Mödling/Österreich (ABZ). – Sie ist eine der wichtigsten Transitrouten in Europa und die zweitmeistbefahrene Österreichs: die Bahnstrecke zwischen Wien und Graz. In Mödling südlich von Wien wird sie von einer mehr als 50 Jahre alten Gashochdruckleitung unterquert. Um ihren reibungslosen Betrieb weiterhin sicherzustellen, entschied sich die Wiener Netze GmbH für eine präventive Sanierung.

Dabei handelte es sich um die erste Sanierung einer Gashochdruckleitung mit Primus Line in Österreich. In Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt wurde das System mit DVGW-Baumusterzertifikat auch über 16 bar bereits vielfach erfolgreich eingesetzt. "Die Wiener Netze sind einer der österreichischen Vorreiter beim Einsatz von grabenlosen Technologien. So war es eine logische Konsequenz, auf das bewährte Primus-Line-Verfahren für die Sanierung von Gashochdruckleitungen zurückzugreifen", erklärt Ingenieur Wolfgang Prettner von der Wiener Netze GmbH. "Bei diesem Bauvorhaben waren die Herausforderungen durch eine querende Bahntrasse, mehrere Rohrbögen von bis zu 45 Grad und die geforderte kurze Bauzeit groß. Durch den Einsatz von Primus Line wurden alle Herausforderungen bravourös gelöst und die Baukosten gegenüber der offenen Bauweise erheblich reduziert."

Primus Line sorgt mit seinem einzigartigen dreischichtigen Aufbau für einen sicheren und langfristigen Betrieb von Gashochdruckleitungen. Zwischen Altrohr und Inliner verbleibt ein Ringraum und es erfolgt keine Verklebung. Der Liner nimmt den vollständigen Innendruck des Mediums auf und ist somit ein statisch selbsttragendes Medienrohr.

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Senkrecht aufgeschweißtes Monitoring-Rohr zur Ringraumüberwachung. Foto: Rädlinger

Außerdem machen der robuste und flexible Aufbau mit einem dauerhaft zulässigen Betriebsdruck von bis zu 51 bar die Technologie zu einer technisch-wirtschaftlichen Lösung im Bereich der grabenlosen Druckrohrsanierung. Mindestens 50 Jahre verlängert das System, das in Deutschland produziert wird, die Lebensdauer einer Leitung.

Die Arbeiten an der Gasdruckleitung DN 200 mit einem Betriebsdruck von 5 bar führte die Quabus GmbH, ein zertifiziertes Primus Line Partnerunternehmen aus Österreich, durch. Für die Ausführung wurden zwei Sanierungsabschnitte definiert: ein 105 m langer Abschnitt mit zwei 45-Grad-Bögen, der die Bahnstrecke und mehrerer Grundstücke quert, sowie ein 225 m langer Abschnitt mit kleineren Abwinklungen entlang einer Straße in einem frequentierten Industriegebiet.

Aufgrund der grabenlosen Sanierungsmethode konnten sowohl der Schienen- als auch der Straßenverkehr ungehindert weiterfließen. Lediglich vier Baugruben mussten als Start- beziehungsweise Endpunkte ausgehoben werden. Weitere Tiefbauarbeiten waren nicht nötig. Die Eingriffe in die Umgebung und somit die Auswirkungen auf die Bewohner blieben so gering und eine schnelle Installation und Wiederinbetriebnahme war möglich. Im Vergleich hätte eine Erneuerung der Stahlleitung in offener Bauweise zu längeren Unterbrechungen des Schienenverkehrs und zu Beschränkungen des Straßenverkehrs geführt.

Um den 330 m langen Sanierungsabschnitt zu erneuern, wurde die Leitung zunächst vom Netz genommen. Vor dem Einbau des Primus-Line-Systems MD 200 mit einem dauerhaft zulässigen Betriebsdruck von 25 bar wurden vereinzelte gröbere Schweißnähte im Inneren der Leitung abgefräst. Mittels einer Seilwinde wurde der in U-Form vorgefaltete Liner anschließend in das bestehende Rohr – auch durch die vorhandenen Bögen – eingezogen und mit passenden Verbindern mit Anschweißende an den Altrohren montiert.

Im Zuge der Inlinersanierung wurde an den Altrohrenden jeweils ein Monitoring-Rohr zur Ringraumüberwachung auf das Bestandsrohr aufgeschweißt.

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