Schrägseilbrücke Magdeburg

Doppelte Plattformrüstung in 43 Metern Höhe

Magdeburg (ABZ). – Für eine verkehrstechnische Neusortierung wird ein umfangreiches Infrastrukturprojekt in Magdeburg sorgen, das schon weithin sichtbar ist: Als Teil des Strombrückenzuges über die Elbe und ihre Seitenarme, setzen die 63 m hohen Pylonen der Schrägseilbrücke bereits jetzt ein optisches Ausrufezeichen – auch wenn es noch einige Monate dauern wird, bis wie geplant Straßenbahnen, Autos und Radverkehr wieder uneingeschränkt in einem Rutsch über Elbe, Zollelbe und Alte Elbe fahren können.
Doka Bautechnik
An diesen beiden Pylonen hängt zukünftig das Gewicht der Magdeburger Schrägseilbrücke, die über die Alte Elbe führt. Die Plateaurüstung in 43 m Höhe wurde ausgeführt von Gartemann Gerüstbau. Foto: Scafom-rux

Mit dieser Maßnahme wird die alte, denkmalgeschützte Anna-Ebert-Brücke entlastet, die während der Flut von 2013 stark beschädigt worden war. Am Bau beteiligt ist die Hochtief Infrastructure GmbH, die den Gerüst-Part an die ortsansässige Gartemann Gerüstbau GmbH vergab. Für vier Monate wurde die Rüstung für beide Pylone gestellt, um die Schalungs- und Betonierarbeiten zu ermöglichen. Gerüstsystem der Wahl war das vornehmlich als Fassadengerüst eingesetzte SUPER-System des Hagener Herstellers Scafom-rux.

Grund dafür: Das Rahmensystem ist laut Unternehmensangaben deutlich leichter als Modulgerüste und konnte aufgrund der optimalen, kompakten Rahmenbreite von 63 cm gut auf dem zur Verfügung stehenden Raum positioniert werden. Das war wichtig, denn die jeweils 21 m hohen Rüstungen erfolgten auf in 43 m Höhe angebrachten Plattformen mit begrenzter Gewichts- und Platzkapazität. Das Team hat die Gerüstkonstruktion auf umgedrehten Kopfspindeln montiert, da diese genau auf die bauseitigen Doka-Träger passten.

Eine weitere Herausforderung für die Gerüstprofis von Gartemann war die spezielle Antikorrosionsbeschichtung der einzurüstenden Pylonen: Da durfte nichts durch Kratzer oder Macken beschädigt werden. Das Gerüst wuchs täglich um zwei Lagen mit der fortschreitenden Schalung in die Höhe, bis schließlich pro Pylon 500 m² Gerüst verbaut waren. Besonders dabei war folgendes: Über dem jeweils letzten Ankerpunkt mussten zwei Rahmen und 1 m Seitenschutz, das bedeutet 5 m Rüstung, freistehend in die Höhe gebaut werden können, bevor die nächste bauseits gestellte Spezialverankerung nach erfolgreicher Betonierung genutzt werden konnte.

Laut Geschäftsführer Sebastian Gartemann war die Baustelle – inklusive Mitwachsen und fortwährender Innenkonsolenanpassung nach Betonaufbau – "eigentlich immer in Bewegung".

Zusätzliche äußere Bewegung der unangenehmeren Art kam ins Spiel als im Februar 2022 ein gewaltiger Sturm über die Region hinwegfegte. Doch durch die wirtschaftliche Planung von Manuel Specht vom Ingenieur- & Sachverständigen-Büro für den Gerüstbau Diplom Ingenieur Joachim Specht & Partner hielt alles perfekt, teilten die Verantwortlichen mit.

Das Gerüstbauunternehmen Gartemann ist stolz auf das besondere Projekt, mit dem es zur Modernisierung der Magdeburger Infrastruktur beitragen konnte – und während demnächst die meisten Brückenüberquerer den Blick über die Elbe schweifen lassen, werden die Gerüstbauer wohl öfter zufrieden nach oben zu "ihren" beiden Pylonen schauen.

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