Gegen weitere Verkehrsdesaster in NRW

SPD verlangt Brücken-Manager

Bottrop/Düsseldorf (dpa). - Die SPD befürchtet angesichts einer voraussichtlich monatelangen Sperrung der Autobahn 42 zwischen Bottrop und Essen ein Verkehrsdesaster wie bei der Rahmedetalbrücke.

Bei einem Ortstermin in Bottrop forderten ihre örtlichen Landtagsabgeordneten einen Beauftragten für Brücken und Infrastruktur mit einer zentralen Stabsstelle beim Land. Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) habe sich in der Verkehrspolitik Nordrhein-Westfalens als Totalausfall erwiesen und müsse einen Manager zur Seite gestellt bekommen, heißt es in einem Papier der Oppositionsfraktion.

Nötig sei darüber hinaus ein „Brücken-Gipfel” mit allen relevanten Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Kommunen und Gewerkschaften. Dort sei eine Prioritätenliste für Notlagen vorzulegen, verlangte die SPD. „Dabei muss insbesondere klar kommuniziert werden, für welche weiteren belasteten Brückenbauwerke in Landes- und Bundeszuständigkeit möglicherweise Sperrungen drohen, was das wiederum für die umliegende Infrastruktur bedeutet und welche Notfallpläne dafür existieren.”

Akut gelte das für die Sperrung an der A 42 und die nun zusätzlich belasteten Brückenbauwerke auf den Umleitungsstrecken. Anwohner, Unternehmer und Kommunen benötigten schnellstens Gewissheit, wie es mit der A 42 weitergehe und auf was sie sich einzustellen hätten.

Aus Sicht der SPD-Politiker dürfte ausschließlich weiträumig über die Bundesautobahnen A 2 und A 40 umgeleitet werden und nicht über kommunale Straßen. „Durch eine Belastung der nachgeordneten Straßennetze droht ein Domino-Effekt”, warnen sie.

Minister Krischer will in einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses im Düsseldorfer Landtag über die Lage informieren. Bei einer Analyse waren kürzlich schwere Schäden an der A-42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal festgestellt worden. Die Autobahn GmbH hofft, dass der Abschnitt im Frühjahr zumindest für Autos wieder freigegeben werden kann. Ob je wieder Lastwagen über die Brücke fahren können, ist aber unklar. Die A 42 ist eine zentrale Ost-West-Verbindung (Kamp-Lintfort-Dortmund) mitten durch das Ruhrgebiet.

Die 53 Jahre alte Brücke steht seit Jahren unter besonderer Beobachtung, weil sie für rund 80.000 Fahrzeuge täglich eigentlich nicht ausgelegt ist. Ein Neubau ist bereits geplant, wird aber noch einige Jahre dauern. Mit der Sperrung der A 42 setzt sich in NRW eine Reihe gravierender Verkehrsprobleme wegen maroder Autobahnbrücken fort.

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