Stadtwerke-Award 2014

Neue Geschäftsmodelle für Energiewende

BERLIN (ABZ). - In Deutschland stehen rund 800 Stadtwerke in der Verantwortung als lokale Energieversorger und Dienstleister für Privatkunden und das örtliche Gewerbe. Als Innovationstreiber für die Energiewende entwickeln sie Impulse, um die Energieversorgung bezahlbar und sauber zu gestalten.

Um die Entwicklung neuer Konzepte anzutreiben und zu fördern, vergaben die Fachzeitung Energie & Management, die Stadtwerke-Kooperation Trianel und der Konferenzveranstalter Euroforum Deutschland im Rahmen der 18. Euroforum-Jahrestagung "Stadtwerke 2014" bereits zum fünften Mal den Stadtwerke-Award.

Auf Platz 1 hat sich in diesem Jahr die egrid applications und consulting GmbH behauptet. Das Unternehmen aus Kempten hat auf der Basis von Erkenntnissen aus dem Forschungsprojekt IRENE (Integration regenerativer Energien und Elektromobilität) ein Konzept entwickelt, um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf den jeweiligen Verbrauch abzustimmen. Mit dem Ziel, Photovoltaik-, Windkraft- und Biogasanlagen in Verbindung mit intelligenter Messtechnik effizient und wirtschaftlich zu betreiben, hat egrid in Wildpoldsried, einem 2500-Einwohner-Dorf im Allgäu, ein intelligentes Stromnetz (Smart Grid) installiert und ausgewertet. "Intelligente und leistungsfähige Netze sind eine wichtige Voraussetzung für die Energiewende. Insofern hat uns das Konzept mit seinem praxistauglichen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Ansatz überzeugt", lobt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH, Aachen und Mitglied der Jury.

Für die Entwicklung und Vermarktung des ReeVOLT!-Stromspeichers wurde die Wemag AG aus Schwerin mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Das ReeVOLT!-Stromspeicherkonzept der Wemag setzt gebrauchte Akkumulatoren von Elektrofahrrädern, sogenannte Pedelecs, ein, um überschüssige Energie von privaten Photovoltaikanlagen aufzunehmen, zu speichern und bei Bedarf im Haushalt zu verbrauchen.

"Das Spannende am ReeVOLT!-Stromspeicher ist, dass die Idee so naheliegend ist. Tausende Akkus, die zuvor für Pedelecs eingesetzt wurden, werden recycelt, damit selbst produzierte Sonnenenergie nicht verloren geht. Die Energiewende braucht solche nachhaltigen Ideen für die zunehmende Dezentralisierung der Energieversorgung", sagt Christina Sternitzke, Mitglied der Geschäftsleitung von Euroforum Deutschland SE, Düsseldorf und Mitglied der Jury.

Erstmals hat sich auch ein regionaler Energieversorger aus dem benachbarten Österreich im Wettbewerb durchsetzen können. Wien Energie wurde für Spar BürgerInnen Solarkraftwerk mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Der Projektidee ist es gelungen, Bürger als Investoren für erneuerbare Energien zu gewinnen. Von den eingezahlten Beträgen wurden Photovoltaikanlagen auf Dächern von Filialen der Supermarktkette Spar installiert. Wien Energie fungierte hierbeials Bauherr und Betreiber. Der Clou bei dem Projekt: Die beteiligten Bürger bekommen ihr Geld jährlich in Form von Einkaufsgutscheinen zurückerstattet: "Die Idee ist einfach, aber gut. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten ein konkretes Angebot, sich nachhaltig zu engagieren, Spar stärkt seine Bindung zum Kunden und die Wiener Stadtwerke tun, was sie am besten können: eine ganze Region zuverlässig mit Energie zu versorgen", so Helmut Sendner, Herausgeber von Energie & Management Verlagsgesellschaft mbH und Mitglied der Jury.

Einen Sonderpreis für ihre Kommunikationsstrategie erhielten die Stadtwerke Heidelberg. Unter dem Motto "Strategie Stadtwerke Heidelberg 2020" ging das Unternehmen mit der "für dich"- Kampagne proaktiv auf seine Kunden zu, stellte seine Ziele und den Weg dorthin vor. Verbunden ist das Konzept mit konkreten Kennzahlen und Zielvorgaben, die als Ansporn dienen und das Erreichte für die Öffentlichkeit trans-parent machen. Mehr zu den Preisträgern erfahren Interessierte im Internet unter: www.egrid.de, www.wemag.com, www.wienerstadtwerke.at, www.hvv-heidelberg.de

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