In Schleswig-Holstein

Energetische Sanierung kostet 82,5 Milliarden

Bis 2040 will Schleswig-Holstein klimaneutral werden. Hauseigentümer und Mietende wird das teils viel Geld kosten. Doch wie viel genau?

Kiel (dpa). - Wohnungsmietende müssen sich im Zuge der energetischen Sanierung von Mehrfamilienhäusern in Schleswig-Holstein auf höhere Mieten einstellen.

Die sogenannten Wohnfolgekosten lägen schätzungsweise bei ein bis zwei Euro je Quadratmeter, sagte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, Dietmar Walberg, bei der Vorstellung einer Machbarkeitsstudie zum klimaneutralen Wohnungsbau. Die schwarz-grüne Landesregierung will Schleswig-Holstein bis 2040 zum klimaneutralen Industrieland umbauen.

Die Studie hat die Landesregierung in Auftrag gegeben. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) riet Eigentümerinnen und Eigentümern: „Auf Grundlage der jetzt vorliegenden Studie schlagen wir vor, die Sanierungsmaßnahmen am Gebäudebestand auf das zwingend Notwendige zu begrenzen.”

Dabei lägen die zu erwartenden Gesamtkosten für die Sanierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern bei 82,5 Milliarden Euro. Der Fokus müsse auf den rund 20 Prozent nur wenig modernisierten Gebäuden aus der Zeit von vor 1979 liegen.

Experte Walberg verwies auf jüngste Technologiesprünge beispielsweise bei Wärmepumpen. Vier von fünf Häusern im Land seien bereits geeignet für die Nutzung einer Wärmepumpe. Bei älteren Immobilien gebe es einen einfachen Trick, um den Einbau einer Luftwärmepumpe zu testen:

Bei Heizkörpern mit einer Einstellungsskala von 1-5 sollten Nutzer bei Minustemperaturen diese einfach nur auf den mittleren Wert 3 stellen. Sei das Haus damit ausreichend beheizt sein, so sei es wärmepumpentauglich. Walberg schätzt den Investitionsbedarf für ältere Häuser auf etwa 300 bis 400 Euro pro Quadratmeter.

Klar ist, auf Eigentümerinnen und Eigentümer kommen teils hohe Kosten zu. „Das sind Investitionen, die über einen längeren Zeitraum aufgrund des normalen Sanierungszyklus zum großen Teil ohnehin anfallen würden. Das ist immer noch eine enorme Summe – aber weit weg von ursprünglich befürchteten 140 Milliarden Euro”, sagte Sütterlin-Waack.

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