Umfrage

Fachkräftemangel verschärft sich

BERLIN (ABZ). - In der Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg zeichnet sich ein massiver Fachkräftemangel ab, der die Branche zunehmend unter Druck setzt. Laut einer aktuellen Branchenumfrage der Fachgemeinschaft Bau halten 85 % der mittelständischen Baubetriebe in Berlin und Brandenburg fehlende Fachkräfte für das zentrale Problem der Branche.

Die Ursache sieht Verbandspräsident Michael Schrobsdorff in der schwierigen Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Er erklärt: "84 % der Baubetriebe in Berlin und Brandenburg haben große Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende für ihre betrieblichen Lehrstellen zu finden. In Brandenburg gilt das sogar für 91 % der Betriebe.

Verschärft wird diese Situation durch den bundesweiten demografischen Trend, dass sich immer weniger Stellenbewerber auf freie Ausbildungsplätze bewerben. In Brandenburg gibt es mittlerweile mehr freie Stellen als Bewerber." Das wirkt sich auf die mittelständischen Betriebe aus: So gaben knapp 40 % der Brandenburger Baubetriebe an, nicht mehr alle Ausbildungsstellen besetzen zu können. In Berlin trifft das auf knapp 18 % der Befragten zu. Auch die Zahl der Ausbildungsabbrüche ist am Bau besonders hoch und trägt zu einer Zuspitzung der Lage bei.

Seit zwei Jahren führt das Berufsbildungswerk der Fachgemeinschaft Bau Programme zur Schaffung der Ausbildungsreife durch. Schrobsdorff weiter: "Mit der Beteiligung an von der Senatsverwaltung für Arbeit, Frauen und Integration geförderten Projekten versuchen wir, Jugendliche individuell für eine Ausbildung am Bau zu gewinnen und auch zu halten." So konnten im vergangenen Jahr viele junge Menschen, die zuvor keinen Ausbildungsplatz erhalten hatten, fachlich vorqualifiziert und in reguläre Ausbildungsverhältnisse vermittelt werden.

Darüber hinaus sollen Mentoren dabei helfen, die Zahl der Ausbildungsabbrüche zu verringern. Für Schrobsdorff sind beides erfolgsversprechende Ansätze, um den Fachkräftemangel am Bau einzudämmen: "Die Projekte wirken sich positiv auf die Beschäftigung am Bau und die vorhandenen Fachkräfte aus, denn die Unternehmen profitieren direkt von diesen Maßnahmen. Ab September 2013 starten wir ein weiteres Projekt mit voraussichtlich je 50 jungen Leuten in Berlin und Brandenburg." In Brandenburg soll dieses Modellprojekt durch das Berufsbildungswerk der Bauindustrie durchgeführt werden. Der Einsatz wird durch die Auffassung des Großteils der Bauunternehmen gestützt: 94 % der mittelständischen Bauunternehmer in Berlin und Brandenburg halten Ausbildung für das entscheidende Mittel zur Fachkräfte-sicherung.

Die Ausbildungszahlen in Bauberufen in Berlin und Brandenburg sind gegenwärtig weiterhin rückläufig: Erlernten im Jahr 2000 noch 4299 junge Menschen einen Bauberuf, ist die Anzahl auf 1219 im Jahr 2012 zurückgegangen. Im Jahr 2011 waren noch 1240 Auszubildende am Bau gemeldet.

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