"Alnatura Arbeitswelt"

Schaumglasdämmung dient als nachhaltige Basis

Darmstadt (ABZ). – Werte wie Nachhaltigkeit und Ökologie will Alnatura mit dem Neubau der "Alnatura Arbeitswelt" in Darmstadt nach außen tragen. Bei der Planung und Realisierung des Gebäudes wurde ein klimaneutrales Konzept mit hohen ökologischen Ansprüchen verwirklicht.
Foamglas Baustoffe
Der Neubau der "Alnatura Arbeitswelt" in Darmstadt wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Architektur 2020 ausgezeichnet. Foto: Alnatura/Lars Gruber

Dabei setzten die Projektbeteiligten auch auf nachhaltige Materialien – wie zum Beispiel Schaumglas-Dämmplatten der Deutschen Foamglas GmbH im Erdreich und im Bereich des Erdkanals. Sie erwiesen sich insbesondere aufgrund ihrer technischen und bauphysikalischen Eigenschaften – wie der hohen Druckfestigkeit, Wasser- und Dampfdichtheit und der konstanten Wärmeleitfähigkeit – als geeignetes Dämmmaterial. Verbaut wurden unkaschierte Foamglas-Platten in der Güte T4+ als vertikale Perimeterdämmung sowie Foamglas Floor Board T4+ als lastabtragende Bodendämmung. Zudem kam Foamglas S3 innerhalb eines Kompaktdachaufbaus zur Anwendung.

Das ehemalige US-Militärgelände in Darmstadt mit seinen Kasernen und Panzerhallen ist heute nicht mehr wiederzuerkennen: Auf dem 55.000 m² großen Gelände ist seit 2019 der Bio-Lebensmittelhändler Alnatura mit einem neuen Unternehmenssitz ansässig. Der Campus umfasst unter anderem einen öffentlichen Waldorfkindergarten, ein vegetarisches Bio-Restaurant sowie Pacht- und Erlebnisgärten. Das Herzstück bildet die Alnatura Arbeitswelt.

Auf 13 500 m² Bruttogeschossfläche bietet das Gebäude den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine offene, moderne Bürolandschaft mit viel Raum für Kommunikation und Austausch. Gute Voraussetzungen hierfür schafft die von den Stuttgarter Architekten haas cook zemmrich entworfene fließende Architektur mit Treppen, Brücken und zahlreichen Begegnungsorten innerhalb des Baus.

Alnatura steht für Nachhaltigkeit und sehr hohe ökologische Ansprüche. Dieser Philosophie folgt auch der mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Architektur 2020 ausgezeichnete Bau am neuen Unternehmenssitz. Bei der Planung und Ausführung der Alnatura Arbeitswelt wurde insbesondere Wert auf eine ressourcenschonende und klimaneutrale Bauweise gelegt. In diesem Kontext wurden vor allem passive Strategien verfolgt, wie beispielsweise das Realisieren einer einfachen Gebäudegeometrie und der Verzicht auf unnötige Haustechnik. Klimaneutralität wird unter anderem auch durch Nutzung von Photovoltaik und Geothermie erzielt. Das Konzept fußt zudem auf eine möglichst reduzierte Bauweise und den Einsatz natürlicher und recycelter Materialien. So wurde zum Beispiel innerhalb der Fassade der traditionsreiche Baustoff Stampflehm eingesetzt. Im Bereich des Erdreichs fiel die Entscheidung auf eine nachhaltige und langlebige Dämmlösung aus Schaumglas.

Das Gebäude verfügt über einen Erdkanal zur Vortemperierung der natürlichen Belüftung. Die in diesem Bereich beziehungsweise im Erdreich eingesetzten Schaumglas-Dämmplatten lieferte die Deutsche Foamglas GmbH.

Insgesamt wurden bei dem Neubau rund 1700 m² Foamglas T4+ als vertikale Perimeterdämmung und großformatige Foamglas Floor Boards T4+ mit den Maßen 120 x 60 cm als lastabtragende Bodendämmung verbaut. Sowohl die Platten als auch die Boards sind im Grund- und Druckwasserbereich bis 12 m Eintauchtiefe zugelassen. Die Plattenstärke betrug 14 cm sowie 12 cm unter der Gründungsplatte. Die vertikale Perimeterdämmung wurde mittels Voranstrich PC EM und Bitumenkaltkleber PC 56 auf der Stahlbetonaußenwand des Erdkanals verlegt. Ferner wurde oberhalb des Erdkanals ein erdüberschüttetes Kompaktdach mit rund 400 m² Schaumglas-Dämmplatten Foamglas S3 in einer Materialstärke von 16 cm realisiert. Das Verlegen der Flachplatten erfolgte hier vollflächig und vollfugig in Heißbitumen auf dem Untergrund. Oberhalb der Dämmung wurden entsprechende Dachabdichtungen, eine Noppenbahn sowie ein Geotextil verbaut. Darüber befindet sich der weitere Aufbau bestehend aus Sandboden sowie der Unterkonstruktion und dem Bodenbelag des Außenbereichs.

Foamglas S3 zeichnet sich besonders durch eine erhöhte Druckfestigkeit von 900 kPA aus. Während der Bauzeit konnte die Fläche mit provisorischen Maßnahmen auch temporär schon befahren werden. Daneben hat Foamglas die gebäudeseitige Innendämmung der Erdkanäle geliefert. In diesem Bereich kam der Dämmstoff Foamglas T4+ in einer Dicke von 12 cm zur Verwendung.

Die Produkteigenschaften des Dämmstoffes müssen die Funktionstüchtigkeit für die Lebensdauer des Dämmsystems garantieren. Foamglas T4+ verfügt in diesem Kontext über eine Wärmeleitfähigkeit von ?D ? 0,041 W/(mK) und bietet über Jahrzehnte einen konstanten Wärmedämmwert – ein Aspekt, der für die Architekten und den Bauherrn maßgeblich für Foamglas sprach. Die Wärmeleitfähigkeit darf sich zudem auch über einen längeren Zeitraum nicht erhöhen. Die Dämmung muss kompakt mit der Bauwerksfläche verbunden sein, um eine Auskühlung durch hinterströmendes Wasser zu verhindern. Dies garantiert den Herstellerangaben zufolge die vollflächige und vollfugige Verklebung der dampfdichten Foamglas-Dämmplatten.

Durch die Feuchtigkeitsresistenz und hohen Druckfestigkeit hält Schaumglas den Angaben zufolge den Belastungen im Erdreich problemlos stand. Ebenso wie Lehm sei der Baustoff sehr langlebig und leistungsfähig. Auch ökologisch könne er punkten, denn er besteht zu mehr als 60 % aus hochwertigem Recyclingglas. Kleine Glaszellen formen das Material. Da es anorganisch ist, bietet es zudem keine Basis für den Angriff von Schädlingen – wie beispielsweise Nagetieren, Ameisen oder anderem Ungeziefer. Der Dämmstoff verrottet nicht und ist maßbeständig. Somit können mit dem Baustoff Bereiche im Erdreich risikofrei gedämmt werden.

Bei der Herstellung werden darüber hinaus ausschließlich regenerative Energien eingesetzt. Am Ende seiner Lebenszeit kann Schaumglas zu Granulat recycelt werden. Diese Produkteigenschaften werden neben der technischen Leistungsfähigkeit auch den hohen Ansprüchen Alnaturas an Ökologie und Nachhaltigkeit gerecht. Die Verwendung des Schaumglasdämmstoffs ermöglichte somit, das ganzheitliche und zukunftsweisende Baukonzept bis unter die Bodenplatte konsequent umzusetzen.

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