Beste Sicht bei sperrigen Lasten
Hubkabine erweitert Sicherheitsprogramm
ASCHAFFENBURG (ABZ). - Die Anforderungen an den Fahrer eines Gabelstaplers steigen, je größer und sperriger die zu bewegenden Lasten sind. Ist die Sicht nach vorn auf den Fahrweg versperrt, hat er rückwärts zu fahren. Das führt zu einer Körperhaltung, die weder gesund ist noch produktives Arbeiten fördert.
Eine ergonomische Lösung hat jetzt Linde Material Handling (MH) im Programm: Der Hersteller bietet eine optionale Hubkabine für die Schwerstapler im Traglastbereich von 10 bis 18 t an. In weniger als 10 s fährt die Fahrerkabine auf Knopfdruck stufenlos in eine Höhe von maximal 5,5 m. Von dort überblickt der Fahrer das Ladegut und kann in gewohnter Weise vorwärts fahren. Besonders geeignet ist die Hubkabine für das Stapeln sowie Ein-und Auslagern schwerer Güter oder deren Ablage auf schmalen Flächen, wie bspw. Ladeöffnungen von Flugzeugen.
In den Durchführungsanweisungen (BGV D27) zur Unfallverhütungsvorschrift Flurförderzeuge heißt es, "dass der Fahrer rückwärts fahren soll, wenn mit Frontgabelstaplern ausnahmsweise eine große Last, die die Sicht auf die Fahrbahn versperrt, aufgenommen und bewegt werden soll. Da die Last bei der Rückwärtsfahrt nicht beobachtet werden kann, soll mit Lasten, die seitlich über den Gabelstapler hinausragen, nicht rückwärts gefahren werden. Häufiges Rückwärtsfahren ist zu vermeiden, da hierbei die Wirbelsäule des Fahrers durch Verdrehung – insbesondere in Verbindung mit Vibrationen – übermäßig belastet werden kann".
Mit der neuen Hubkabine vermeidet der Fahrer Rückwärtsfahrten, wenn ihm die Sicht nach vorn versperrt ist, und er wird auch nicht dazu verleitet, die Last während der Fahrt unerlaubterweise so hoch anzuheben, dass er unter dieser hindurchschauen kann, um vorwärts zu fahren. Gleichzeitig arbeitet er mit der Hubkabine ergonomischer und produktiver, denn er ist, insbesondere über längere Distanzen, in Vorwärtsfahrt wesentlich sicherer und schneller unterwegs. Und auch bei Lasten, die seitlich über den Stapler herausragen, wird das Risiko von Anfahrschäden minimiert.
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Betätigt wird die Hubkabine entweder über einen separaten Joystick oder vier voreingestellte Positionsknöpfe, die sich individuell auf eine bestimmte Höhe einstellen lassen. Mit 0,24 m/s hebt sich die Kabine und ist in unter 10 s auf der Maximalhöhe von 5,5 m. Diese Position ist optimal, um selbst lange, sperrige und schwere Güter vollständig zu überblicken. Für Sicherheit im Einsatz sorgt je nach Hubhöhe eine automatische Geschwindigkeitsbegrenzung. Gleichzeitig lässt sich die maximale Fahrgeschwindigkeit über die Voreinstellungen reduzieren.
Linde Material Handling bietet zahlreiche weitere sichtoptimierte Lösungen an. Für die Linde-Schwerstapler gibt es außer der Hubkabine optional auch eine drehbare Kabine. Indem der Fahrer die komplette Kabine um 180° dreht, hat er die Last hinter sich und damit freie Sicht auf die rückwärtige Fahrbahn. Darüber hinaus kann er beliebig viele Zwischenwinkel und damit Sichtbereiche ansteuern.
Für Linde Elektro-Stapler im Traglastbereich von 2,5 bis 5 t und verbrennungsmotorische Linde Stapler im Traglastbereich von 2 bis 8 t sind die drehbaren Fahrerarbeitsplätze konzipiert. Fahrersitz inklusive Lenksäule und Pedalerie lassen sich dabei je nach Modell und Ausführung stufenlos um bis zu 90° zur Seite drehen, wodurch der Fahrer quer zur Fahrbahn sitzt. Nach Erhebungen der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) verbessert sich die Fahrerergonomie dadurch um rund 60 %.
Gleichzeitig wird das Rückwärtsfahren sicherer, Schutz und Gesundheitsvorsorge aller Logistikmitarbeiter nehmen zu, wodurch das Unternehmen letztendlich nachhaltiger wirtschaftet.