Bohrroboter im Einsatz

Unternehmen berichten von ihren Erfahrungen

Kaufering (ABZ). – Investitionen in neue Technologien verhelfen Unternehmen am Bau zu einer gesteigerten Produktivität. Der Bohrroboter Jaibot bringt laut Hersteller Hilti bereits weltweit in mehr als 100 Projekten die Automatisierung auf die Baustelle, trägt zur Entwicklung von vernetzter Projektkommunikation sowie zu einer Entlastung von schweren Arbeiten bei.
Hilti Roboter Betonbohren und -sägen
"In dem Bauvorhaben Welle 2 in Reutlingen haben wir rund 15 500 Deckenbohrungen im Sichtbereich mit der Unterstützung des Jaibot von Hilti vorgenommen. Wir sind mit defensiven 500 Bohrungen pro Tag in die Planung gegangen, konnten aber mit einem Ergebnis von über 1000 Bohrungen das maximale Produktivitätsversprechen von Hilti überschreiten", so Markus Voigt Foto: Hilti

Welche langfristigen Produktivitätsgewinne durch die Automatisierung erzielt werden und wie sie die Zukunft der Baubranche positiv beeinflusst, wird die Praxis zeigen.

Der Jaibot ist der semi-autonome Bohrroboter von Hilti, der Bohrungen für Dübelbefestigungen auf der Grundlage digitaler Planungsdaten selbstständig ausführt. In Kombination mit der Einmessung via Totalstation PLT 300 wird der kabellose Roboter eingerichtet und laut Hersteller komfortabel und ergonomisch per Fernsteuerung positioniert. Während des Einsatzes arbeite sich der Bohrroboter plangemäß durch den Raum, bohrt und kennzeichnet die Löcher entsprechend dem Datenmodell für die unterschiedlichen Gewerke.

Effizienzsteigerung im Einsatz

Auf einer hindernisfreien Baustelle wird die maximale Produktivität erreicht. "In dem Bauvorhaben Welle 2 in Reutlingen haben wir rund 15 500 Deckenbohrungen im Sichtbereich mit der Unterstützung des Jaibot von Hilti vorgenommen. Wir sind mit defensiven 500 Bohrungen pro Tag in die Planung gegangen, konnten aber mit einem Ergebnis von über 1000 Bohrungen das maximale Produktivitätsversprechen von Hilti überschreiten", so Markus Voigt, Senior Projektmanager bei Geiger Schlüsselfertigbau GmbH & Co. KG, über den Einsatz im hindernisfreien Neubau des Bürogebäudes.

Auch bei Baustellen, die bereits mit Deckenmontagen versehen sind, sei der Einsatz möglich, denn der Jaibot erkenne Objekte wie bestehende Installationen oder Bauteile und adaptiert seinen Arbeitsbereich sowie seine Armbewegungen entsprechend. Neben dem Zeitvorteil, der durch das automatisierte Bohren geschaffen wird, schont er Unternehmensversprechen nach die Muskelkraft der Monteure, reduziert den Zeitdruck und somit den Termindruck und sorgt für ein staubreduziertes Arbeiten. Der Jaibot erledigt Bohrungen und Markierungen in Beton- und Metallverbunddecken sowie seitlich in vertikalen Betonwänden in einem Höhenbereich von 1,2 bis 4,8 m. Sowohl die gewünschte Tiefe als auch der Durchmesser der Bohrlöcher werden präzise eingehalten, verspricht Hilti. Daraus resultiere eine sehr geringe Fehlerquote, die Verzögerungen im Projekt verhindert und zu einer Effizienzsteigerung führt.

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Hilti Roboter Betonbohren und -sägen
Markus Voigt, Senior Projektmanager bei Geiger Schlüsselfertigbau GmbH & C. KG, mit dem Jaibot im Einsatz bei einem Bürogebäude. Foto: Hilti

"Aufgrund der verlässlich präzisen Bohrungen des Jaibot konnten wir uns in unserem Projekt Nacharbeiten sparen, die uns unglaublich viel Druck in einem zeitkritischen Projekt genommen haben", berichtet Unternehmer Christopher Frietsch, der mit seinem Gipser- und Stuckateurbetrieb die schallabsorbierenden Akkustikbaffeln in Teilen der Hospitality-Bereiche des neu gebauten "BBBank Wildpark"-Stadions in Karlsruhe montiert hat.

Während der Bohr- und Markierarbeiten synchronisiert sich der Roboter über das mobile Datennetz, sodass der Fortschritt in Echtzeit mitverfolgt werden kann, erläutert der Anwender. Ebenso profitiere der ausführende Betrieb von einer automatisierten Dokumentation der Bohrungen. Automatisierte und halbautomatische Maschinen sind nützlich, wenn alltägliche, sich wiederholende oder gefährliche Aufgaben ausgeführt werden, die Genauigkeit oder Geschwindigkeit er- fordern. Der Jaibot wird für Aufgaben eingesetzt, die körperlich schwere und belastende Arbeiten auf der Baustelle vermeiden, betont der Hersteller. Das können Anwendungen über Kopf sein oder Arbeiten in widrigen Arbeitsumfeldern, die für den Menschen ein erhöhtes Risiko darstellen. Ermüdungserscheinungen, die zu Unvorsichtigkeit führen, sollen durch die Automatisierung erkennbar vermieden werden.

Mehr Arbeitssicherheit

Das führe zu einer geringeren Fehlerquote und gleichzeitig zu einer gesteigerten Effizienz. Ebenso verringert die Automatisierung laut Entwickler die Unfallquote am Einsatzort, welche langfristig einen positiven Einfluss auf die Arbeitsmoral des Beschäftigten hat, aber auch Versicherungs- und Arbeitsausfallkosten reduziert. Darüber hinaus wirke der Jaibot mit der integrierten Staubabsaugung dem gesundheitsschädlichen Einatmen von Baustäuben entgegen. Diese sicherheits- und gesundheitsschonenden Effekte wird der Arbeitgeber langfristig anhand von reduzierten Arbeitsausfällen und einer gesteigerten Motivation positiv wahrnehmen, versichert Hilti. "Mit der Automatisierung durch den Jaibot benötigen unsere Mitarbeitenden weniger Muskelkraft, können ihren Feierabend besser genießen, weil sie nicht so erschöpft sind. Ebenso wird durch die integrierte Staubabsaugung die Baustelle staubärmer. Mitarbeitende haben bereits ab dem ersten Tag des Einsatzes gemerkt, dass die Atemwege am Abend freier waren. So können wir unseren Beschäftigten eine angenehmere Arbeitsumgebung schaffen, wodurch wir als Arbeitgeber als deutlich attraktiver wahrgenommen werden", sagt Frietsch.

Der Jaibot ist laut eigener Vorstellung des Herstellers ein Hilfsmittel zum Paradigmenwechsel in der Baubranche und bringt einen durchdachten und angenehmen Transformationsprozess mit sich. Unternehmen, die bereits BIM- basierte Planungen und Ausführungsmodelle von Hilti nutzen, haben laut Unternehmen bereits eine gute Datengrundlage für den semi-autonomen Helfer. Aber auch Unternehmen, die noch nicht mit BIM arbeiten, können von dem Jaibot profitieren, so das Unternehmen. Hilti unterstütze bei der Vermessung und Überführung in ein digitales Datenmodell sowie der Integration der benötigten Bohrpunkte und Bohrdimensionen.

Nach einem Training am Einsatzort sei der ausführende Betrieb selbst in der Lage, den Jaibot zu bedienen, wenn gleich Hilti während des gesamten Projekts unterstützend zur Seite steht. "Es ist nicht schwer, mit dem Jaibot zu fahren. Bereits nach kurzer Eingewöhnung kam ich gut mit der Fernsteuerung des Jaibot zurecht. Am praktikabelsten ist der Jaibot natürlich, wenn man in einem hindernisfreien Raum arbeiten kann. Diese Situation war uns nicht gegeben. Aber durch die Hinderniserkennungsfunktion wird Kollisionen automatisch vorgebeugt", berichtet Detlef Dohms, Mitarbeiter der Frietsch Gipser und Stukkateur GmbH.

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