Das Geschäft mit der Sauberkeit

Tuchel stellt sich international breiter auf

von:

Jennifer Schüler

Tuchel Ausstattung & Zubehör
Arbeiten Hand in Hand zusammen: Vertriebsleiter Dennis Schürmann (li.) und Geschäftsführer Dieter Beckmann.

Salzbergen. – Ob Parkplätze, Fußgängerzonen in deutschen Großstädten, Baustellen oder die Einfahrten und Höfe von Gewinnungsbetrieben – eine Sache haben sie alle gemeinsam: Sie müssen gereinigt werden, um einen guten Eindruck zu machen und zu hinterlassen. Das Salzberger Unternehmen Tuchel hat sich auf eben diesen Bereich spezialisiert und stellt mit seinen Kehrmaschinen sowie Schneeschildern eine Vielzahl an Lösungen zur professionellen Reinigung von Straßen und anderen Flächen zur Verfügung. Das Wichtigste, um in dieser Sparte erfolgreich sein zu können? Ganz einfach zu beantworten, so Geschäftsführer Dieter Beckmann: Innovationsgeist beweisen. Seit mittlerweile 27 Jahren macht sich die Tuchel Maschinenbau GmbH mit der Fertigung von Kehrmaschinen sowie Schneeschildern einen Namen. Im Jahr 1991 von Ullrich Tuchel gegründet (er schied im Jahr 1997 aus dem Unternehmen aus) zählt das Unternehmen am Standort Salzbergen heute 62 Mitarbeiter, 32 davon sind in der Produktion tätig, 30 arbeiten in der Verwaltung und im Vertrieb.Das Firmengelände unweit der A 30 erstreckt sich über rd. 5900 m² überdachte Fläche. Neben dem Bürotrakt zählen dazu vor allem die drei Produktionshallen, in denen die mehr als 1000 Modellvarianten der Kehrmaschinen sowie die Schneeschilder und der Tuchel Trac (er wird hauptsächlich in der Landwirtschaft verwendet) gefertigt werden. Schweißarbeiten, Lackierung und Montage – alles geschieht vor Ort. "Das Know-how von Tuchel sitzt hier in Salzbergen", sagt Prokurist und Vertriebsleiter Dennis Schürmann. "Hier werden die Maschinen unter Berücksichtigung höchster Qualitätsansprüche entworfen, geplant und gebaut." Allein für die Metallverarbeitung greift das Unternehmen auf Zulieferer zurück und lässt einfache Blechteile auch im eigenen Werk in Ungarn herstellen.Etwa 3500 Maschinen produziert Tuchel jedes Jahr. Eine jede davon wird auftragsbezogen gefertigt. Auf ein großes Lager mit Standardmaschinen verzichtet man. Der Grund: Die Individualisierung wird für die Kunden immer wichtiger. "Die Standardmaschine an sich wird immer seltener verkauft", erklärt Schürmann. Vielmehr arbeite man sehr eng mit dem jeweiligen Kunden zusammen, um ganz speziell für das konkrete Problem eine Lösung zu kreieren. Grundsätzlich beruhe die Kehrmaschine auf einem Baukastenprinzip, so Tuchel-Geschäftsführer Dieter Beckmann. Es sei so konzipiert, dass verschiedene Teile an verschiedene Maschinen angebaut werden können. Dementsprechend stelle man für die jeweilige Aufgabe des Kunden dann die Kehrmaschine individuell zusammen, genau darauf zugeschnitten, für was sie benötigt wird.

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Fertig zur Auslieferung: Diese Tuchel-Sweep Profi 660 sind gerade fertig geworden und können nun an den Kunden verschickt werden. Fotos: Schüller

Bei der Verwaltung und Produktionsplanung unterstützt das Unternehmen ein ERP-System. "Sobald bei uns ein Auftrag eingegeben wird, werden die entsprechenden Teile reserviert und das System zeigt an, was im Zweifelsfall bestellt werden muss und wie schnell es vor Ort sein muss, sodass der Auftrag pünktlich bearbeitet und schließlich auch an den Kunden ausgeliefert werden kann", erklärt Schürmann das Programm. Derzeit beträgt die Lieferzeit einer Tuchel-Maschine etwa vier Wochen.Diese Fokussierung auf die Kundenwünsche und diesen ganz individuell nachzukommen, zahlt sich aus. Laut Firmenangaben verzeichnet Tuchel seit Jahren stetig wachsende Umsätze, z. T. auch im zweistelligen %-Bereich. "Qualität setzt sich durch und ist weltweit gefragt", so Schürmann.Grundsätzlich kommt Tuchel zugute, dass sich in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für die Bedeutung von Sauberkeit im Straßenverkehr und an öffentlichen Plätzen geschärft hat. Noch vor 15 oder 20 Jahren sei es nicht weiter schlimm gewesen, wenn eine Straße mal schmutzig war, heute sehe das anders aus. Auch weil sich Gesetze und Vorschriften verändert haben. Zahlreiche Flächen müssen regelmäßig gereinigt werden – und das nicht nur im Kommunalbereich. Man zähle Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen vom GaLaBau bis hin zu Hoch- oder Straßenbauunternehmen, Landwirtschafts- und sogar Gewinnungs- oder Abbruchbetriebe.Dass Tuchels Kunden aus solch zahlreichen unterschiedlichen Sparten kommen, erklärt sich das Unternehmen damit, dass man einer der wenigen Full-Liner-Anbieter am Markt ist. "Es gibt viele Firmen, die Kehrmaschinen bauen, aber nur wenige, die ein Komplettprogramm wie wir bieten. Wir können eine Kehrmaschine an einen Kompaktschlepper anbauen, aber ebenso auch an einen 20-t-Radlader", so Schürmann. Aus dieser Modellvielfalt ergäben sich die vielen Arbeitsbereiche.So generiere sich der Umsatz von rd. 11 Mio. Euro im vergangenen Jahr zu 40 bis 45 % aus dem Baubereich, zu etwa 35 % aus der Landwirtschaft und zu 10 bis 15 % aus dem Kommunalbereich mit Städten und Gemeinden. Der Rest verfalle auf Flurförderfahrzeuge und Ähnliche. Mit 52 % macht das Exportgeschäft für Tuchel mehr als die Hälfte des Umsatzes aus. Doch hier sieht man noch Potential nach oben. Aus diesem Grunde will sich das Unternehmen im kommenden Jahr für das internationale Geschäft auch noch breiter aufstellen. "Wir sind mit unserem Kernprodukt gut unterwegs und sind einer der Marktführer", fasst es Schürmann zusammen. "Wir wollen uns aber international noch besser aufstellen, deshalb werden wir im Export noch mehr Manpower installieren."

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Handarbeit: Bei Tuchel sind Schweißarbeiten elementar in den Fertigungsprozess eingebunden.

Den deutschen Markt habe man gut im Griff – vier eigene Außendienstler betreuen den Fachhandel momentan direkt vor Ort – doch im Ausland und dem Exportbereich sehe man Potential für Wachstum. "In Europa sind wir im Grunde in allen Ländern gut vertreten", sagt Beckmann. Besonders stark sei man in BeNeLux, Skandinavien und Frankreich. Für den französischen Markt hat Tuchel seit kurzem nun einen eigenen Außendienstler, der für das Unternehmen durch ganz Frankreich reist, den Fachhandel unterstützt und die Maschinen präsentiert – ein weiterer Schritt der die Bestrebungen des niedersächsischen Unternehmens, sich stärker auf das Ausland zu konzentrieren, unterstreicht und bestärkt. "Letztendlich sind wir immer auf der Suche nach Vertriebspartnern und Importeuren", sagt Schürmann. Ganz egal ob diese in China, Australien oder Russland sitzen.Zunächst einmal lässt Tuchel den Blick aber nach Nürnberg schweifen. Vom 12. bis 15. September findet dort die GaLaBau statt und das Unternehmen nutzt die Gelegenheit, die neu überarbeitete Kehrmaschine "Simplex" vorzustellen. Die Tuchel-Sweep Simplex ist die kleinste Modellreihe von Tuchel, die speziell für kleine Trägerfahrzeuge wie Kommunaltraktoren oder Frontmäher entwickelt wurde. Erhältlich ist sie in drei Breiten (120, 135, 150). Das niedrige Gewicht der Simplex ermöglicht den Einsatz speziell bei Frontaushubsystemen mit geringer Hubkraft. Die Kehrwalze (Ø 400 mm) aus 100 % PP-Vollbesatz garantiert eine lange Standzeit. Die Einstellung der Kehrwalze erfolgt über eine Spindelverstellung. Zur Grundausstattung gehören wahlweise ein mechanischer oder ein hydraulischer Antrieb.Und auch für die bauma im kommenden Jahr hat das Unternehmen etwas geplant. "Es wird keine ganz neue Maschine geben", sagt Beckmann. "Wir werden etwas Innovatives bringen. Aber um darüber zu sprechen, ist es noch zu früh."

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