"Europaplatz" in Heidelberg

Neues urbanes Stadtquartier entsteht

Heidelberg (ABZ). – Am Heidelberger Hauptbahnhof entsteht mit dem Bauvorhaben "Europaplatz" ein völlig neues urbanes Quartier. Große Herausforderung für die Rohbauer: Alle fünf Gebäude entstehen gleichzeitig. Das verlangt nach einem optimal abgestimmten Schalungskonzept.
Hünnebeck Schalung
Für den Hotelbau hat das Hünnebeck-Projektteam den Einsatz des Falko-Konsolgerüstes vorgeschlagen. Die Falko-Einheiten kommen zusammengeklappt auf die Baustelle. Vor Ort wird dann nur noch das Geländer eingehängt, die Diagonalen gesichert und der Kran hebt das fertige Element an die Einsatzstelle. Foto: Hünnebeck

Die Zech Bau SE stellt im Auftrag der Gustav-Zech-Stiftung die Bauleitung für das Gesamtbauvorhaben. Sie übernimmt damit unter anderem auch die Koordinierung aller Gewerke und Zulieferer, um ein optimales Zusammenspiel aller Beteiligten zu erreichen. Hünnebeck zeichnet als Schalungslieferant für das anspruchsvolle Projekt verantwortlich.

Rund 300 Millionen Euro investiert die Gustav-Zech-Stiftung in das zukunftsorientierte Großprojekt "Europaplatz Heidelberg", das mit vielfältigen Nutzungsarten einen lebendigen Mix aus Leben und Arbeiten verfolgt und zudem auf einen klimaneutralen Betrieb ausgelegt ist. Insgesamt 122.000 m² Bruttogeschossfläche werden auf dem rund 24.000 m² großen Areal südlich des Hauptbahnhofs errichtet und sollen nach nur drei Jahren Bauzeit 2022 die ersten Nutzer beherbergen.

Das Projekt umfasst insgesamt fünf Gebäude, die den neuen Europaplatz einrahmen. Im Detail sind das: ein elfgeschossiger Hotelbau, ein Büro- und Geschäftshaus für die Sparkasse Heidelberg, ein Büro- und Geschäftshaus für die Heidelberger Volksbank eG, ein weiteres Büro- und Geschäftshaus sowie ein Wohn- und Geschäftshaus mit etwa 8000 m² Wohnfläche. Hinzu kommen ein zweigeschossiges Pkw-Parkhaus und ein Fahrrad-Parkhaus mit ebenfalls zwei Geschossen. Alle an den Europaplatz grenzenden Erdgeschosse werden als Geschäfts-, Gastronomie- und Dienstleistungsfläche genutzt.

Keine Frage, eine solche Großbaustelle verlangt in erster Linie nach schierer Masse an Schalungsmaterial. Doch erst ein sinnvoll abgestimmter Einsatz der vorgehaltenen Systeme sorgt für eine optimale Auslastung und damit hohe Kosteneffizienz. Die Bauleitung der Zech Bau SE und Hünnebeck haben deshalb in enger Zusammenarbeit Schalungssysteme ausgesucht und Schalungslösungen entwickelt, die der Baustelle Arbeitssicherheit, Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit bringen.

Als Deckenschalung wird in den Regelgeschossen der maximal elf Etagen hohen Gebäude die trägerlose Modulschalung Topec genutzt. 11.000 m² der handbedienbaren Schalung sind im Dauereinsatz. Das spart Kranzeiten, die an derer Stelle genutzt werden können. Das unkomplizierte Topec-System mit seinen leichten Aluminium-Rahmentafeln kommt ohne Träger aus und lässt sich mit wenigen Handgriffen bequem und sicher vom Boden aus aufstellen – Tafel einhängen, hoch- schwenken, abstützen.

Genauso funktioniert das Ausschalen, das durch die Schnellabsenkung der Hünnebeck-Europlus-Stahlrohrstützen zusätzlich beschleunigt wird. Damit die Schalzeiten richtig runtergehen, nutzt das Heidelberger Baustellenteam – wo immer möglich – die 180 cm x 180 cm messende Topec-Großtafel mit 3,24 m² Schalfläche.

Für Deckenflächen mit besonders hohen Lasten oder komplexer Geometrie hat Hünnebeck die Baustelle mit der Topflex-Holzträgerschalung ausgestattet. Rund 37.000 laufende Meter, H20-Träger für insgesamt 9000 m² Schalfläche sind in der Vorhaltung und werden an vielen Stellen in Kombination mit dem leistungsstarken Aluminium-Tragsystem GASS eingesetzt. Die besonderen Vorzüge des Systems: eine Tragfähigkeit von bis zu 140 kN pro Stiel und selbsterklärende, sichere Montage aus nur drei Grundkomponenten. Damit erfülle GASS genau die Bedingungen, auf die es dem Baustellentem ankommt.

Größte schalungstechnische Herausforderung ist der Bau einer 7,33 m hohen Loggia (107 m lang, 15 m breit) im Erdgeschoss des großen Bürokomplexes, die sich über zwei Etagen erstreckt. Wegen der hohen Lasten – in 7 m Höhe mussten Stahlträger (HEB1000) inklusive Deckenbelag aus Stahlbeton abgefangen werden – schlug Hünnebeck den Einsatz des Infrakit-Baukastensystems vor.

Das vorzugsweise für den Infrastrukturbau entwickelte modulare System bietet lastoptimierte Systemteile zur Ableitung leichter, mittlerer und schwerer Lasten. Auf der Heidelberger Baustelle unterstützten längsgestellte Reihen aus Lastrahmenstützen und Infrakit-Jochträgern die Stahlkonstruktion der künftigen Loggia. Bei der Schalung der mächtigen Randunterzüge kam wiederum das GASS-System zum Einsatz. Die Baustelle zeigt sich sehr zufrieden: "Die Hünnebeck-Schalexperten haben uns mit der Infrakit-Lösung eine äußerst praktikable Anwendung für den anspruchsvollen Loggia-Bau an die Hand gegeben."

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