Harzwasserwerke wollen Speicherkapazitäten erhöhen
Granetalsperre soll neu gebaut werden

Nach bisherigen Erkenntnissen soll die Granetalsperre künftig bis zu 12 Meter höher aufgestaut werden; mindestens aber 5 Meter. Bei einer Erhöhung von 10 Metern entspräche die zusätzliche Füllmenge 25 Milliarden Liter Wasser. Derzeit fasst das Bauwerk in der Nähe von Goslar 46,4 Milliarden Liter. Der Stausee ist für rund die Hälfte des Talsperrentrinkwassers in Niedersachsen verantwortlich. Die Idee zur Vergrößerung der Staumauer beruht auf Zwischenergebnissen einer Untersuchung der Harzwasserwerke, der Harzenergie sowie dreier südniedersächsicher Hochschulen. Unter dem Titel "Energie- und Wasserspeicher" wird untersucht, welche Möglichkeiten denkbar wären, um die Harzer Talsperren an den Klimawandel anzupassen.
Ein Problem: Trotz Klimaerwärmung werde es auch in Zukunft zwar noch genug Wasser geben, "aber nicht mehr zu den richtigen Zeiten", erklärte Wasserwerke-Geschäftsführer Lars Schmidt. "Wir machen uns ein Stück weit Sorgen um unser Wasser", sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Zwischen Ende Februar und Dezember werde es künftig zu langen Trockenperioden kommen – im Januar und Februar dafür zu vielen Niederschlägen, erklärte Andreas Lange, bei den Wasserwerken für den Bereich Ressourcen verantwortlich. Für eine sichere Trinkwasserversorgung müsse dieses Wasser gespeichert werden.
Die Talsperren sind für 13 Prozent des niedersächsischen Trinkwassers zuständig. Der Rest komme aus dem Grundwasser – das allerdings nicht einfach aufgestockt werden könne. "Der Harz ist der Wasserspeicher schlechthin", betonte Meyer. In der Machbarkeitsstudie soll auch der Neubau einer Talsperre oberhalb der bisherigen Innerstetalsperre bei Goslar untersucht werden. An der Innerste liegt der kleinste Stausee im Harz – obwohl ihr Einzugsgebiet größer ist als etwa das der Granetalsperre.
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