Kommentar

Stellenwert

von: Kai-Werner Fajga
Mit dem Slogan "Wir sind laut" und einem akustisch unüberhörbaren Videoclip empfing Peter Hübner, Präsident des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) die Gäste des diesjährigen "Tag der Bauindustrie", der jüngst in Berlin stattfand.

Die doppelte Botschaft hinter dem Film lautete einerseits, dass der HDB als Vertretung für eine Branche steht, die einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor in Deutschland darstellt. Aber auch, dass sich der Verband künftig als Interessenvertretung mehr Gehör verschaffen will ("nach Draußen lauter werden"). Nach einem Abriss der aktuellen Herausforderungen der Branche mahnte Hübner in eindringlichen Worten: "Wir müssen digitaler, vernetzter und transparenter werden" – und das möglichst schnell. Gemeinsam mit dem VDMA hatte der HDB eine Zukunftsstudie vorgelegt, die die CO2-neutrale Baustelle als den Megatrend der Zukunft herausstellt.

Die Klimaschutzziele seien gesetzt, die Branche müsse nun schnell sein und im Vorfeld agieren. In der Tat gilt das Baugewerbe nicht als Vorreiter in Bezug auf die Fragestellung, wie der eigene "Carbon Footprint" verringert werden kann, auch wenn die Mehrzahl der Hersteller von Baumaschinen elektrische oder Wassertstoff-betriebene Baumaschinen im Portfolio führt, oder Unternehmen beginnen ihren CO2-Fußabdruck zu berechnen oder gar schon aktiv zu verringern.

Die Roadmap zur klimaneutralen Baustelle ist komplex, herausfordernd und zeitkritisch, ordneten die Verbände die Dringlichkeit des Themas ein. Es gehe um einen radikalen Paradigmenwechsel und kein "weiter so" der "Silo-Denke". Dass die Verbände – und nicht nur sie- bei dem Thema nun Druck machen, erscheint angemessen, denn beispielsweise in Dänemark oder den Niederlanden werden CO2-Aspekte bereits in Ausschreibungen eingefordert oder vorausgesetzt.

Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Kommunen oder Auftraggeber hierzulande den "Carbon Footprint" eines Auftragnehmers abfragen und einpreisen. Zwar gelten Behörden in Deutschland ebenso wenig als Vorreiter der Digitalisierung – siehe Umsetzung des digitalen Bauantrags – aber das ist eine andere Baustelle.

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Autor

Kai-Werner Fajga

Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung

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