Kühlturm-Abbruch in Grafenrheinfeld

Ehemaliges AKW mit zwei Kühltürmen zurückgebaut

Grafenrheinfeld (ABZ). – Am 15. April dieses Jahres gingen die drei letzten Kernkraftwerke vom Netz und damit endete die Ära der Kernkraft für die Stromerzeugung in Deutschland. Was bleibt, sind die umfangreichen Aufgaben im Zuge des Rückbaus, wie die Hagedorn-Unternehmensgruppe berichtet.
Hagedorn Abbrucharbeiten
Für den Rückbau des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld hat Hagedorn wichtige Aufgaben übernommen. Foto: Hagedorn

Laut Bundesumweltministerium sind von den 33 Kernkraftkraftwerken im Land, erst drei vollständig zurückgebaut. Auch das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, das im Rahmen des beschlossenen Ausstiegs aus der Atomenergie, 2015 abgeschaltet wurde, befindet sich im Rückbau. Hagedorn hat laut eigener Aussage kürzlich am Standort im Kreis Schweinfurt ein wichtiges Teilprojekt im Rahmen des Kühlturmabrisses und die Tätigkeiten ihres ersten KKW-Projekts erfolgreich beendet. Das Kraftwerk Grafenrheinfeld der PreussenElektra ging 1982 in Betrieb, erzeugte bis Ende seines Leistungsbetriebs mehr als 333 Milliarden Kilowattstunden Strom und in den ersten Produktionsjahren eine Jahresstrommenge wie kein anderes Kernkraftwerk in Deutschland.

Seit April 2018 läuft nun der Rückbau der Anlage. Innerhalb des ersten Jahres standen viele vorbereitende Maßnahmen an, wie der Aufbau eines Reststoffbehandlungszentrums mit mehreren Behandlungsstationen zum Reinigen, Zerlegen und Zerkleinern der demontierten Anlagenteile. Seit 2021 werden die Rückbauarbeiten intensiviert und Großkomponenten zurückgebaut. Alle Arbeiten konzentrieren sich zunächst auf Anlagenteile im Inneren des Kontrollbereichs.

Auch der Abriss der beiden 143 m hohen Kühltürme ist bereits in Planung. Die Spezialisten der Hagedorn Gruppe wurden damit beauftragt, die Brandlast innerhalb der Kühltürme zu entfernen.

Diese waren im Inneren mit großen Plastikkörpern und künstlichen Mineralfasern gefüllten Aluminiumverbauten ausgekleidet. Das diente zu Betriebszeiten der Geräuschdämmung bei der Verrieselung des Kühlwassers. Dabei zum Einsatz kamen unter anderem der Elektrobagger MH24 und zwei Elektroradlader.

"Wir erzeugen durch den Einsatz unserer Maschinen mit umweltfreundlicher Antriebstechnik keinerlei Abgase oder Funkenflug. Das bietet neben dem geringen Ausstoß von CO2-Emissionen und der Minderung der möglichen Brandlast erhebliche Vorteile", sagt Frank Kreimer, Geschäftsführer der Hagedorn Service, ein Unternehmen der Hagedorn Gruppe.

In Grafenrheinfeld konnte das Team von Hagedorn laut eigener Aussage seine Expertise aus dem Rückbau von Kohlekraftwerken nahtlos auf den konventionellen Teil der Kernkraftwerke – zu dem die beiden Kühltürme gehören – übertragen. Allein die Umwelt-, Entsorgungs-, Sicherheits- und Arbeitsschutzkonzepte sind im Vergleich zu anderen Projekten deutlich aufwendiger.

So durften zum Beispiel nur ausgewählte Personen und Dienstleister mit gültiger Zuverlässigkeitsüberprüfung das Gelände betreten. Die Arbeitssicherheit wurde dabei während der Tätigkeiten stets von externen und internen Fachkräften überwacht.

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