Länderübergreifende Zusammenarbeit
Ladekran hilft bei Mobilkran-Aufbau
Stockholm/Schweden (ABZ). – Morgens um neun findetsich Fredrik Wennberg mit seinem Volvo FH 500 am vereinbartenTreffpunkt auf dem Binsell-Firmengelände in Länna ein. Hier wartet bereits Kranführer Bosse Bizzarina und sein Team, um gemein-sam mit Wennberg die Arbeit fortzusetzen: den Aufbau der max. "TYVENH-Konfiguration" des bislang größten Neuzugangs von Binsell, einemLiebherr-LTM 1350-6.1-350-t-Mobilkran. Schwergewichte wie der Liebherr-Sechsachser müssen zur Erzielung größtmöglicher Hubleistung und Reichweite um diverse Anbauten ergänzt werden. Das Handling der erforderlichen Anbauteile kann der Mobilkran selbst nicht mehr leisten. Hier ist ein leistungsstarker Hilfskran erforderlich. Genau diese Lücke im Portfolio des größten Verleihstützpunktes für Liebherr-Krane im Großraum Stockholm besetzt Wennberg mit seiner Firma Uppsland Kranar. Binsell stellt das Know-how und das Equipment für Schwerlastkranarbeiten, Uppsland Kranar leistet logistische Unterstützung. Wichtigstes Arbeitsgerät ist bei Uppsland Kranar daher ein ebenfalls neuer, in Grau gehaltener Volvo-FH-500-Vierachser mit einem direkt hinter dem Fahrerhaus montierten, leuchtend gelb lackierten Fassi-F990-Ladekran. Der Ausleger des mächtigen Mobilkrans ist an diesem Morgen bereits um die spektakuläre Y-Abspannung und das komplexeste Anbauteil, das alleine schon 8 t schwere gewaltige Fly Jib, sowie das Anlenkstück erweitert worden. Das Team um Kranführer Bizzarina und Chefmechaniker Peter Olovsen will die Montage des Krans vervollständigen. Dazu müssen noch zwei Gittermastsegmente, ein dazwischen liegendes Reduzierstück und das Kopfstücks montiert werden. Die Position von Wennbergs Truck will bei derlei Arbeiten mit Bedacht gewählt werden: Allein die noch fehlenden Anbauteile erreichen eine Gesamtlänge von 27 m. Um die 84,3 tm Hubkraft des F990 optimal auszunutzen, gilt es daher, Truck und Ladekran in der Mitte des Arbeitsbereichs aufzustellen. Zunächst steht die Montage der auf das Anlenkstück folgenden ersten Verlängerung an. Um das Teil an den Haken zu nehmen, muss sich der F990 schon beachtlich schräg nach hinten strecken. Kaum hat das 12 m lange Gittermastsegment den Bodenkontakt eingebüßt, meldet sich die dynamische Überlastabschalteinrichtung FX901 des Fassi-Krans mit einem Warnton.
Sicher: Ausleger und Jib sind noch lange nicht am Ende ihrer max. möglichen Ausladung von 32 m angekommen, doch immerhin bringt dieses Segment 1,4 t auf die Waage. Mit zugeschalteter Extra Power (XP) kann Wennberg den Hub vollständig auszuführen. Die folgenden Sektionen stellen für den Kran indes keine Herausforderung dar. Gegen Mittag ist der Aufbau nahezu abgeschlossen. Lediglich das Hubseil muss, nach dem es die entsprechenden Umlenkrollen des Fly Jibs passiert hat und zunächst seitlich neben dem Ausleger abgelegt wurde, noch bis zum Kopfstück ausgezogen und über die Hakenflasche geführt werden. Bei dem beachtlichen Gewicht des deutlich mehr als daumendicken Drahtbündels empfiehlt sich für diesen Arbeitsschritt die Zuhilfenahme des Fassi-Assistenzkrans. Hier spielt ein Fassi-Feature seine Stärken aus: Die neue AWC-Funktion erlaubt es nämlich, die Kranspitze des F990 in gerader Linie zu dirigieren, ohne sich dabei mit der Steuerung des dieser Bewegung zugrundeliegenden Zusammenspiels der einzelnen Krankomponenten zu belasten. Statt kontinuierlich Teleskopausschübe, Auslegeranstellung und Kransäule im Blick zu behalten, kann sich Wennberg so voll und ganz auf die Führung des Seils konzentrieren.
Nachdem auch Haken und Hubseil installiert sind, macht sich Bizzarina auf den Weg zur Kranführerkabine, um den Ausleger des LTM 1350-6.1 aufzurichten. Kurz darauf ist es soweit: Der mächtige Ausleger des Liebherr-Krans hebt sich langsam in den strahlend blauen Himmel.