Marktführer im Kabinenbau

Jede Lösung bedeutet Mehrwert für den Kunden

von:

Rainer Oschütz

Fritzmeier Kabine Bagger und Lader
Unternehmer Rupert Fritzmeier (rechts) und Georg Fritzmeier. Foto: Oschütz

MÜNCHEN. - Die Kunden des mittelständischen Kabinenherstellers Fritzmeier lesen sich wie das "Who's Who" der Baumaschinen-, Flurförderzeug- und Landmaschinenhersteller. 80 Jahre Tradition als Schweißfachbetrieb ist schon allein ein Qualitätssiegel.

Am Stammsitz in Großhelfendorf bei München begann 1926 die Erfolgsgeschichte. Georg Fritzmeier gründete eine Sattlerei und verhalf dem Landwirt durch einen bequemeren Traktorensitz zu mehr Komfort. Er wurde zum Erstausrüster für Schlüter-Traktoren mit Sitzen sowie Planen und Verdecke. Zur damaligen Zeit war das ein enormer Fortschritt für die Landwirtschaft. Dazu gehörte 1967 auch die Entwicklung und Einführung eines Sicherheitsbügels für die Traktoren – Komfort und Sicherheit bei der Feldarbeit. Im gleichen Jahr begann die Zusammenarbeit mit einem Baumaschinenhersteller: Als Erstausrüster wurde der heute größte europäische Baumaschinenhändler Zeppelin mit Kabinen beliefert. "Ein Schritt, der unserem Kabinenbau die Türen nach Europa öffnete", betonte Georg Fritzmeier, Nachfolger des Firmengründers in der 3. Generation des Familienunternehmens.

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Fritzmeier Kabine Bagger und Lader
Der Stammsitz in Großhelfendorf bei München wurde zu einer modernen Fertigungsstätte entwickelt. Fotos: Fritzmeier

Logischer nächster Schritt im Jahre 1975 war die Fertigung von Sicherheitskabinen für Traktoren, Grundlage für die Kabinenfertigung für die Baumaschinenhersteller.

Heute gehören zur Fritzmeier-Gruppe noch drei weitere Sparten. Eine ist die Umwelttechnik, die aus der Tradition bei der Unterstützung der Landwirtschaft hervorgegangen ist. "Wie damals gilt es auch heute, mit unserer Technik einen Beitrag für den höchsten ökonomischen Nutzen bei der Bewirtschaftung der Flächen zu leisten", so der Enkel des Firmengründers. So unterstützt der Pflanzenspektrograf der Fritzmeier Umwelttechnik mit seinem präzisen Mess- und Düngesystem den Landwirt gezielt im Pflanzenbau, was letztendlich zu höheren Erträgen führt.

Ein weiterer Bereich ist die Fritzmeier Technologie mit etwa 100 Mitarbeitern, die individuelle technische Komplettlösungen im Kundenauftrag entwickeln. "Mit Fräs-, Dreh-, Press- und Messmaschinen bearbeiten wir das komplette Sortiment unseres Fertigungsbereiches. Modernste Technik und Innovationskraft sichern eine hohe Qualität und tragen entscheidend zur Zuverlässigkeit gegenüber den Kunden bei", betonte Fritz Schadeck, Geschäftsführer von Fritzmeier Systems, der bereits seit 31 Jahren in der Unternehmensgruppe tätig ist und sein "Handwerk von der Pike" auf gelernt hat.

Kunststofffertigung hat Tradition
Fritzmeier Kabine Bagger und Lader
Die Kabinen werden für die den jeweiligen Kunden "maßgeschneidert".

Die Kunststoffsparte bei Fritzmeier ist ebenfalls ein selbständig arbeitender Bereich. Das Verarbeiten von hochfesten Kunststoffen in Leichtbauweise hat eine lange Tradition bei Fritzmeier und begann in den siebziger Jahren mit Segelbooten und Ski- Windsurfer-Fertigung. Heute fertigen die Kunststoff-Spezialisten schwerpunktmäßig Schlafkabinen und Windabweiser sowie komplette Dachablagesysteme für die LKW- und Busindustrie. Dazu kommen selbsttragende Verkleidungsteile wie beispielsweise Traktoren- Dächer oder Seitenverkleidungen für Mähdrescher für die Agrartechnik-Branche.

Fritz Schadeck: "Ein wichtiger Schritt in der Firmengeschichte erfolgte ebenfalls in den siebziger Jahren mit der Erschließung von europäischen Standorten. Heute gehören zur Fritzmeier-Gruppe Werke in Österreich, Frankreich, Belgien, Tschechien und Rumänien". Allein im rumänischen Werk, das 2002 zur Gruppe kam, arbeiten 40 Ingenieure an Neu- und Weiterentwicklungen der Produkte. Später kamen Kooperationspartner aus den USA, Kanada, Brasilien, Japan und ein Joint Venture in Indien hinzu.

Der Enkel des Firmengründers und heutige Mitgesellschafter, Georg Fritzmeier, verweist darauf, dass alle in der Gruppe tätigen Unternehmen als selbstständig Firmen agieren.

Kunden werden exklusiv beliefert

Die zahlreichen internationalen Kunden, die von Fritzmeier exklusiv beliefert werden, lesen sich wie das "Who's Who" der Baumaschinen- und Flurförderzeughersteller: Caterpillar, Liebherr, CNH, Komatsu, Jungheinrich, Linde, Nacco, Still, Hitachi und Lindner und viele mehr. Vor dem schwierigen Krisenjahr 2009 produzierte der mittelständische Hersteller knapp 100.000 Kabinen und Sicherheitsrahmen. Fritzmeier: "Natürlich ist die schwierige Zeit auch an uns nicht spurlos vorbei gegangen. Deshalb mussten wir auch die Produktion zurückfahren. Für 2010 erwarte ich, dass wir rund 50.000 Kabinen für unsere Partner liefern können." Er sei fest überzeugt, dass die Nachfrage nach den schwierigen Monaten wieder anziehen wird.

Fritzmeier Kabine Bagger und Lader
Durch Tauchbäder werden die Kabinen vor Korrosion geschützt.

"Wir sind darauf gut vorbereitet. Grundlage dafür sind etwa 20 Millionen Euro, die jährlich in neue Technologien investiert werden. Schadeck verweist in diesem Zusammenhang auch auf den intensiven Erfahrungsaustausch in allen Unternehmenszweigen. "Hier fließen spezielle Kundenwünsche mit in die Entwicklung und Produktion neuer Erzeugnisse ein. Eine "Ideenschmiede", die für uns unerlässlich ist. Wenn man so will, ein entscheidender Teil unserer Unternehmensphilosophie." Der Firmenchef verweist auch auf die Flexibilität des mittelständischen Herstellers, der aufgrund der Größe des Unternehmens schnell auf die Entwicklung der nationalen und internationalen Märkte reagieren kann. Dazu trage auch eine "flache Hierarchie" bei, die eine rasche Entscheidungsfindung garantiert. Die ständige Verbesserung der Fertigungslinien für die Kabinen bestätigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind". Nur so sei es möglich, mit maßgeschneiderten Erzeugnissen den verschiedenen Kundenwünschen gerecht zu werden.

Dabei hilft unter anderem ein speziell für die Fahrzeugindustrie entwickeltes dreidimensionales Modell (Ramsis), um Fahrzeuginnenräume nach ergonomischen Gesichtspunkten zu gestalten. So lassen sich menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten bereits in der Entwicklungsphase der Kabine berücksichtigen. Weiterhin dient die Simulation der Optimierung sämtlicher Bedienelemente, die präzise auf die Problemstellung des jeweiligen Einsatzbereiches zugeschnitten sind. Diese virtuell entwickelten Systeme, die möglichst mühelos und im idealen Fall intuitiv genutzt werden können, sollen sich als besonders bedienerfreundlich, praxisgerecht und funktionell erweisen. Die Konstrukteure nehmen außerdem Über- und Steinschlag-Simulationen (Rops/Fops) vor. Virtuelle Sicherheits- und Belastungstest erfolgen ebenfalls, bevor ein Prototyp der Kabine entsteht, der den speziellen Kundenwünschen entspricht. Erst dann erfolgt die eigentliche Fertigung speziell für einen Hersteller. Fritzmeier: "Unser Grundsatz lautet, dass jede Innovation den Kunden einen Mehrwert bringen muss".

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