Entwässerung der A49
Ministerium ordnet teilweise Neuberechnung an
Damit soll sichergestellt werden, dass der spätere Betrieb der Autobahn nicht zu schädlichen Auswirkungen auf die beiden Gewässer Klein und Ohm führt, wie Minister Tarek Al-Wazir in Wiesbaden mitteilte. Die laufenden Bauarbeiten für den Lückenschluss der Autobahn sollten davon unberührt bleiben.
Die Ohm und die in sie mündende Klein sollen den Angaben zufolge nach der Fertigstellung der Autobahn Regenwasser von der Fahrbahn der A49 aufnehmen. Solche Straßenabwässer enthielten regelmäßig auch Substanzen aus Autoabgasen sowie Reifen- und Bremsabrieb, erklärte das Ministerium. Die nach dem Planfeststellungsverfahren im Jahr 2020 angestellten Untersuchungen hätten ergeben, dass die zu erwartenden Mengen die Qualität der beiden Oberflächengewässer nicht wesentlich beeinträchtigen würden. Inzwischen habe die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen jedoch auf Grundlage eines langjährigen Forschungsprozesses neue Standards für solche Berechnungen festgelegt.
„Daher haben wir die mit für den Bau zuständige Projektgesellschaft Deges vorsorglich zu einer Neuberechnung aufgefordert”, erläuterte Al-Wazir. „Es ist nachzuweisen, dass die Gewässergüte der Klein und Ohm nicht beeinträchtigt wird. Je nach Ergebnis können auch technische Anpassungen an den Entwässerungseinrichtungen notwendig sein.”
Die A49 soll Gießen und Kassel direkter miteinander verbinden. An dem Lückenschluss der Autobahn in Mittelhessen wird seit 2021 gebaut. Die Arbeiten sollen 2024 beendet sein. Die neue Trasse ist umstritten - im Herbst 2020 hatte es heftige Proteste von Umweltschützern gegen die dafür notwendigen Waldrodungen gegeben.