Neubau der Wohnanlage "Wilhelm" in Wasserburg am Inn

Oberputz in unterschiedlichen Strukturen

Freising (ABZ). – Der Baustoffhersteller Hasit Trockenmörtel hat vor Kurzem nach eigenen Angaben Material, Fachpersonal und die eigenen Werkstätten für die Herstellung von Putzmustern für die Wohnanlage "Wilhelm" in Wasserburg am Inn zur Verfügung gestellt.
Baustellen
Die verputzte Fassade der viergeschossigen Wohnbauten wird über unterschiedliche, fein differenzierte Putzstrukturen gegliedert. Foto: FAM Architekten

Dort entstanden drei Wohnhäuser mit Tiefgarage nach dem Entwurf von FAM Architekten aus München. Großen Wert legten die Planer eigenen Angaben zufolge auf die Gestaltung der Fassaden, die über unterschiedliche, fein differenzierte Putzstrukturen gegliedert werden. Die enge Zusammenarbeit zwischen Architekten, Stuckateur und Putzhersteller sorgte für Planungssicherheit und Zufriedenheit bei allen Beteiligten.

"Durch die vertikalen und horizontalen Vor- und Rücksprünge in der Fassade entstehen bewegte Grundfiguren und flatternde Trauflinien, welche die drei Gebäude in ihrem Volumen maßstäblich verorten", erklären Florian Hartinger, Aaron Koch und Minh Vu Tran-Huu von FAM Architekten. Diese Teilflächen wurden über unterschiedliche Putzstrukturen und Farbgebungen differenziert.

Für die anspruchsvolle Oberflächengestaltung und die Verarbeitung der Putze suchten die Architekten einen passenden Partner aus der Region und wurden schließlich bei Hasit fündig. "Dieses Engagement des Putzherstellers und die Hand in Hand gehende Zusammenarbeit aller Beteiligten war die Basis für das gelungene Resultat", so die Architekten.

"Wir haben unsere Vorstellungen zunächst in Form von gesammelten Bildbeispielen eingebracht. Wir durften im Werk von Hasit unter technischer Anleitung im Originalmaßstab arbeiten. So konnten wir eine präzise Entscheidungsgrundlage für uns und den Bauherrn schaffen. Durch die offene und kompetente Mitwirkung von Hasit Anwendungstechniker Mathias Fischer wurden initial technische Aspekte der Putzvarianten beleuchtet und essentielle bauliche Fragestellungen bereits vor der Ausschreibung beantwortet. Die Mustertafeln waren dann auch für die anbietenden Unternehmer eine solide Grundlage für eine sichere Preisgestaltung und nicht zuletzt auch beim beauftragten Unternehmer Cefar Taskin Auslöser für seine Motivation, bei diesem Bauvorhaben mitwirken zu wollen." "Uns fehlte anfänglich beim Material Putz noch die Nähe zum Produkt, um Dinge entscheiden zu können", erklärten die Architekten.

"Besonders wenn es darum geht dem Bauherrn eine genaue Struktur dieses Werkstoffes zu vermitteln. Dies gelang uns ausschließlich durch die sichtbaren und ertastbaren Putzmusterflächen. Wenn man die Methodik des Verarbeitens von Putz besser versteht, ist man auch eher in der Lage eine gewünschte gestalterische Qualität der Oberfläche zu entwickeln." Die Zusammenarbeit ging bis zur Übergabe an den ausführenden Unternehmer in Form der gemeinsamen großflächigen Bemusterung am Gebäude, bei der neben Mathias Fischer und Cafer Taskin auch der Bauherr und die Architekten letzte Aspekte der handwerklichen Herstellung gemeinsam festgelegt haben. Auch der ortsansässige Architekt Günter Bodenburg, der die Bauüberwachung übernommen hatte, trieb mit seinem persönlichen Engagement und seiner Fachkenntnis das Gelingen des Projekts voran.

"Wenn alle motiviert sind, entsteht ein gutes Teamgefühl und auch ein gutes Ergebnis. Baustoffhersteller haben die Möglichkeit alle Beteiligten zusammenzuführen. Sie beraten sowohl Verarbeiter als auch uns als Gestalter mit ihrer Expertise hinsichtlich des Baustoffs. Sie können den Verarbeitern gestalterische Spielräume aufzeigen und den Gestaltern die Möglichkeit bieten, handwerklich mit den Baustoffen zu experimentieren." "Die Zusammenarbeit zwischen uns als Gestalter und Hasit als Hersteller in Form der Putzmuster-Studien war der entscheidende Ringschluss im Planungs- und Bauprozess", resümierten die Architekten. Die Oberputze der Fassaden wurden schließlich mit Kalk-Zementputz in unterschiedlicher Körnung ausgeführt und mit einem vertikalen Besenzug bearbeitet. "Aus den Unterschieden in den Korngrößen entsteht im Streiflicht ein differenziertes Licht-Schattenverhältnis auf der Fassade, der Helligkeitsgrad in den Flächen verändert sich."

Im Innenbereich entstand durch den Einsatz eines Kalk-Leichtputzes und einer Kalkglätte eine für Innenräume sehr hochwertige Oberfläche. "Kalkputz hat besondere bauphysikalische Qualitäten, was die Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit angeht, aber auch seine natürliche Alkalität zeichnet ihn aus", betonen die Architekten. "Die Kalkglätte hat eine sehr schöne Wirkung auf das Licht und erfordert bei der Verarbeitung handwerkliche Kompetenz. Die Oberflächenqualität im Innenbereich ist sehr hoch und wir sind auch hier sehr zufrieden. Zudem haben die Mitarbeiter von Herrn Taskin hier sehr gute Arbeit geleistet", schließen die drei Architekten.

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