Neuer Daily mit Hi-Matic

Gangwechsel dauert weniger als 200 Millisekunden

von:

Burkhard Büscher

IVECO Motorentechnologie Nutzfahrzeuge
Großes Aufgebot an Fahrzeugen bei der Fahrvorstellung des Neuen Daily für Journalisten. Foto: Iveco

HOHENKAMMER. - Der Daily hat seit seiner Einführung im Jahr 1978 bei Iveco einen hohen Stellenwert im Produktprogramm. Er ist bei den Kunden sehr beliebt, da er die DNA eines Lkw hat: Motor vorne, Antrieb hinten und einen Leiterrahmen dazwischen. Dieses Konzept hat sich bewährt und vor allem Aufbauhersteller schätzen es, da es sehr einfach ist, auf einem stabilen und ebenen Parallelrahmen Aufbauten zu befestigen.Im vergangenen Jahr präsentierte Iveco die dritte Generation des erfolgreichen Transporters, der zwischenzeitlich zum Van of the Year 2015 und zum KEP Transporter des Jahres gewählt worden ist. Insgesamt wurden bisher vom Daily 2,6 Mio. Fahrzeuge weltweit hergestellt.Mit einer Promotion-Tour durch ganz Deutschland kommt der Hersteller den Kunden quasi vor die Tür, damit sie die zahlreichen Vorteile des Neuen Daily, so der offizielle Name des Fahrzeugs, selbst erfahren können. Auch die Fachpresse hatte kürzlich in der Nähe von München Gelegenheit, sich ein Bild von den Fähigkeiten dieses universellen Transporters zu machen, den es jetzt auch mit 8-Gang Wandler-Automatikgetriebe (Hi-Matic) gibt, doch dazu später mehr.

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Man sieht ihm seine Robustheit an: Daily 4x4. Foto: Iveco

Iveco glaubt an die eine große Zukunft des Transporter-Bereichs. Darauf wies während der Presseveranstaltung Manfred Kuchlmayr, Leiter Unternehmenskommunikation bei Iveco, hin. Der Transporter-Bereich sei immer ein konstantes Segment mit relativ hohen Stückzahlen. Iveco glaube, dass es mit dem Transporter weiter aufwärts gehe, allein schon aufgrund der demographischen Entwicklung, dem Wachsen der Städte und dem Trend zum Online-Handel. 75 % der Bevölkerung in Deutschland lebe in Städten. Im Gegensatz zum großen Lkw komme der 3,5-t-Transporter immer noch bequem in die Innenstadt. Auch an langfristigen Investitionsgütern, wie Lagern, die über spezielle Transporter-Rampen verfügten, sei ersichtlich, dass die Zahl der leichten Nutzfahrzeuge zunehme. Kuchlmayr: "Wir wähnen uns mit dem Daily extrem gut aufgestellt – heute und in Zukunft."Kuchlmayr informierte auch darüber, dass es den Daily nicht nur mit Dieselmotoren gibt. Es gebe ihn auch mit Gas-, Elektro- und Hybridantrieb. Bspw. sei Iveco und der Neue Daily mit großem Abstand Marktführer bei Transportern mit Elektroantrieb in Deutschland. Der Kurierdienst DHL habe 70 Fahrzeuge davon in seiner Flotte.Markus Ferri, Leiter Produktmanagement, Geschäftsbereich Leichte und Mittelschwere Nutzfahrzeuge Deutschland, wies auf die riesige Produktvielfalt des Neuen Daily hin und lies keinen Zweifel daran, woher der Neue Daily kommt: "Wir bauen robuste Lkw runter bis zum Transporter. Also wir kommen nicht von unten vom Pkw und versuchen nach oben hin stärker zu werden. Wir kommen vom Lkw und gehen nach unten und tasten uns nach unten vor."Insgesamt umfasst das Daily-Angebot 8000 Varianten ab Werk. Es gibt ihn von 3,3 t bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,2 t und einer Tragfähigkeit bis zu 4,9 t. Das Angebot von Kabinen und Aufbauten ist sehr facettenreich. Von der Standard-Normalkabine, über die Doppelkabine, Kastenwagen, Pritschenaufbauten und Windläufen ist alles bestellbar, was das Herz begehrt. Es können bspw. typische Kofferaufbauten mit 6,10 m Länge und 2,55 m Breite, die in das Segment 7,5 t Lkw fallen, geordert werden. Dabei beträgt das Ladevolumen stolze 20 m³. Praktisch dabei: An der Hecktür gibt es keine Lippe, so dass die Fracht nicht erst nach dem Beladen innen aufgestellt werden muss.

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Schnittmodell des 8-Gang Hi-Matic-Getriebes. Foto: Büscher

Außerdem kann der Kunde neben den Fahrzeugen ab Werk auch fertige Branchenlösungen bei Partnerunternehmen bestellen. So gibt es u. a. Kipper von Meiller und Scattolini, Kipp-Pritschen von Henschel sowie Fahrzeugeinrichtungen und Zubehör von Sortimo. Grundsätzlich beträgt die Anhängelast bei allen Daily 3,5 t.

Trotz hoher Nutzlast verfügt der Neue Daily über einen minimal möglichen Wendekreis, was beim innerstädtischen Einsatz sehr wichtig ist. Das wird durch eine komplett neue Vorderachskonstruktion geschafft, so dass bspw. bei einem Radstand von 3,50 m der Wendekreis 11,9 m beträgt. Die neue Quad-Leaf Vorderachse bringt aber auch noch andere Vorteile mit sich, wie eine max. Vorderachslast von 1,9 t, die schon beim 3,5-Tonner (35S) realisiert wird. Die Bodenfreiheit beträgt bei dieser Vorderachse 175 mm wie früher bei der Drehstabfeder.

Die jetzige Drehstabfeder-Vorderachse Quad-Tor für die schweren Daily-Fahrzeuge wurde laut Ferri auch modifiziert. Hoch bis zum 72C können hiermit bis zu 2,7 t Achslast realisiert werden. Auch die Hinterachse wurde verändert, indem man u. a. die Aufnahme von Feder und Stoßdämpfer komplett neu ausgelegt hat. Als Folge fährt sich der Neue Daily im Zusammenspiel auch mit den neuen Vorderachsen immer pkw-ähnlicher.

Die Motoren sind nach Aussage des Leiters Produktmanagement "State of the Art" bei den Heavy Duty Euro 6 und bei der Pkw-Homologation Euro 5. Es beginnt bei 106 PS und steigert sich beim 2,3 l Basis-Dieselmotor bis 146 PS. Diese Leistung gibt es parallel auch bei der 3-l-Dieselmaschine, die bis 205 PS mit 470 Nm Drehmoment geordert werden kann. Alle Euro-5-Varianten haben eine Abgasrückführung und bei Euro 6 sorgt eine Kombination aus Abgasrückführung und SCR-Technologie (AdBlue-Einspritzverfahren) für die nötigen Werte. Den 136-PS-Motor gibt es auch als Natural-Power-Version und wird mit Erdgas betrieben.

Ein besonderes Highlight beim Neuen Daily ist ohne Frage das Hi-Matic-Getriebe mit acht Gängen. Zunächst von ZF für Sport- und Geländewagen (Maserati und Jeep) entwickelt, wurde es an neuralgischen Punkten für den Transporter verstärkt. Ferri: "Das bringt uns absolute High-Performance in das Auto." Die Fahrzeuge mit dem neuen Wandler-Automatikgetriebe Hi-Matic böten grundsätzlich für den Kunden 10 % geringere Wartungs- und Reparaturkosten. Es wiege genauso viel wie das Schaltgetriebe und brauche weniger als 200 ms zum Gangwechsel, was kaum spürbar sei.

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Pkw-ähnliches Fahrgefühl und ergonomisch gestaltetes Armaturenbrett. Foto: Büscher

Das Getriebe kann im sparsamen Eco- oder im Power-Modus gefahren werden. Außerdem ist der Fahrer in der Lage, die Gänge manuell zu schalten. Mit dem starken 3-l-Diesel-Motor und 205 PS zieht das Fahrzeug mit Hi-Matic vehement voran. Aber auch die Version mit Wandler-Getriebe und 130-PS-Motor harmoniert sehr gut. Kupplungsverschleiß ist bei diesem Getriebe ein Fremdwort, weshalb es gerne im Stadtverkehr eingesetzt wird. Gleichzeitig gibt es so gut wie keine Nachteile wie früher bei den Wandlern, da durch das sofortige Herstellen einer kraftschlüssigen Verbindung nach dem Anrollen kein Schlupf entsteht und keine Energie mehr unnötig "verbraten" wird.

Aber nicht nur beim Schalten wurde beim Neuen Daily auf gesteigerten Fahrkomfort geachtet. So wurden Ergonomie und Komfort am Arbeitsplatz erhöht, die Windschutzscheibe um 40 mm nach oben vergrößert und die Sitzposition um 15 mm gesenkt. Das Lenkrad hat jetzt einen um 20 mm kleineren Ø.

All dies wurde getan, um dem Fahrer ein noch pkw-ähnlicheres Fahrgefühl zu bieten.Wer dem Neuen Daily ins Gelände möchte und viel Wert auf Robustheit und Stärke legt, kann zu der 4x4-Version greifen. Ihn gibt es in zwei Varianten als Normalkabine mit den Radständen 3050 und 3400 mm sowie mit einer Doppelkabine mit Radstand 3400 mm. Zwischen Motor und Verteilergetriebe (mit vier Untersetzungen) verrichtet ein 6-Gang Getriebe seine Arbeit, so dass insgesamt 24 Gänge zur Verfügung stehen. Zusammen mit seinen drei Differentialsperren (vorne, hinten, längs) ist der Neue Daily 4x4 in jedem schweren Gelände gut unterwegs. Angetrieben wird der 4x4 von dem drehmomentstarken 3-l-Dieselmotor mit 170 PS (Euro 6). Außerdem verfügt dieses Fahrzeug über eine Vielzahl von Nebenabtrieben.

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