Passivhaus-Standard

Bundesamt übergibt Campus-Erweiterung

Baustellen
Ein neuer Nachbar: der Erweiterungsbau auf dem UN Campus (r.) neben dem Alten Wasserwerk (l.) und dem "Langen Eugen" (im Hintergrund). Foto: BBR

Bonn (ABZ). – Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) hat unlängst den Erweiterungsbau auf dem UN-Campus in Bonn an die Bauherrin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) sowie das Freiwilligenprogramm der Vereinten Nationen (UNV) übergeben.

Der Neubau am Rheinufer zwischen dem Alten Wasserwerk und dem ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages steht damit den Vereinten Nationen als Nutzer zur Verfügung. Das nachhaltig konzipierte Hochhaus orientiert sich laut Bundesamt energetisch am Passivhausstandard und bietet mit 17 Obergeschossen Raum für 330 neue Arbeitsplätze für das Sekretariat der UN-Klimarahmenkonvention. Mit einer Gesamthöhe von rund 68 m setzt das Gebäude einen spannenden städtebaulichen Akzent im Ensemble der traditionsreichen Bauten des Bundesviertels.

Der nun fertiggestellte Erweiterungsbau auf dem Bonner UN-Campus entstand ab Ende 2016 nach Plänen von Stefan Lippert. Der Berliner Architekt konnte sich 2013 mit seinem Entwurf in einem Realisierungswettbewerb durchsetzen.

Das Wettbewerbsverfahren sowie mehrere Kunst-am-Bau-Wettbewerbe für das Projekt betreute das BBR, im zuständigen Geschäftsbereich des heutigen Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, im Auftrag der BImA. Während der Bauzeit wurde der künftige Nutzer, die Vereinten Nationen, durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz vertreten, nach Projektabschluss hat das Auswärtige Amt die Nutzervertretung inne.

Der Neubau soll als Pilotprojekt den Goldstandard im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) erreichen. Daher spielten Kriterien der Nachhaltigkeit bereits während des Wettbewerbsverfahrens und in der anschließenden Planungsphase eine bedeutende Rolle. Ein geothermischer Brunnen sorgt für die nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung des Neubaus.

Für die energieeffiziente Lüftung des Gebäudes sind ein sogenanntes Luft-Erd-Register sowie hocheffiziente Wärmerückgewinnungssysteme wesentliche Elemente. Die Bewertung der Nachhaltigkeit beschränkt sich jedoch nicht auf eine ökologische Betrachtung, sondern bezieht auch ökonomische und soziokulturelle Aspekte mit ein. So bilden unter anderem auch die flexible und damit langfristige Nutzbarkeit des Gebäudes, ein hoher Nutzungskomfort sowie hohe Anforderungen an die Barrierefreiheit wichtige Kriterien, die bei der Planung frühzeitig berücksichtigt wurden.

Auf seiner kompakten Grundfläche von rund 20 x 30 m umfasst der Neubau drei Untergeschosse und 17 Obergeschosse, wobei das oberste Geschoss, leicht zurückgesetzt, als Technikgeschoss dient. Neben Büros bietet der Neubau auf rund 8400 m² Nutzfläche Raum für Archive und einen Konferenzraum. Die Begrünung in der Orangerie im Erdgeschoss und in mehreren Wintergärten schafft eine hohe Aufenthaltsqualität und führt den Campusgedanken in das Gebäude hinein fort. Die zweigeschossigen Wintergärten sind auf unterschiedlichen Höhen an den Gebäudeecken positioniert und unterstreichen mit der möglichen Teilöffnung der zugehörigen Außenfassade den Außenraumbezug.

Eine feierliche Übergabezeremonie kann aufgrund der Pandemiesituation aktuell nicht stattfinden. Laut dem Bundesamt soll der erfolgreiche Projektabschluss jedoch in Abstimmung zwischen den Vereinten Nationen und den beteiligten Bundesministerien und -behörden zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Einweihungsfeier gewürdigt werden, sofern es die Entwicklung der Covid-19-Pandemie zulässt.

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