Sanierung von Sandfang und Gerinne
Kläranlage wurde dauerhaft gegen chemischen Angriff und Verschleiß gesichert
Niederselters (ABZ). – Kläranlagen müssen einiges aushalten: Chemische Belastung durch aggressive Abwässer, Erosion durch Sand, Steine oder Glassplitter sowie ständiges Befahren durch die Räumer hinterlassen ihre Spuren. So auch bei der Kläranlage Niederselters im Taunus, die seit 1978 in Betrieb ist. Eine Schadensanalyse stellte schlechte Zug- und Druckfestigkeiten, einen erhöhten Sulfatgehalt und fortgeschrittene Karbonatisierung fest – vor allem an den Regenüberlaufbecken sowie dem Sand- und Fettfang inklusive Zu- und Ablaufgerinne. Mit Spezialmörteln von StoCretec wurden die Betonbauwerke innerhalb von zwei Monaten wieder fit gemacht gegen Chemikalien und mechanische Belastungen – Substanzerhalt und Funktion sind wieder dauerhaft sichergestellt.Die Kläranlage Niederselters ist seit fast 40 Jahren in Betrieb. Aufgrund von Mängeln am Beton wurde 2013 bei einem Ingenieurbüro eine Schadensanalyse in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse attestierten dringenden Sanierungsbedarf. Der Abwasserverband beauftragte die SiB Ingenieurgesellschaft mit der Planung der Instandsetzungsmaßnahmen. Die Herausforderungen dabei: Zum einen handelte es sich um chemisch und mechanisch stark beanspruchte Betonbauwerke, zum anderen musste der Kläranlagenbetrieb während der Sanierungsarbeiten aufwändig aufrechterhalten werden.Gesucht wurde ein Sanierungssystem für das Instandsetzungsprinzip R gemäß Instandsetzungsrichtlinie, welches den speziellen Expositionen standhält. Zudem war die Verarbeitungszeit ein wichtiges Kriterium. Zum Einsatz kamen für den Anwendungsfall Kläranlage entwickelte Mörtel- und Beschichtungssysteme von StoCretec. Im ersten Bauabschnitt widmete sich die Schachtbau Nordhausen Bau GmbH dem Sandfang sowie dessen Zu- und Ablaufgerinne. Der chemische Angriff durch das Abwasser, Erosion durch harte Schwebstoffe wie Sand, Steine oder Glassplitter sowie die ständige Befahrung durch den Räumer hatten diese Betonbauwerke über die Jahre hinweg stark geschädigt. Nach dem Ausbau aller maschinellen Ausrüstungsteile und der Reinigung der Becken entfernten die Handwerker den geschädigten Beton mittels Höchstdruckwasserstrahlen, in Teilbereichen sogar bis hinter die Bewehrung.Die freigelegte und entrostete Bewehrung erhielt den Korrosionsschutzanstrich StoCrete TK. Danach brachten die Fachkräfte auf die gestrahlten tieferen Betonausbrüche die sulfatbeständige Haftbrücke StoCrete TH 250 auf. Diese dient als Haftverbund zwischen dem Altbeton und den Instandsetzungsmörteln StoCrete TG 252 an der Wand und StoCrete TG 154 auf dem Boden. Anschließend spritzten sie StoCrete TS 250 im Nassspritzverfahren vollflächig auf die vorbereiteten vertikalen Betonflächen auf. Dieser Mörtel wurde zur Betoninstandsetzung sowie zur Erhöhung der Betondeckung eingesetzt. Um ihre Reinigung zu erleichtern, erhielten die Becken ein feinstrukturiertes Oberflächenfinish mit dem Feinspachtel StoCrete TF 250.Die Mörtel zeichnen sich durch ein optimiertes Mörtelgefüge und einen extrem geringen C3A-Gehalt (0 M.-% nach Bogue) aus. Damit verfügen Sie über eine hohe Widerstandsfähigkeit bis zur Expositionsklasse XA3, weshalb sie sich ideal für das dauerhafte Instandsetzen von Betonbauteilen in Kläranlagen eignen.Zusätzlich versahen die Verarbeiter die sanierten Becken-Außenwände mit StoCryl V 100 in zwei Lagen. Das geprüfte Oberflächenschutzsystem von StoCretec verhindert die Wasser- und Schadstoffaufnahme in den Beton und wirkt CO2-bremsend. Die Räumerlaufflächen mussten außerdem gegen den Verschleiß durch das Räumerlaufrad geschützt werden. Um bei Feuchte den Antrieb des Räumers zu gewährleisten, war eine rutschhemmende Oberfläche nötig. Die betroffenen Flächen wurden mit dem Epoxidharz StoPox 452 EP grundiert und gespachtelt. Nach der Abstreuung mit Quarzsand erhielten sie als Beschichtung das EP-Harz StoPox KU 601.Nach gut zwei Monaten wurden Sandfang und Gerinne der Kläranlage Niederselters wieder in Betrieb genommen. Sie verfügen nun über einen dauerhaften Schutz gegen chemische Angriffe und mechanische Belastungen. Substanzerhalt und Funktionsfähigkeit sind wieder zukünftig sichergestellt.