Skandinaviens höchstes Gebäude

247 Meter hoher Karlatornet wird das neue Wahrzeichen für die schwedische Stadt Göteborg

Göteborg/Schweden (ABZ). – Wolkenkratzer sind in den nordischen Ländern bisher eher eine Seltenheit. Darum suchten die Verantwortlichen zur Realisierung des knapp 247 m hohen Karlatornet, dem neuen Wahrzeichen der schwedischen Stadt Göteborg, einen Schalungspartner mit viel Erfahrung und Know-how im Bereich Highrise – und entschied sich für die Doka Schalungstechnik GmbH. Der Karla-Turm ist nicht nur Göteborgs erster Wolkenkratzer, sondern nun auch das höchste Gebäude der nordischen Länder und überragt den bisherigen Rekordhalter, den Turning Torso in Malmö, um fast 60 m.
Doka Deutschland GmbH Hochbau
Das Erscheinungsbild des Karlatornet wird durch markante Kurven zwischen dem 38. und 58. Stockwerk geprägt. Foto: Doka

In Schwedens zweitgrößter Stadt Göteborg entsteht im Hafengebiet Lindholmen ein neuer Stadtteil, die Karlastaden (Karla-Stadt). Herzstück des modernen Büroviertels ist der rund 247 m hohe Karlatornet (Karla-Turm), der nach seiner Fertigstellung auf 74 Stockwerken Platz für Wohnungen, Büros und Hotels bieten wird. Für die Schalungslösung der komplexen Konstruktion nach einem Entwurf von Skidmore, Owings and Merrill entschied sich die bauausführende Serneke Group AB für die Highrise-Experten von Doka. Deren jahrzehntelange Expertise im Bau der weltweit höchsten Gebäude spielte bei der Auftragsvergabe eine entscheidende Rolle, wie David Salekärr, stellvertretender Bauleiter bei Serneke Sverige AB, erklärt: "Besonders bei der Realisierung unseres ersten Wolkenkratzers haben wir gezielt nach einem Partner im Hochhausbau gesucht, der uns mit umfangreichem Know-how und hoher Lösungskompetenz unterstützt."

Damit hatten sich die Verantwortlichen laut eigener Angabe für eine unschlagbare Kombi entschieden: Dokas Ingenieure in Schweden als erster Ansprechpartner für Kunden vor Ort, die bestens mit regionalen Begebenheiten vertraut sind. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Headquarter in Amstetten konnten das Schalungskonzept wiederum mit ihrer Erfahrung und ihrem Können von Highrise-Projekten aus der ganzen Welt ergänzen – so entstand beispielsweise unter Einsatz von Doka-Schalung der Burj Khalifa in Dubai, das mit 828 m höchste Gebäude der Welt.

Hohe Windgeschwindigkeiten während der Bauzeit erforderten spezielle Lösungen, um der Baustellenmannschaft ein sicheres Arbeiten in großen Höhen zu ermöglichen. Für die Schalung des Kerns wurde die selbstkletternde Schalungs- und Arbeitsplattform SCP 400 eingesetzt, die laut Hersteller nicht nur ein sicheres, vor Witterungseinflüssen geschütztes Arbeitsumfeld garantiert, sondern auch Platz für die Baustellenausrüstung bietet. In den Eckbereichen wurde die Plattform zusätzlich modifiziert, um die Installation der massiven Stahlknoten zu ermöglichen. Beim großflächigen Schalen des Gebäudekerns kam außerdem die leistungsfähige Stahlrahmenschalung Framax Xlife zum Einsatz.

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Die Doka-BIM-Experten nutzten DokaCAD for Revit für die Erstellung der digitalen 3D-Schalungslösung. Abb.: Doka

Die größte Herausforderung bei der Tragwerksplanung stellte die schlanke Silhouette des Bauwerks dar. Um diese erfolgreich zu meistern, wurden mit Doka Top 100 tec massive Gurt- und Stützwände und maßgeschneiderte SL-1-Traggerüste eingebaut. Diese garantieren eine stabile Lastenübertragung des frischen Betons in die Säulen und den Kern. Die Doka Selbstkletterschalung Xclimb 60 wurde als Lösung für die Vorspannbühne so angepasst, dass Spannpressen außerhalb der Gurtwände der oberen Stützwand, in 210 m Höhe, installiert werden konnten.

Für die komplexe Aufgabe der Demontage des Turmdrehkrans entwickelte das Doka-Team eine ausgeklügelte Sonderlösung. Mithilfe des universell einsetzbaren Traggerüstsystems SL-1, UniKit-Komponenten und einem speziellen Gleitschienensystem schuf das Team eine hochbelastbare Stützkonstruktion, die die Reichweite des Derrickkrans so weit erhöhte, dass ein sicherer und effizienter Abbau gewährleistet werden konnte.

Für Doka stellte dieses Projekt laut eigener Aussage in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit dar. So wurde während des Baufortschritts von der ursprünglichen 2D-Planung des Gebäudekerns auf eine 3D-Planung umgestellt. Einer der größten Vorteile dieses Upgrades bestehe darin, dass Kollisionen schneller erkannt werden können, noch bevor es zur Ausführung kommt. Dadurch können potenzielle Probleme effizienter behoben werden, ist sich das Unternehmen sicher. Auch die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten werde maßgeblich verbessert, insbesondere bei der Abstimmung des Baustellentakts. Die Doka BIM-Experten nutzen für die Erstellung der 3D-Schalungslösung die Planungssoftware DokaCAD for Revit.

Mit seinem schlanken Profil hebt sich Karlatornet deutlich vom übrigen Stadtbild ab und gibt der Skyline von Göteborg ein neues Profil, ist sich Doka sicher. Das Design aus der Feder des renommierten amerikanischen Architektenbüros Skidmore, Owings und Merill (SOM) setzt vor allem mit den markanten Kurven zwischen dem 38. und 58. Stockwerk einen ästhetischen Akzent. Der Rohbau wurde im Juli 2023 fertiggestellt, die Fertigstellung ist für 2024 geplant.

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