Ski-Hersteller setzt auf Nachhaltigkeit

Leimbinder tragen die werkseitig vorproduzierten Dachelemente einer Logistikhalle

Altenmarkt/Österreich (ABZ). – Schon seit jeher wird Holz zum Werken und Bauen, eingesetzt, wie beispielsweise bei den vor 5500 Jahren am Bodensee errichteten Pfahlbauten. Heute wachsen Wohnbauten auch in urbanen Umgebungen immer höher in den Himmel, so wie das von Rubner Holzbau sich in Bau befindliche höchste Holzhaus Deutschlands, "Roots" in der Hamburger Hafencity mit 65 m und 18 Geschossen. 16 davon entstehen in Holzbauweise.
Rubner Holzbau Baustoffe
Der 1955 gegründete Skihersteller Atomic hat sich von einem Einzelunternehmen zum weltweiten Marktführer für Alpinski entwickelt hat. Im Salzburger Pongau entstand das neue Logistikzentrum. Fotos: Rubner Holzbau/Michael Liebert

Ähnlich der Holzbauweise ist auch die Fortbewegung auf Holz-Skiern älter, als man vielleicht denkt. Die ältesten, in Schweden gefundenen Skier wurden mit der Radiokarbonmethode auf 2500 v. Chr. datiert. Auch wenn die Skandinavier die Ski früh als Fortbewegungsmittel nutzten, war es mit Mathias Zdarsky (1856–1940) ein Österreicher, der die alpine Skilauftechnik erfand. Die Berufsgruppe der Wagner "eigentlich für Kutschenräder und Schlitten zuständig" spezialisierte sich rasch auf die Herstellung der langen Holzlatten, bevor in den 1940er-Jahren die industrielle Skierzeugung ihren Anfang nahm.

Auch in Großarl absolvierte ein Bergbauernbub seine Ausbildung zum Wagner. 1955 gründete der damals 23-jährige Alois Rohrmoser das Unternehmen Atomic. Eine Konstante, die bis heute geblieben ist, ist das Holz, das auch in den Skiern steckt. Holz sorgt für Festigkeit und Stabilität. Nicht eine Holzsorte, sondern mehrere – Buche, Esche, Pappel und Karuba – werden in unterschiedlicher Weise kombiniert. Hinzu kommen moderne Materialien wie Karbon, Glasfasermatten, Titanal, Polyamid für Belag und Oberfläche sowie Stahl für die Kanten. Die Möglichkeiten sind Vielfältig, auf Know-how, die Zusammensetzung und die Verarbeitung kommt es an – bei Atomic wie bei Rubner Holzbau.

Heute werden in Altenmarkt neben Atomic-Ski auch die Skimarken Salomon, Armada und Volant hergestellt. Die Pongauer Gemeinde ist aufgrund der zentralen Lage für die wichtigsten Absatzmärkte im Alpenraum seit jeher eine essentielle Logistik-Drehscheibe für den finnischen Konzern Amer Sports. Dafür wurde kürzlich massiv in moderne und digitale Produktionsanlagen sowie die umfangreiche Erweiterung des Logistikzentrums investiert. Der Standort wurde dadurch deutlich aufgewertet, Atomic wird damit nicht "Made in China" (Amer Sports gehört einem Konsortium unter der Leitung des chinesischen Sportartikelriesen Anta Sports) sondern bleibt ein in Österreich verwurzeltes Unternehmen mit Produkten "Made in Austria".

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Die 33 Leimbinder mit einem Gewicht von bis zu 10 t für die Tragkonstruktion des Hallendaches sind mit einer Länge von bis zu 30,5 m ausgeführt und tragen die werkseitig vorproduzierten Dachelemente für die Gesamtdachfläche von 7000 m².

"Made in Austria" ist auch das neue Logistikzentrum von Atomic. Statik, Ausführungsplanung, Produktion, Lieferung und Montage – alles komplett aus einer Hand von Rubner Holzbau Ober-Grafendorf in bewährter Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmen Granit aus Graz. Bereits ein Teil der Bestandsbauten war in Holzbauweise ausgeführt, an dieser Bauweise wollte Atomic festhalten, die nebst ökologischen eine Vielzahl von technischen Vorteilen bietet. Das liegt an den Eigenschaften des Werkstoffs, seiner Verarbeitbarkeit, seiner Optik und Haptik. Holz ist der einzig nachwachsende Rohstoff, der Energieaufwand bei Produktion und Verarbeitung ist deutlich geringer als bei Stahl oder Beton – bei vergleichbarer Leistungsfähigkeit, aber viel geringerem Eigengewicht. Dies erlaubt kältebrückenfreies Bauen über große Spannweiten mit Brettschichtholzträgern mit einer Länge von 50 m aus einem Stück. Die 33 Leimbinder mit einem Gewicht von bis zu 10 t für die Tragkonstruktion des Hallendaches sind mit einer Länge von bis zu 30,5 m ausgeführt und tragen die werkseitig vorproduzierten Dachelemente für die Gesamtdachfläche von 7000 m².

Das eingesetzte Brettschichtholz bietet zudem eine sehr gute Widerstandsfähigkeit in aggressiven Umgebungen und punktet bei unerwarteten Anforderungen. So bietet das Material einen sehr hohen natürlichen Feuerwiderstand. Die beim Brennvorgang an der Außenseite entstehende, verkohlte Schicht verlangsamt oder verhindert sogar einen tiefergreifenden Verbrennungsprozess des Trägers, sodass Holzkonstruktionen nie spontan versagen. Die Abbrandgeschwindigkeit und somit die Tragfähigkeitsdauer sind berechenbar. Und nicht zuletzt spielte auch die Klassifizierung des Baustandortes gemäß Erdbebenzone 1 eine Rolle bei der Entscheidung für eine Holzbauweise. Maßgebend für die Tragwerksdimensionierung sind die von einem Erdbeben hervorgerufenen Horizontalkräfte der bewegten Gebäudemasse. Das im Vergleich zur Massivbauweise niedrige Eigengewicht der Brettschichtholzkonstruktion wirkt sich hier sehr vorteilhaft aus.

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